Die Diskussionen darüber liefen schon länger und nun ist es auch Realität: Ab 2024 wird in Österreich keine Umsatzsteuer mehr auf Photovoltaik-Anlagen für Privatpersonen erhoben. Der Bundesverband Photovoltaic (PV) Austria begrüßte den Beschluss der Regierung, dann es hatte die Absenkung auf Null bereits seit Jahren gefordert. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler kündigten sie als Teil ihrer Konjunkturmaßnahmen an.
„Als Verband fordern wir diese Maßnahme schon lange und freuen uns sehr, dass der PV-Ausbau im Kleinsegment für kommendes Jahr einen Turbo erhalten sollt“, sagte Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria. Damit werde das Motto: „Null Umsatzsteuer – Null Bürokratie“ endlich umgesetzt. Es sei ein richtiger Schritt zur richtigen Zeit, da die Branche gerade einen Rückgang der Photovoltaik-Nachfrage verzeichne. „Dieser Bürokratieabbau steuert entgegen“, so Paierl.
Die Senkung der Umsatzsteuer auf 0 Prozent soll Anfang 2024 in Kraft treten und für alle Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 35 Kilowatt gelten. Sie umfasse auch die Komponenten und die Montage. Diese Maßnahme soll die Bundesförderung ersetzen und ist auf zwei Jahre befristet, wie PV Austria erklärte. Ziel sei es, den Photovoltaik-Ausbau erheblich zu steigern, indem bürokratische Hürden beseitigt werden.
PV Austria verwies, dass dies auch für die Wirtschaft wichtig, daher müsse auch ein zeitgemäßes E-Wirtschaftsgesetz (ElWG) sowie der Ausbau der Stromnetze beschlossen werden. „Nur mit Netzausbau und modernen rechtlichen Rahmenbedingungen können die zukünftigen Photovoltaik-Anlagen, die jetzt durch die quasi Steuerbefreiung gefördert werden, auch tatsächlich einen Beitrag zur Energiewende leisten“, so Paierl.
In Deutschland war der Umsatzsteuersatz für private Photovoltaik-Anlagen bereits in diesem Jahr auf Null gesenkt worden. Mittlerweile hat die Bundesregierung auch erklärt, dass diese Maßnahme dauerhaft bestehen bleiben soll. Dazu gehört die Absenkung der Mehrwertsteuer auf null Prozent für die Lieferung und Installation von Photovoltaik-Anlagen ab dem 1. Januar 2023.
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wird es trotz dieser Maßnahme zusätzliche Förderungen geben?
Die Streichung der MwSt war höchst überfällig und ist ein guter Schritt für die Verbraucher.
Die Lotterie mit dem Fördercall war nur frustrierend.
Gewessler 👍👍👍
Gilt das nur für Aufträge die 2024 erteilt werden, oder auch wenn die Herstellung 2024 erfolgt, der Auftrag selber aber bereits 2023 erteilt wurde. Danke lg
Sind da Speicher auch berücksichtigt oder „nur“ die Stromproduktion?
Das würde mich auch interessieren… PV habe ich schon, aber bei den derzeitigen Preisen ist ein Speicher unintweressant
Tatsächlich verhindert man mit dieser Ankündigung aber jeglichen weiteren Ausbau in diesem Jahr…
Wenn man so etwas Förderung nennt, muss man sich wohl ernsthaft fragen lassen, ob man denn noch alle Tassen im Schrank hat.
Bleibt nur abzuwarten, ob der Entfall der MWSt auch beim Endverbraucher ankommt – ich befürchte nicht. Es wird sicher wieder Argumente geben warum plötzlich alles teurer wird – abwarten!