Mithilfe einer neuen Software kann nahezu jede Wallbox vom Netzbetreiber bedarfsgerecht gesteuert werden. Damit geht Spirii, ein Software-Unternehmen für Ladeinfrastruktur mit Sitz in Kopenhagen, mit einem neuen Produkt an den Markt. Bei der Lösung handelt es sich um eine Software, die es öffentlichen und nicht-öffentlichen Wallboxen und Ladesäulen ermöglicht, zum Beispiel am Regelenergiemarkt teilzunehmen.
Dem Unternehmen zufolge gebe es lediglich zwei Eintrittshürden. Zum einen muss die Wallbox über ein OCPP 1.6 Kommunikationsprotokoll verfügen. Zum anderen müssen die Ladesäulen mindestens so schnell reagieren können, wie es für die unterschiedlichen Regelleistungsmärkte erforderlich ist.
Spirii ermöglicht es Betreibern von Ladeinfrastruktur Vereinbarungen mit Netzbetreibern zu treffen, bei denen der Netzbetreiber Anpassungen des Stromverbrauchs der Ladeinfrastruktur zu bestimmten Zeiten vorgeben kann. Die Steuerung wird dann von Netzbetreiber über die Oberfläche der Spirii-Plattform durchgeführt.
Schon jetzt sind Konzepte bekannt, bei denen Netzbetreiber Ladeinfrastruktur intelligent, also vor allem bedarfsgerecht, steuern können. Was neu ist, ist, dass die Vermittlung an den Netzbetreiber über eine Software quasi jedem offensteht. Bisher waren solche Dienstleistungen häufig an den Erwerb einer bestimmten Ladesäule und der Teilnahme an der virtuellen Kraftwerkslösung eines bestimmten Herstellers gebunden. Mit Spirii gibt es dafür jetzt eine offene Plattform, bei der öffentliche, kommerzielle und private Ladesäulen gleichermaßen eingebunden werden können.
„Der Übergang zu elektrischen Verkehrsmitteln stellt eine wachsende Herausforderung für die Stromnetze weltweit dar“, sagt Tore Harritshøj, CEO und Mitbegründer von Spirii. „Doch, diese Herausforderung kann durch intelligentes Laden gemeistert werden. Wir glauben, dass die Nachfrageregelung ein technologischer Durchbruch von enormer gesellschaftlicher Bedeutung sein könnte, da sie die Ladepunkte von einer Belastung für das Netz in eine wertvolle Ressource verwandelt. Und je mehr Ladepunkte es gibt, desto größer ist die Kapazität, den Energieverbrauch zu regulieren.“
Das Unternehmen sagt, dass es nach Test in diversen Ländern normalerweise nicht zu Einbußen bei der Ladegeschwindigkeit für die Endnutzer kommt. Ob die Endnutzer für das Angebot der Flexibilität vergütet werden, liegt am Betreiber der Ladeinfrastruktur. Die Erlöse aus der Regelenergiebereitstellung können aber auch genutzt werden, um Ladeinfrastruktur schneller und mit weniger Risiko zu finanzieren, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt.
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