Die Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) hat zusammen mit den Zahlen für November 2023 auch eine Prognose für das Gesamtjahr veröffentlicht; die endgültige Auswertung ist für den kommenden März angekündigt. Auf der bereits recht validen Basis der bis dato gesammelten Daten schätzt die beim Bundesumweltamt angesiedelte Arbeitsgruppe den 2023 insgesamt aus erneuerbaren Energien erzeugten Beitrag zum Bruttostromverbrauch auf 267,8 Terawattstunden. Das sind knapp 14 Terawattstunden beziehungsweise fünf Prozent mehr als 2022 (254,2 Terawattstunden). Weil gleichzeitig der Gesamtstromverbrauch auch in diesem Jahr nochmals zurückging, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Erneuerbaren-Anteil in diesem Jahr erstmals die Marke von 50 Prozent übersteigen.
Unter den erneuerbaren Stromquellen legte im Jahresvergleich die Windkraft an Land am deutlichsten zu, nämlich um 15 Prozent von 99,7 auf 114,2 Terawattstunden. Vor allem im zweiten Halbjahr profitierte sie hierbei von sehr guten Wetterbedingungen. Die installierte Leistung nahm um 2,4 Gigawatt (4,2 Prozent) von 58,1 auf 60,5 Gigawatt zu. Die Solarstromproduktion stieg hingegen nur um ein Prozent von 60,3 auf 61,1 Terawattstunden. Den dritthöchsten Anteil unter den Erneuerbaren hatte Biomasse mit 43,8 TWh, Windkraft auf See steuerte 23,6 Terawattstunden bei.
Der Anstieg um ein Prozent bei Strom aus Photovoltaik-Anlagen ist deutlich niedriger als die prozentuale Zunahme der installierten Leistung: Die AGEE-Stat zählt bis Ende November einen Zubau von 11,6 Gigawatt und taxiert den Gesamtzubau 2023 auf bis zu 13,5 Gigawatt. Damit wäre die bundesweit installierte Photovoltaik-Leistung um etwa 20 Prozent gestiegen. Der Umstand, dass die zugebaute Leistung nur nach und nach im Jahresverlauf in Betrieb ging sowie das gegenüber dem Vorjahr deutlich ungünstigere Wetter sind der Grund für die vergleichsweise geringe Zunahme der produzierten Strommenge.
Im Wärmebereich hebt die AGEE-Stat insbesondere eine „sehr deutliche Steigerung bei der Nutzung von Wärme aus Wärmepumpen (plus 20 Prozent)“ hervor. Ersten Schätzungen zufolge dürfte sich auch hier der Anteil der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtwärmebedarf erhöht haben. Im Verkehrssektor gilt das gleiche, weil nach jetzigem Datenstand sowohl der Einsatz von Biokraftstoffen als auch der von erneuerbar erzeugtem Strom zugenommen hat.
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Die Differenz zwischen der installierten PV Leistung und der Einspeisung dürfte wohl auch daran liegen, dass der Eigenverbrauch zugenommen hat. Wir haben eine 10 kW Anlage installiert, davon brauchen wir schon ca. 4000 kw als Eigenbedarf, der Rest wird eingespeist. Und dabei sinkt dann unser Stromverbrauch von 6000 kw auf 2000 kW pro Jahr, also fließen 4000 kW weniger Stromverbrauch in die Statistik ein. So erklärt sich vielleicht auch ein sinkender Gesamtstromverbrauch.
Das habe ich mich auch schon gefragt, wie das statistisch erfasst wird. Der Zähler erfasst ja nur die Einspeisung und den Netzbezug. Der Eigenverbrauch ist ja nicht sichtbar auf dem Zähler. Mein Stromverbrauch ist ungefähr noch genauso hoch, wie vor 3 Jahren, aber ich verbrauche kein Gas und Benzin mehr. Oder wird die Produktion aufgrund des Marktstammdatenregisters geschätzt? Ich habe ja auch kein Smartmeter.
So ist es.Durch Eigenerzeugung und -verbrauch wird den Dealern das Geschaeft vermiest.Sie verlieren die marktbeherrschende Stellung und den Ueberblick.
Gerade las ich das die Anzahl der Balkonanlagen in D auf 1,2 Millionen geschaetzt wird.
Ausschnitt aus dem Artikel.
Der Anstieg um ein Prozent bei Strom aus Photovoltaik-Anlagen ist deutlich niedriger als die prozentuale Zunahme der installierten Leistung: Die AGEE-Stat zählt bis Ende November einen Zubau von 11,6 Gigawatt und taxiert den Gesamtzubau 2023 auf bis zu 13,5 Gigawatt. Damit wäre die bundesweit installierte Photovoltaik-Leistung um etwa 20 Prozent gestiegen. Der Umstand, dass die zugebaute Leistung nur nach und nach im Jahresverlauf in Betrieb ging sowie das gegenüber dem Vorjahr deutlich ungünstigere Wetter sind der Grund für die vergleichsweise geringe Zunahme der produzierten Strommenge.
Zitat Ende.
Die 20% Zubau gegenüber den 1% Mehrerträgen spiegeln genau den Verlauf der Energiewende, wie sie seit 2010 gestaltet wurde, mit allen Bremsklötzen, wie Bürokratie, und sonstigen Ungereimtheiten. Den Gipfel bildet dabei die Tatsache, dass EEG Strom seit 2010 nur „Kaufmännisch“ bilanziert werden darf.
