Armor Group beteiligt sich an Holosolis

Visualisierung des geplanten Werks von Holosolis in Frankreich

Teilen

von pv magazine Frankreich

Die Ankündigungen für die zukünftige 5 Gigawatt-Fabrik für Solarzellen und -module von Holosolis in Hambach (Moselle) häufen sich. Nach dem Einstieg des deutschen Spezialisten für die Metallisierung von Solarzellen, Heraeus, gibt es einen weiteren neuen Anteilseigner. Die Armor Group aus Nantes beteiligte sich mit 20 Prozent des bereits investierten Kapitals an dem Unternehmen. Neben den Aktionären und Gründern EIT InnoEnergy, Groupe IDEC und TSE erhält es damit einen Sitz im Aufsichtsrat von Holosolis. „Nach dem Bau unseres neuen Werks für Batteriekomponenten in der Nähe von Nantes ist ein solches Projekt ein weiterer Baustein in unserem Bemühen um die Wiederherstellung unserer Energiesouveränität und ein Generator für nicht verlagerbare Arbeitsplätze, zwei Prinzipien, die wir seit vielen Jahren verteidigen“, erklärte Hubert de Boisredon, Präsident und CEO der Armor Group.

Fokus auf Silizium-Perowskit-Tandemzellen

Vor allem aber sind es die Aussichten auf eine technische und industrielle Partnerschaft, die diese Annäherung rechtfertigen. In erster Linie wird die Armor Group so zur Entwicklung von Solarmodulen beitragen, die mit Silizium-Perowskit-Tandemzellen ausgestattet sind. Denn Holosolis plant zwar zunächst die Herstellung von Topcon-Modulen, bereitet aber bereits die Markteinführung der künftigen Generation von Solarmodulen vor. Allerdings sind diese Materialien heute noch nicht stabil genug, um in großem industriellen Maßstab produziert zu werden. Daher sei es wichtig, sich an der Topcon-Entwicklung zu beteiligen.

„Nachdem wir uns mehrere Jahre lang auf die organische Photovoltaik (OPV) konzentriert haben, die sich als sehr vielversprechende, aber noch nicht ausgereifte Technologie erwiesen hat, haben wir beschlossen, unsere Anstrengungen auf Silizium-Perowskit-Tandemzellen der nächsten Generation zu richten, da die Lösung der Klimakrise nicht wartet und dringender Handlungsbedarf besteht“, erklärte Hubert de Boisredon. Die Armor Group erzielte bis 2022 einen Umsatz von 447 Millionen Euro und hat nach eigenen Angaben jedes Jahr fast 50 Millionen Euro in Industrieanlagen sowie Forschung und Entwicklung investiert. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass sich die Gruppe gerade aus der Produktion von organischen Solarlösungen und architektonischen Projekten zurückgezogen hat, indem sie ihre Tochtergesellschaft Asca GmbH an das deutsche Unternehmen Hering Gruppe verkauft hat.

Mehrere Kapitalerhöhungen für 2024 geplant

Darüber hinaus wird der Industriekonzern seine Marktkenntnisse in Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern in Europa nutzen, um die kommerzielle Entwicklung von Holosolis zu unterstützen. Schließlich wird sich Armor an der Entwicklung der Industrialisierungskapazität von Holosolis beteiligen, insbesondere durch seine Expertise bei der Kommissionierung von Maschinen und durch Unterstützung bei der Personalbeschaffung.

Die 2022 im Gemeindeverband Sarreguemines Confluences gegründete Gigafabrik für Solarzellen und -module soll bereits 2025 in Betrieb genommen werden. Nach einer ersten Kapitalbeschaffung, die der Finanzierung von Umweltprüfungen, Umweltverträglichkeitsstudien und Industrietechnik gewidmet war, hat das Holosolis nun das öffentliche Anhörungsverfahren abgeschlossen, das der Erteilung der behördlichen Genehmigungen und der Baugenehmigung vorausgeht. Das Photovoltaik-Unternehmen plant für 2024 weitere Finanzierungsrunden, die den Baufortschritt und die Produktionssteigerung abbilden sollen – von einer Jahreskapazität von 1,6 Gigawatt, die 2025 in Betrieb gehen soll, bis zu einer Gesamtkapazität von 5 Gigawatt im Normalbetrieb.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...