Die Stadtwerke München SWM und die kommunale Wohnungsbaugesellschaft GWG München installieren derzeit auf mehreren Mietwohnungsgebäuden im Stadtteil Harthof im Norden der Stadt ein Mieterstromprojekt. Mit einer Leistung von insgesamt 1,8 Megawatt soll es die größte Anlage dieser Art in München sein.
Im ersten Bauabschnitt werden bis zum Jahresende 21 einzelne Anlagen mit einer Leistung von knapp einem Megawatt installiert. Die 2.320 Module des Herstellers Solarfabrik sollen pro Jahr bis zu einer Millon Kilowattstunden Strom liefern, rechnerisch genug für rund 400 Münchner Haushalte. Rund 850 Wohneinheiten befinden sich in den GWG-Gebäuden, auf denen die Anlagen stehen werden. Im kommenden Jahr wird das Projekt auf weiteren Gebäuden der GWG München fortgeführt. Dann sollen weitere 23 Anlagen mit einer Leistung von rund 820 Kilowatt ans Netz gehen.
Die bayerische Landeshauptstadt hat sich zum Ziel gesetzt, den Photovoltaik-Zubau bis 2030 auf 100 Megawatt pro Jahr zu steigern. Langfristig strebt die Stadt eine installierte Leistung von vier Gigawatt an. Die Photovoltaik soll 2050 ein Viertel des Münchener Strombedarfs decken.
„Mieterstrom kommt unmittelbar den Bewohnern zugute“
Die Bewohner können frei wählen, ob sie bei ihrem bestehenden Stromtarif bleiben oder zum Angebot „M-Mieterstrom“ der Stadtwerke München wechseln. Der Versorger garantiert, dass der Tarif immer mindestens zehn Prozent günstiger ist als die Grundversorger. Derzeit ist die Ersparnis noch größer, so der Versorger. Derzeit müssten Kunden in der Grundversorgung bei den Stadtwerken München ohne Strompreisbremse stolze 51,9 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. Der Preis sinkt zum 1. November 2023 allerdings um etwa ein Viertel.
„Die SWM arbeiten im Rahmen ihrer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien schon seit 2008 daran, so viel Strom lokal, regional und überregional als Ökostrom zu erzeugen, wie die Stadt verbraucht“, erklärt Björn Heer, Leitung Neue Geschäfte bei der SWM. Projekte wie diese seien dabei besonders erfreulich – sie kämen ganz unmittelbar der Stadt und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zugute.
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Einmal mehr ein Beispiel dafür, wie unterschiedlich die Mieterstrom Modelle konstruiert sind.
Zum einen echt Physikalisch Grün, und zum anderen nur Virtuell grün gefärbt.
Hier die Unterscheidungsmerkmale.
Zitat aus dem Artikel.
Dann sollen weitere 23 Anlagen mit einer Leistung von rund 820 Kilowatt ans Netz gehen.
Dieses Modell ist nur „virtuell“ grün, das heißt der vom Dach eingespeiste Ökostrom geht übers öffentliche Netz, an die Börse, und wird da nach der gegenwärtigen Gesetzeslage zu Graustrom, bevor er wieder zurück kommt.
Im folgenden Fall, bleibt er echt grün.
https://www.pv-magazine.de/2023/10/10/mieterstromprojekt-mit-13-megawatt-leistung-in-koeln-realisiert/
Zitat: Während der baulichen Ertüchtigung legte die Genossenschaften die Hausanschlüsse der 60 Hausnummer zusammen. ..Zitat Ende.
Die 60 Hausnummern werden zusammen gelegt, damit der Ökostrom vom Dach, direkt ins Hausnetz eingespeist werden kann. In diesem Fall bleibt dem Ökostrom diese Diskriminierung erspart.
Auch hier handelt es sich um ein „echtes“ Mieterstrommodell – die SWM vermarkten den Solarstrom direkt im Gebäude und bietet den Bewohnern durch die lokale Erzeugungsanlage vergünstigte Tarife an.
Weitere Informationen finden Sie auch auf https://www.swm.de/photovoltaik/m-mieterstrom
Mal davon abgesehen, geht Strom allgemein immer den kürzesten Weg zum nächsten Verbraucher. Dadurch versorgt physikalisch gesehen selbst eine Volleinspeiseanlage die nächstgelegenen Verbraucher. Bilanziell wird der eingespeiste Strom durch den Grundnetzbetreiber vergütet und die lokalen Verbraucher erhalten eben keine günstigeren Tarife.
Aline schreibt.
Mieterstrom ist ein Stromlieferkonzept, bei dem mit Hilfe einer Photovoltaikanlage Strom auf dem Dach eines Mehrparteienhauses erzeugt wird. Der Ökostrom wird ohne Netzdurchleitung direkt an die Bewohner*innen in diesem Gebäude geliefert.
@ Aline
Vielen Dank für die zusätzliche Info, mit dem Link, das war im Artikel nicht erkennbar.
Offensichtlich geht der Ökostrom in diesem Fall direkt ins Hausnetz, und wird auch echt grün verbraucht. Wenn der Strom nämlich ins öffentliche Netz eingespeist würde, käme der laut Gesetz erst mal zum vermarkten an die Börse, und dann mit Graustrom vermischt wieder zurück.
Physikalisch sucht sich der Ökostrom den kürzesten Weg, da haben Sie Recht, aber nicht bei unserem Energiewende feindlichen Strommarkt.
Siehe hier unte Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Seit2010 kommen müssen alle Erneuerbaren zum vermarkten an die Börse. „Kaufmännisch“ wohlgemerkt, weil es „physikalisch“ gar nicht möglich ist, wie Sie zu Recht sagen.