Wildblumen, Feldlerchen und Rehe findet man nicht nur im Naturschutzgebiet, sondern ab und zu auch in einer Photovoltaik-Freiflächenanlage. Einige in der Branche wollen, dass das zum Standard wird. In der Anhörung zum „Solarpaket I“ wurden Biodiversitäts-Solaranlagen vielfach erwähnt. Allerdings stehe das Konzept noch am Anfang einer Definitionsphase, so das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE). Es startet daher ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt, das sich mit Biodiversität in Freiflächenanlagen befasst.
Ein Team unter der Leitung von Julia Wiehe soll sich mit den Fragen der naturschutzfachlichen Kriterien an eine Biodiversitäts-Solaranlage auseinandersetzen. Das Team gibt an, die Definitionsphase mit digitalen Workshops zu begleiten und zu moderieren. Dabei sollen fachlichen Fragen geklärt, und Folgewirkungen abgeschätzt werden. Schlussendlich sollen die Ergebnisse auch für die weitere führende Diskussion über Regelungen dienen.
„Neben aktuell diskutierten Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz 2024 gibt es bereits verschiedene Instrumente, mit denen eine Steigerung der Biodiversität in Solarparks erreicht werden soll. Mit dem Projekt tragen wir dazu bei, diese Instrumente für mehr Naturschutz in Solarparks miteinander zu verzahnen sowie den Austausch zwischen den Akteuren zu fördern und ihnen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, sagt die Projektleiterin Julia Wiehe. „Dazu werden wir unter anderem bundesweite Online-Veranstaltungen sowie regionale Workshops vor Ort durchführen und die Unterstützungsbedarfe auf kommunaler Ebene ermitteln.“
Das Kompetenzzentrum will dabei sowohl auf kleine Online-Veranstaltungen als auch große Präsenzveranstaltungen setzen. Die Arbeit wird dabei in drei Arbeitspakete unterteilt. In der ersten Stufe geht es darum, die Dialoggestaltung festzulesen. Danach soll die Arbeitsgruppe ein Fachgutachten gestalten. In der letzten Stufe steht die Entwicklung von Methoden zum Wissenstransfer in die kommunale Planungspraxis. Somit sollen Naturschutzbelangen stärker als bisher berücksichtigt werden können.
Das Projekt mit dem Namen „Solarenergie und Naturschutz: Mehr Biodiversität in Solarparks umsetzen – SuN-divers“ soll bis Ende März 2025 laufen.
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Sehr gut – und ich hoffe, das KNE hat auch die Angebotsplanung im Sinn, wenn es darum geht, Unterstützungsbedarfe auf kommunaler Ebene zu ermitteln.
Angebotsplanung meint folgendes: Gemeinden/Kommunen können die Projektentwicklung nach ihren Vorstellungen selber in die Hand nehmen und die Fläche danach Investoren anbieten, die die Vorstellungen der Gemeinde akzeptieren. Dieses Vorgehen ist z.B. für neue Gewerbegebiete und Einheimischenmodelle im Wohnungsbau gängige Praxis und ist die Alternative zur investorengebriebenen Planung. Damit käme man vom Reagieren ins Agieren und vermutlich zu mehr Effizienz und weniger Hektik und Fehler.