pv magazine: Sie übernehmen die Geschäftsführung von Be Green in Deutschland? Was hat Sie überzeugt, diesen Schritt zu wagen?
Lars Josten (Foto): In den letzten Jahren habe ich viel Bewegung im Markt festgestellt, besonders das starke Wachstum großer Projektentwicklungen. Die konsequente Umsetzung von Parks größer als 100 Megawatt ist eine Kernaufgabe der Energiewende. Dies wollte ich immer mit der richtigen Unterstützung umsetzen. Dazu braucht man dann in erster Linie eine Führungsebene, die nicht nur eine Vision malt, sondern die Marktkenntnisse hat, um die notwendigen Schritte umzusetzen und Risiken als Chancen begreift und aktiv nutzt. Ich bin immer noch von der Pipeline in der Gruppe sehr beeindruckt und fragte mich zuerst, wie das umgesetzt wird. Schnell habe ich erlebt, dass wie hier aktiv Chancen kreiert wurden und konsequent umgesetzt werden. Das Kennenlernen und das erste Gespräch liefen so ab, wie ich es mir vorgestellt habe. Von Minute eins an habe ich das Vertrauen verspürt, das mich nicht lange überlegen ließ.
Wie groß ist denn diese beeindruckende Pipeline? Können Sie das verraten?
Die gesicherte Pipeline liegt bei sechs Gigawatt und wächst aktuell rasant weiter. Dabei profitiert Be Green massiv von der Integrität und jahrhundertelangen Erfahrung in der dänischen Landwirtschaft der Muttergesellschaft Equinor, was sich gerade bei der Sicherung von Flächen für Solarparks mit dreistelligen Megawatt-Leistungen auszahlt.
Be Green steigt jetzt auch in den deutschen Markt ein. Was sind die konkreten Pläne und Ziele für 2024 und die Jahre danach?
Das oberste Ziel für 2024 ist, die Tätigkeiten aufzunehmen, und dazu wird im ersten Quartal ein Büro in Berlin eröffnet. Im ersten Jahr planen wir mit knapp 14 neuen Kollegen, deren Kernaufgabe der Aufbau einer werthaltigen Pipeline ist. Dazu zählen neben Eigenentwicklung natürlich auch Projektrechtkäufe. Innerhalb der kommenden Jahre soll die Pipeline es ermöglichen, dass innerhalb der Gruppe im Jahr – Dänemark, Schweden, Polen und Deutschland – mindestens ein Gigawatt gebaut wird.
Auf welche Erfahrungen beim Bau von großen Photovoltaik-Anlagen kann BeGreen schöpfen?
Be Green ist sehr aktiv in Dänemark und hat dort bereits 600 Megawatt gebaut und betreibt sie. In Polen startet im ersten Quartal 2024 der Bau eines 460 Megawatt Parks. Das sind eindrucksvolle Projektgrößen, die ein wenig nach Champions League klingen.
Mit Equinor hat Be Green einen starken Geldgeber im Hintergrund? Inwiefern ist das in der aktuellen Marktsituation wichtig und auch ein Vorteil gegenüber Konkurrenten?
Equinor ist nicht nur Geldgeber. Als 100-prozentige-Tochter ermöglichen die Ressourcen und die klar definierten Ausbauziele für erneuerbare Energien von Equinor in Kombination mit der Erfahrung und dem Spirit bei Be Green erst die Umsetzung solcher Projektpipelines. Be Green und Equinor haben von Anfang an sehr identische Ziele und Leitmotive verfolgt. Die Tatsache, dass Equinor als Energieunternehmen sich auf den Umstieg und Ausbau der Erneuerbaren verpflichtet hat, zeigt schon das Ziel, bis 2030 die Hälfte der Brutto-Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren und Co2-armen Lösungen zu tätigen. Diese Synergie ist der Weg für eine konsequente Umsetzung und Realisierung von Großprojekten.
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