Photovoltaik-Anlage über Bewässerungskanälen soll Verdunstung reduzieren

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Die Gila River Indian Community hat eine Vereinbarung mit dem US Army Corps of Engineers über die Installation von Photovoltaik-Modulen über Bewässerungskanälen auf ihrem Land südlich von Phoenix, Arizona, unterzeichnet.

In der ersten Phase des Projekts werden 304,8 Meter des Kanals abgedeckt, um den Wasserverlust durch Verdunstung zu verringern. Die Anlage hat eine Leistung von einem Megawatt. Das Vorhaben soll die Machbarkeit von „Solarkanälen“ demonstrieren. Bei einem Erfolg könnte die Community in späteren Phasen kilometerlange Anlagen dieser Art installieren. Das Armeekorps wird die erste Phase des Projekts voraussichtlich im Jahr 2025 abschließen.

Die Kosten für die erste Phase des Projekts belaufen sich auf 6,744 Millionen US-Doller, umgerechnet 6,16 Millionen Euro. Das Projekt wird durch einen Zuschuss von 517.000 US-Dollar (umgerechnet 472.000 Euro) vom staatlichen Bureau of Reclamation unterstützt. Die Finanzierung der zweiten Projektphase wird voraussichtlich ebenfalls vom Bureau of Reclamation kommen. Die Behörde führt ein vom US-Kongress eingerichtetes Zuschussprogramm zur Erprobung von Solarkanälen durch.

25 Gigawatt Photovoltaik-Leistung über Bewässerungskanälen möglich

„Dieses erste Pilotprojekt wird Neuland betreten und die Rolle der Gemeinschaft als Verwalterin unseres Shudag (Wasser) stärken. Es steht in Einklang mit der Tradition der Gemeinschaft, Innovationen in die Bewässerungssysteme ihres Landes einzubringen“, sagte der Gouverneur der Gila River Indian Community, Stephen Roe Lewis.

Anfang dieses Jahres forderte eine Koalition von mehr als 125 Gruppen das US-Innenministerium und das Bureau of Reclamation auf, die Wirksamkeit von Solarkanälen zu prüfen. Der von vielen Klima- und Umweltgruppen unterzeichnete Antrag wies auf die Möglichkeit hin, fast 13.000 Kilometer Kanäle mit Photovoltaik zu versehen. An diesen Standorten könnten schätzungsweise 25 Gigawatt Leistung installiert werden – genug, um fast 20 Millionen US-Haushalte mit Strom zu versorgen, so die Gruppe.

Das Solarkanalprojekt der Gila River Indian Community ist eines der ersten in den Vereinigten Staaten, das in Angriff genommen wurde. Es soll als Beispiel für andere Regionen dienen, die vor der Herausforderung stehen, Wasser zu sparen und saubere Energie zu erzeugen.

Photovoltaik als Ergänzung zur Wasserkraft

So benötigt allein das kalifornische Central Valley Project, ein großes Kanalsystem, jährlich etwa eine Milliarde Kilowattstunden Strom, um Wasser zu pumpen. Die Koppelung Photovoltaik würde ein effizientes System für den Wassertransport hervorbringen, das auf die heute verwendeten Dieselgeneratoren verzichten kann.

„Angesichts der langen Geschichte des Bureau of Reclamation bei der Erzeugung von Wasserkraft wäre die Erzeugung von Solarstrom auf seinen Kanälen im Gigawatt-Maßstab ein echter Zusatznutzen. Die Photovoltaik könnte sogar dazu beitragen, Engpässe bei der Stromerzeugung auszugleichen, wenn Wasserkraftwerke aufgrund niedriger Wasserstände nicht arbeiten können“, heißt es in dem Schreiben.

Die Installation von Solaranlagen auf Kanälen wird weltweit immer beliebter. Projekte in Kalifornien, Indien, Spanien und Frankreich sind bereits im Gange, viele davon in großem Maßstab.

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