Was das bedeutet siehe hier:
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Das heißt, eine PV Anlage wird zwar „Physikalisch“ angemeldet, und der Strom geht auch ins Netz, ab dann wird er aber virtuell sprich „Kaufmännisch“, gehandelt, und der PC entscheidet wie er gerade heißt. Ob er direkt vor Ort verbraucht wird, oder als Überschuss an die Börse geht, wo er laut Bildzeitung – wegen Überlastung der Netze – angeblich ins Ausland verschenkt werden muss. Wie auf dieser Grundlage solche Erhebungen entstehen, hätte ich gerne mal erfahren.
Mit anderen Worten: Wir müssen nur die energieintensiven Industrie und Verbraucher loswerden. Dann steigt der EE-Anteil einfach von alleine. Der „Erfolg“ basiert nämlich genau darauf, dass der Energieverbrauch stark zurückgegangen ist.
Oder: der Eigenverbrauch fliesst nicht in die Statistik ein. In unserem Dorf ist der Stromverbrauch auch gesunken, trotz Zunahme an E-Fahrzeugen und Wärmepumpen. Aber die privaten PV Anlagen haben sich eben auch verdreifacht…
Das ist ja nicht richtig – die erzeugte Strommenge aus EE ist schlicht um 5% gestiegen. Ich habe keine Zahlen darüber, wie viele Unternehmen aus der energieintensiven Industrie im letzten Jahr abgewandert sind – aber wenn die Produktion aus EE steigt, ist das alleine schon ein Grund für den steigenden Anteil am Strommix. Dazu kommt, dass es auch schlicht sein kann, dass Unternehmen Energiesparmaßnahmen unternommen haben. Was ja sehr sinnvoll und wünschenswert wäre.
Aber Hauptsache Stammtisch.
50% Erneuerbare? Nun gut!
Ist das die Diskussion, die wir wirklich brauchen?
Wie ermittelt; Jahresmittel, Tagesmittel?
Drücken wir uns nicht um die effektiven Tagesbilanzierum herrum.
Wer produziert uns im Nov/ Dez/ Jan den erforderlichen Strom? Speicher?
Wie werden die Zeiten ohne Solareinstrahlung abgebildet? Ja klar mit Windenergie!
Super! passt das?
Und wer funkt uns ständig dazwischen? Die Strombörse; die keiner wirklich gerufen hat!
Wer verdient eigentlich ausse der Beschäftigten daran?
Welchen Nutzen haben wir von der Strombörse?
Als PV-Produzent oder Windmüller würden wir gerne eine verlässlich konstante Vergütung erhalten.
Es fehlt offensichtlich „nur“ an techn. Systemen und Tarifen fehlende Produktionslücken sinnvoll aus zu gleichen.
Um auf der Verbraucherseite was zu tun….fehlen mir die Informationen.
Muss ich mir einer Tibber-Tarif anschaffen, um die Zeit eines Stromversorgungsengpasses erkennen zu können…….
Das Konstrukt unserer Stromversorgung gehört dringend überarbeitet.
Thats it.
Thomas.I schrieb:
„Und wer funkt uns ständig dazwischen? Die Strombörse; die keiner wirklich gerufen hat!
Wer verdient eigentlich ausse der Beschäftigten daran?“
Überlegen wir mal kurz. Nehmen wir an, ich hätte ein Kohlekraftwerk. Dann kann ich meinen Strom mit langfristigen Verträgen verkaufen an Segmenten der Börse, die den Windgeneratoren nicht zur Verfügung stehen, die sind schlicht ausgeschlossen vom Handel dort.
Aber ich muss die Kohle ja oft gar nicht kaufen und verbrennen, ich kann ja (fast) geschenkten Windstrom an der Spot(t)börse kaufen und statt meines teuren Kohlestroms liefern. Damit fließen die angeblichen Fördermittel für Windstrom direkt in meine Tasche. Halleluja, gelobt sei die Börse.
Dirk Schiller schreibt.
Aber ich muss die Kohle ja oft gar nicht kaufen und verbrennen, ich kann ja (fast) geschenkten Windstrom an der Spot(t)börse kaufen und statt meines teuren Kohlestroms liefern. Damit fließen die angeblichen Fördermittel für Windstrom direkt in meine Tasche. Halleluja, gelobt sei die Börse.
@ Dirk Schiller .
Das wird ja auch so praktiziert wie verschiedene Untersuchungen ergeben haben.
Siehe hier
https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Zitat:Billig an der Börse
Das steigende Angebot an erneuerbaren Energien – so beleuchtet die Studie – lässt die Preise am Spotmarkt der Strombörse sinken. Betreiber von konventionellen Kraftwerken, die ihren Strom schon lange vorher zu hohen Preisen verkauft haben und termingerecht liefern müssen, können ihren Gewinn aber noch steigern, indem sie den Strom nicht selbst erzeugen, sondern billig an der Börse kaufen. Ausgerechnet die schmutzigen Kraftwerke werden so zu Gewinnern der Energiewende. Zitat Ende.
Oder die bekannte Hochschulrecherche.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Das Ergebnis kann man am Folgenden erkennen.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/rwe-strom-erneuerbare-energien-lng-aktie-100.html