Die Preise für Strom am Terminmarkt haben weiterhin ein generell sinkendes Niveau mit einem leichten kurzfristigen Anziehen der Preise Mitte Oktober vor allem für das Frontjahr 2024. Gegen Ende des Monats wurde aber auch für dieses Jahr wieder das niedrigste Niveau vom September 2023 erreicht. Die Terminmarktpreise für Strom, die als Grundlage für die Berechnung von Power Purchase Agreements (PPAs) dienen, haben sich im Durchschnitt auf knapp über 90 Euro pro Megawattstunde eingependelt, wobei das Frontjahr 2024 nach wie vor bei etwa 125 Euro pro Megawattstunde liegt. Langfristig haben sich die Preise größtenteils rund um 80 Euro pro Megawattstunde stabilisiert.
Die von Enervis für den Oktober 2023 berechneten generischen Preise für ein zehnjähriges Photovoltaik-PPA, das im Frontmonat (November 2023) startet, belaufen sich unter Berücksichtigung der üblichen Abschläge für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs-, Strukturierungs- und Risikokosten sowie der leicht gestiegenen marktüblichen Erlöse für Herkunftsnachweise auf etwa 56 bis 68 Euro pro Megawattstunde.
Spannend bleibt weiterhin, wie sich die seit Jahresbeginn deutlich gesunkenen PPA-Preise auf die Situation bei der Freiflächensolar-Ausschreibung im Dezember 2023 auswirkt. Hier bleibt die Unsicherheit bezüglich der Fortführung der maximalen Gebotsgröße von 100 Megawatt weiterhin bestehen. Dies betrifft hier vor allem viele, grundsätzlich mit einer Finanzierung als PPA geplante Photovoltaik-Projekte mit einer hohen zweistelligen Leistung, die 2023 die Möglichkeit haben, sich einen EEG-Zuschlag zu sichern, sofern sie sich auf förderfähigem Gebiet befinden. Durch die gesunkenen PPA-Preise erscheint hier der Zuschlag aus der EEG-Auktion wieder attraktiver geworden zu sein.
— Der Autor Thomas Rosenzopf ist Senior Consultant bei der energiewirtschaftlichen Beratung enervis und hier für PV relevante Themen zuständig. Seine Expertise reicht vom systematischen Vergleich von Preisen und Verträgen von Power Purchase Agreements, Batteriespeicher und innovativen Photovoltaik Anlagendesigns bis hin zu der Einbindung und Bewertung von Strom aus PV-Anlagen in ein industrielles Lastprofil. —
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Versehe ich die Info richtig:
Anlagenbetreiber suchen wieder den Schutz der gastierten EEG Vergütung und nicht die frei verhandelbarer Vergütung?