Bundesregierung dämpft mit 5,5 Milliarden Euro den Anstieg der Netzentgelte

Eon. Verteilnetz

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Die vorläufigen Netzentgelte für 2024 hatten die vier Übertragungsnetzbetreiber Amprion, 50Hertz, Tennet und TransnetBW bereits Mitte Oktober veröffentlicht. Zu diesem Termin stellten sie ein durchschnittliches Netzentgelt von 3,19 Cent pro Kilowattstunde in Aussicht – unter der Prämisse eines milliardenschweren Bundeszuschusses. Bei der Zahl wird es nun wohl bleiben: Wie die „Ausburger Allgemeine“ am Dienstag berichtete, hat ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums bestätigt, „dass sich die Bundesregierung darauf verständigt hat, den Anstieg der Netzentgelte im kommenden Jahr zu dämpfen.“ Konkret werde das im Jahr 2024 mit einem Zuschuss zur anteiligen Finanzierung der Übertragungsnetzentgelte in Höhe von 5,5 Milliarden Euro geschehen. Die Bundesregierung arbeitet demnach gegenwärtig an der legislativen Umsetzung der Einigung unter Verwendung von Mitteln aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds.

Die gesetzliche Grundlage für den Zuschuss muss nach Aussage der Übertragungsnetzbetreiber bis spätestens 6. Dezember 2023 vorliegen. Wie die Unternehmen weiter erläuterten, ergibt sich die Berechnung der bundeseinheitlichen Übertragungsnetzentgelte aus der Prognose der Kostenbasis und den voraussichtlichen Absatzmengen für das Jahr 2024. Demnach werden zwar im Vergleich zu 2023 leicht sinkende, aber insgesamt immer noch sehr hohe Kosten erwartet. „Die Hauptursache dafür ist das anhaltend hohe Preisniveau auf den Brennstoff- und Strommärkten. Diese wirken sich insbesondere auf die Kosten für Redispatch, Netzreserve und die Vorhaltung von Regelleistung sowie für die Beschaffung von Verlustenergie aus“, so die Übertragungsnetzbetreiber.

„Die weitere Bezuschussung der Übertragungsnetzentgelte ist gut, reicht aber nicht aus“, so Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Denn wegen des starken Ausbaus der erneuerbaren Energien würden sich im nächsten Jahr auch die Entgelte für die Verteilnetze und damit die Stromrechnungen für die Verbraucher erhöhen. „Hier muss Berlin gegensteuern und die Verteilnetzentgelte ebenfalls subventionieren“, so Aiwanger. „Die Energiewende darf nicht dazu führen, dass die Energiekosten gerade dort steigen, wo viel Photovoltaik oder Wind ausgebaut werden. Das wäre ein fatales politisches Signal und würde die Akzeptanz der Bürger in den betroffenen Regionen für die Energiewende beschädigen.“

Das Vergleichsportal Verivox hat berechnet, dass für Haushalte bei einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden Strom 2024 durchschnittlich 395 Euro netto für die Nutzung der Stromnetze fällig werden. Das entspreche einem Plus von 11 Prozent oder 40 Euro. Mit 18 Prozent besonders stark steigen demnach die Stromnetzgebühren in Bremen. In Bayern und Nordrhein-Westfalen belaufe sich das Kostenplus auf jeweils 17 Prozent, in Thüringen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf jeweils 14 Prozent. Mit sinkenden Netzentgelten für Strom sei in Brandenburg (minus 4 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern (minus 2 Prozent) zu rechnen.

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