Solarstrom, Landwirtschaft und Biodiversität auf einer Fläche – dies ist das Ziel des 46-Megawatt-Photovoltaik-Projekts, das Elysium Solar in Brandenburg realisieren will. Die große Agri-Photovoltaik-Anlage nimmt nun konkrete Formen an. Die betroffene Gemeinde habe einstimmig für den Satzungsbeschluss votiert. Damit sei die Genehmigungsseite fast abgeschlossen, teilte Elysium Solar am Dienstag mit. Den Standort veröffentlichte Elysium Solar nicht, nur dass das Projekt vor den Toren Berlins entstehen soll und die Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2025 geplant ist.
Das Projekt kombiniere nicht nur Photovoltaik-Erzeugung mit Landwirtschaft, sondern ermögliche Direktvermarktern, Eigenverbrauchern sowie Zertifizierern via Power Purchase Agreements (PPAs) Zugang zu Strom mitsamt Herkunftsnachweisen. Die Photovoltaik-Anlage soll mit Trackern entstehen, die die Solarmodule in Ost-West-Ausrichtung nachführen. „Wie bei allen unseren Projekten setzen wir auch hier auf Bürgerbeteiligung von Beginn an – regionale Akzeptanz ist für uns essenziell“, erklärte Richard Härtel von Elysium Solar. „Zudem fördern wir aktiv die Biodiversität. All das sind weitere Aspekte, mit denen Unternehmen mit einem Premium-PPA von Elysium ihre Nachhaltigkeitsziele besser erreichen können.“
Bereits Ende 2022 übernahm der Vermögensverwalter Commerz Real für seinen Impact-Fonds Klimavest das Agri-Photovoltaik-Projekt von Elysium Solar, einem Joint Venture der Beratungsfirmen EIC Partners aus Zürich und LBD-Beratungsgesellschaft aus Berlin. „Mit der Kooperation übernehmen wir in Deutschland eine Vorreiterrolle und bringen großflächige Agri-Photovoltaik an den Kapitalmarkt“, erklärte damals Timo Werner, Fondsmanager des Klimavest bei der Commerz Real. Die Unternehmen kooperieren somit bei der Entwicklung von mindestens drei Agri-Photovoltaik-Kraftwerken mit ähnlicher Größe. Elysium Solar gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern des Verbands für nachhaltige Agri-PV (VnAP).
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Tja – eigentlich sollte man schweigen, wenn man nichts Schönes zu sagen hat. In diesem Fall bin ich zwiegespalten. Diese Art von Agri-PV mit den einachsigen Trackern mit Nord-Süd-Achse könnte spannend sein. Zwei Gründe, die auch meine langfristigen Bedenken gegen Agri-PV beruhigen können.
1. Solange Landwirtschaft noch funktioniert, baut man mit gebührendem Pfostenabstand, um bequem dazwischen ackern zu können und durch die Nachführung kommt bei vermutlich auf 200-600 Kilowattpeak installierter Leistung pro Hektar auf 20 % Mehrertrag im Vergleich zu einer fest nach Süden aufgeständerten herkömmlichen Anordnung der Module.
2. Langfristig wird die Landwirtschaft wegen des Klimawandels unattraktiv und dann kann man vielleicht noch 1-2 Reihen zwischen die schon bestehenden Trackerreihen bauen, um auf ähnliche oder sogar bessere Stromerträge je Hektar zu kommen, wie bei Solarparks herkömmlicher Bauart.
Es wird davon abhängen, ob die Mehrerträge durch das Nachführen, die Mehrkosten für diese Bauart einspielen.
Lange Rede – kurzer Sinn: Wenn es sich lohnt, dann kann man das so machen. Wenn es sich nicht lohnt, dann sollte man das auf keinen Fall künstlich fördern, weil es eigentlich völlig unnötig ist, Pflanzen- und/oder Tierproduktion in einem Solarpark zu kombinieren. Eigentlich sollte ein elektrischer Betriebsraum möglichst wenig betreten werden, damit da nichts passiert.
Ergo: Biodiv-Solarparks, fest aufgeständer, Südausrichtung, Installierbare Leistung aktuell 1,2 bis 1,3 Megawattpeak / Hektar (bald 1,5), Mindestens 10, besser 20 Hektar Fläche, Zaun drum, Ruhe und gut ist.
Ob es sich lohnt hängt ja auch zum größten Teil davon ab, was die Anlage kostet und welche Betriebskosten. Die aktuellen Zinsen und Inflationsrate werden die manches Projekt in Frage stellen.
Ich frage mich warum man den tatsächlichen Standort bzw. den Namen der Gemeinde nicht nennt. Es ist doch eigentlich positiv für alle Seiten.
Wenn irgendwo ein Gemeinderat ein 50MW PV-Projekt beschließt, dann müsste die dortige Lokalzeitung doch darüber berichten. Eine kurze Recherche von mir verlief aber erfolglos.
Kann mir jemand erklären wie und warum man das Projekt versteckt?
Die Planung befindet sich schätzungsweise im Brandenburgischen Steinreich. Die veröffentlichten Unterlagen gibt es im Informationssystem des Amtes Unterspreewald.
Es gab schon wiederholt Drohungen gegen Politiker und Landbesitzer, die sich für eine größere PV-Anlage einsetzen. Wenn nun ein Fackelmarsch von 500+ Leuten zu den Privathäusern dieser Menschen organisiert wird (und danach vielleicht auch der eine oder andere Autoreifen zufällig platt ist) oder gar als faule Variante die Profile der Angehörigen in sozialen Medien mit „netten Nachrichten“ geflutet werden, könnte das noch zu einem Scheitern des Projekts führen.