Longi hat für eine Perowskit-Silizium-Tandemsolarzelle einen Wirkungsgrad von 33,9 Prozent erreicht. Wie das Unternehmen mitteilte, hat das NREL die Ergebnisse bestätigt, die einen Weltrekord für diesen Zellentyp darstellen. Der bisherige Rekord wurde von der saudi-arabischen King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) gehalten, die im Juni einen Wirkungsgrad von 33,7 Prozent für ein Gerät mit der gleichen Konfiguration erreichte.
„Der theoretische Wirkungsgrad von Perowskit-Silizium-Tandemzellen liegt bei 43 Prozent, was sie zur praktikabelsten Alternative zu den derzeitigen Silizium-Monozellen macht“, sagte Longi-Präsident Li Zhenguo, ohne technische Details zu nennen. Im Juni hatte Longi einen Wirkungsgrad von 33,5 Prozent für die gleiche Zelle gemeldet. Die Europäische Solartestanlage (ESTI) zertifizierte die Ergebnisse, die eine deutliche Steigerung gegenüber dem früheren Wirkungsgrad von 31,8 Prozent darstellen, der Ende Mai auf der SNEC-Konferenz in Shanghai bekannt gegeben wurde.
Longi hat seit April 2021 bereits 15 Mal den Weltrekord für den Wirkungsgrad von Solarzellen gebrochen. Den weltweit höchsten Wirkungsgrad für Siliziumzellen erreichte Longi im November 2022 mit einem Wirkungsgrad von 26,81 Prozent für eine nicht näher spezifizierte Heterojunction-Solarzelle.
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Wenn dieser „dusselige“ technische Fortschritt in dem Tempo den letzten 5 Jahre weitergeht, haben wir 2030 die ~28% Module im Massenmarkt (ich vermute eher mehr, Fortschritt wird i.d.R. eher unter- als überschätzt).
Da lohnt es sich ja sogar schon zu rechnen, die „alten“ Module aus 2017 vorzeitig auszutauschen…
Das Problem bei den Perowskiten ist bislang die Langzeitstabilität. Da hier nichts darüber gesagt wurde, ist anzunehmen, dass da weiterhin kein Fortschritt erreicht wurde.
Wenn man den Dreh für die Langzeitstabilität gefunden hat, muss die Produktionstechnik entwickelt werden, mit der die Zellen zu konkurrenzfähigen Kosten hergestellt werden könnn. Bis das so weit ist, werden Module von 2017 fast abgeschrieben sein.
Man kann immer auf wissenschaftliche und technische Fortschritte hoffen, planen muss man aber mit dem, was technisch gesichert ist. Sonst gerät man nur in eine Wartementalität, in der man immer auf den großen Durchbruch hofft, von dem aber eben nicht gesichert ist, dass er je kommt. Lehrbeispiel dafür: Die Kernfusion. Die Bombe funktioniert seit 70 Jahren, aber die Reaktoren wurden in diesen 70 Jahren bis heute immer für „in einigen Jahrzehnten“ angekündigt. Und es könnte durchaus sein, das das immer so bleibt.