Dena will Agri-Photovoltaik in Deutschland auf die Füße helfen

Baywa re errichtet sechs Agri-Photovoltaik-Anlagen in mehreren europäischen Ländern

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Agri-Photovoltaik-Anlagen in Deutschland, Impulspapier Deutsche Energie-Agentur, November 2023Bislang führt Agri-Photovoltaik in Deutschland ein Schattendasein. Nach Erhebungen der Deutschen Energie-Agentur Dena sind gerade einmal Anlagen mit insgesamt 16 Megawatt, überwiegend um verhältnismäßig kleinere Forschungsanlagen, in Deutschland installiert. Das Potenzial sei aber enorm: So prognostiziert die Dena in dem am Donnerstag veröffentlichten Impulspapier „Welche Mehrwerte kann die Agri-PV für die Energie- und Agrarwende bieten?“ einen Zubau von bis zu einem Gigawatt an geförderten und ungeförderten Agri-Photovoltaik-Anlagen in Deutschland. Vier zentrale Handlungsfelder seien wesentlich, um den Markthochlauf zu unterstützen.

Als ersten Punkt fordern die Dena-Experten eine „definitorische Klarheit“. Es sei notwendig, Agri-Photovoltaik klar zu definieren und damit Abgrenzungen zu anderen Photovoltaik-Konzepten zu ziehen. Dies würde Transparenz für die Marktakteure schaffen. Als zweites bedürfe es einer Neubewertung der Anwendung in der Raum- und Regionalplanung, um weitere Flächenpotenziale zu erschließen und Genehmigung zu erreichen. Zudem sollten sich Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen an der tatsächlichen landwirtschaftlichen Nutzung orientieren.

Als drittes wesentlichen Handlungsfeld benennt die Dena in ihrem Impulspapier die Optimierung der Geschäftsmodelle. So sollten die Fördervorgaben nicht wegen zu detaillierten technischen Vorgaben den Innovationswettbewerb und somit die Weiterentwicklung der Agri-Photovoltaik beeinträchtigen. Als letzten Punkt fordert die Dena, die gezielte Förderung von Pilotprojekten und Stärkung der Begleitforschung einhergehend mit Kommunikationsmaßnahmen im landwirtschaftlichen Sektor, um die Sichtbarkeit der Agri-Photovoltaik-Anlagen zu erhöhen.

Mit Verweis auf Projektdaten wird in dem Impulspapier weltweit von einer Gesamtleistung von 14 Gigawatt an installierten Agri-Photovoltaik-Anlagen ausgegangen. In Europa seien insbesondere Frankreich, Italien und die Niederlande Vorreiter. In Frankreich seien bereits frühzeitig Agri-Photovoltaik-Projekte mit einer Leistung von bis zu fünf Megawatt gefördert worden. Auch in Italien würden bereits seit mehr als zehn Jahren Agri-Photovoltaik-Anlagen installiert. Außerhalb Europas sind dem Impulspapier zufolge Länder wie Japan, China und einzelne US-Bundesstaaten führend bei der Entwicklung von Agri-Photovoltaik-Anlagen. „Mit Blick auf das hohe Anwendungspotenzial und die gute Ausgangslage im Bereich Forschung und Entwicklung könnte Deutschland aber relativ schnell zu einem der zentralen europäischen Märkte für Agri-Photovoltaik werden“, heißt es weiter.

Mit Blick auf die finanzielle Förderung heißt es, ob der im „Solarpaket 1“ geplante maximale Höchstwert von 9,5 Cent pro Kilowattstunde für Agri-Photovoltaik-Anlagen mit einer lichten Höhe von mehr als 2,10 Meter auskömmlich sei. Dies gelte auch für den Technologiebonus für die Anlagen, deren Vergütung gesetzlich bestimmt wird. Die Ergebnisse der Ausschreibungen können zudem zeigen, inwiefern es ein differenziertes Ausschreibungsdesign braucht, um im Sinne der Technologieoffenheit verschiedene Systeme zu etablieren.

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