Der italienische Modulhersteller Solarday strukturiert das Unternehmen um und richtet seine Geschäftsstrategie neu aus. So liegt der Schwerpunkt jetzt auf Kunden-Dienstleistungen sowie auf Beteiligungen an Photovoltaik-Anlagen. Derzeit werde die italienische wie internationale Pipeline definiert.
„Wir werden uns direkt an der Finanzierung von mittelgroßen bis großen Projekten beteiligen“, erklärte Marco Vergani, Vertriebs- und Marketingdirektor, im Gespräch mit pv magazine Italien. Er deutet damit an, dass das Unternehmen künftig Investmentfonds ersetzen will. Solarday könnte demnach Projekten, bei denen seine Produkte zum Einsatz kommen, Kapital zur Verfügung stellen.
Dem Unternehmen zufolge hat es bereits Vereinbarungen für Joint-Venture-, Co-Development- und Joint-Implementation-Projekte sowohl in Italien als auch im Ausland abgeschlossen.
„Solarday wird sich mit bis zu 20 Prozent am Eigenkapital der Zweckgesellschaft beteiligen. Was den restlichen Finanzbedarf betrifft, wird das Unternehmen verschiedene Arten von Finanzinstrumenten einsetzen, die sich je nach Art des Projekts unterscheiden“, sagte Christian Ciliberto, COO und CFO von Solarday, pv magazine Italien.
Gute Geschäftslage
Der Markt für die Modulhersteller ist nicht einfach. Obwohl sich die Rohstoffkosten in China langsam stabilisieren, haben die Preise für Solarmodule ein noch nie dagewesenes niedriges Niveau erreicht. Die Unternehmen müssen sich daher anpassen und flexibel bleiben sowie möglicherweise unerwartete Entwicklungen und Ereignisse vorwegnehmen. „Im Moment erleben wir eine Phase des Überangebots. Uns geht es gut, weil wir uns auf die Produktion von Austauschmodulen konzentriert haben, für Leistungen von 230 bis 290 Watt. Diese Produktklasse stellt heute kaum noch jemand her. Sie ist aber leider zuletzt sehr gefragt gewesen, insbesondere nach den Unwetterereignissen der vergangenen Monate“, erklärt Vergani.
Breite Palette an Wechselrichtern
Solarday kündigte zudem an, ein Portfolio an Wechselrichtern namens „Universo“ unter seiner eigenen Marke auf den Markt zu bringen. Bei der neuen Produktreihe handelt es sich um hybride, batteriebetriebene Geräte, die von einem nicht namentlich genannten asiatischen Hersteller nach in Italien festgelegten Spezifikationen gefertigt werden sollen. Vergani erklärte lediglich, dass es sich hier um einen der neun größten Wechselrichter-Hersteller der Welt handelt.
Die „Universo“-Produktpalette zielt auf vier Hauptmarktsegmente: „Eris“ ist die ein- und dreiphasige Hybridlinie für Wohngebäude von 3 bis 12 Kilowatt. Das Produkt „Vega“ ist die „Eris“-kompatible Speicherlösung, bestehend aus Nieder- und Hochspannungsbatteriemodulen mit Speicherkapazitäten von bis zu 80 Kilowattstunden. „Jupiter“ ist die klassische Wechselrichter-Familie für gewerbliche Anwendungen mit Größen von 20 bis 36 Kilowatt, deren Hybridversion im Laufe des Jahres 2024 auf den Markt kommen wird. „Mars“ als Linie für gewerbliche und industrielle Anwendungen mit Größen von 50, 100 und 110 Kilowatt.
Der Strategiewechsel erfordert jedoch neue Mittel. Solarday hat seine Rechtsform deshalb von Srl in Spa geändert. Das soll helfen, Investitionsmittel einzuwerben, um den Produktionsbereich ausbauen zu können.
Das 2004 gegründete Unternehmen Solarday wurde 2014 von den derzeitigen Eigentümern übernommen. Nach Angaben der Geschäftsführung hat das Unternehmen seitdem ein „bedeutendes Wachstum“ erlebt. Das Unternehmen stellt in seinem Werk in Vestone in der Provinz Brescia Photovoltaik-Module.
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