In Luxemburg sind bei der ersten Ausschreibung für Agri-Photovoltaik-Anlagen insgesamt 14 Zuschläge vergeben worden. Die Gesamtleistung der Projekte liege bei 52,7 Megawatt und sie erstreckten sich über eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 73,5 Hektar, wie das Energieministerium des Landes veröffentlichte. Insgesamt war in dieser Runde ein Volumen von 50 Megawatt ausgeschrieben.
Die ausgewählten Agri-Photovoltaik-Projekte erstreckten sich über ganz Luxemburg. Auch gebe es eine große Vielfalt bezüglich der Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen. Dem Energieministerium zufolge handelt es sich um Wiesen, die für die Futtermittel- oder Grasproduktion genutzt werden, Weiden für Rinder, Schafe, Hühner und iberische Schweine über Ackerland mit Fruchtfolgen sowie eine Obstplantage samt Legehennen. Auch technologisch sind die Projekte unterschiedlich aufgesetzt. In 8 der 14 Agri-Photovoltaik-Anlagen sollen Tracker zum Einsatz kommen, also die Module der Sonne nachgeführt werden, bei vier Anlagen handele es sich um herkömmliche Photovoltaik-Freiflächenanlagen, bei einem Projekt um ein Schattendach und in einem Fall um eine Anlage mit bifazialen Solarmodulen, hieß es weiter.
Zu den Zuschlagswerten machte das Energieministerium keine Angaben. Es erklärte jedoch: „Bei der Vergabe wurde nicht nur der beste Preis, sondern auch ökologische und landwirtschaftliche Faktoren berücksichtigt.“ Diese Faktoren beziehen sich auf die Verbesserung der ökologischen Qualität der Fläche durch das Projekt und die Fortführung der landwirtschaftlichen Nutzung der Fläche mit der obligatorischen Beteiligung eines aktiven Landwirts.
Ein wichtiges Kriterium bei dieser Ausschreibung war auch die Steigerung der Biodiversität durch die Photovoltaik-Anlagen, wie Patrick Witte vom Projektierer GPSS pv magazine erklärte. Das auf Agri-Photovoltaik und grünen Wasserstoff spezialisierte Unternehmen aus Luxemburg sei an 4 der 14 ausgewählten Agri-Photovoltaik-Anlagen direkt beteiligt. „Zum erste Mal in der Geschichte der Photovoltaik-Ausschreibungen in Luxemburg war diese Ausschreibung überzeichnet“, so Witte. Photovoltaik-Anlagen mit weniger als zwei Megawatt Leistung und verschiedenen Nutzungsformen wie Weide und Ackerland seien bevorzugt bezuschlagt worden.
Die Auktion umfasste insgesamt drei verschiedene Lose. So gab es eine eigene Kategorie für Tracker- und vertikal aufgeständerte Agri-Photovoltaik-Anlagen, für überdachte Anlagen für Sonderkulturen und eine für klassische Freiflächenanlagen.
„Diese erste Ausschreibung für Agri-Photovoltaik war ein Erfolg“, erklärte Energieminister Claude Turmes. „Die Ergebnisse zeigen, dass die luxemburgischen Landwirte bereit sind, sich der Herausforderung der Photovoltaik zu stellen und vollwertige Akteure beim Übergang zu einer sauberen, lokal erzeugten Energieproduktion zu werden, die es uns ermöglicht, unsere Unabhängigkeit von den Ländern, die fossile Energieträger exportieren, zu stärken.“ Sein Landwirtschaftskollege Claude Haagen bezeichnete die ausgewählten Landwirte als Pioniere. „Auf diese Weise wird die Agri-Photovoltaik zu einer zusätzlichen Einkommensquelle für den Agrarsektor.“
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