Allensbach und Reichenau realisieren Zwei-Megawatt-Solarpark an einem Lärmschutzwall

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Die Pläne für den Zwei-Megawatt-Solarpark auf einem Lärmschutzwall an der B33 gibt es schon lange, jetzt endlich liegt auch die Baugenehmigung vor. Wie das Beratungsunternehmen Sterr-Kölln & Partner am Freitag mitteilte, wird die Photovoltaik-Anlage aus insgesamt 4000 Solarmodulen bestehen und einen Kilometer lang sein; sie soll jährlich rund rund zwei Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Von der vierspurigen Bundesstraße aus wird der Solarpark übrigens nicht zu sehen sein: Die Photovoltaik-Module sollen auf der südlichen, der B33 abgewandten Seite des Lärmschutzwalls angebracht werden.

Die Investition trägt die Gemeinde Allensbach, die von Sterr-Kölln & Partner rechtlich, wirtschaftlich und finanziell begleitet wird. Da ein Teil der Anlage auf der Festlandgemarkung von Reichenau liegen wird, haben die beiden Gemeinden beschlossen, das Projekt als interkommunalen Solarpark zu realisieren. Mit der Umsetzung beauftragt ist Solarcomplex aus Singen.

Basis der Refinanzierung des Solarparks ist die über 20 Jahre laufende Vergütung durch das EEG. In den ersten fünf Jahren wählen die Kommunen jedoch einen anderen Weg: Sie verkaufen den Strom über einen Stromliefervertrag (PPA) an die Stadtwerke Konstanz. Wie die Gemeinde Allensbach mitteilte, wollen die Stadtwerke den Ökostrom unter einem eigenen Namen auf den Markt bringen: als ein Ökostrom-Produkt für die Allensbacher Bürger.

„Der Solarpark ist einer der größten Maßnahmen des Klimaplanes der Gemeinde und in vielerlei Hinsicht ein Gewinn für die Gemeinde“, so Allensbach Bürgermeister Stefan Friedrich. Der Bau der Photovoltaik-Anlage sei in dieser Konstellation in Baden-Württemberg bisher einmalig. „Umso mehr freut es uns, dass durch die gute behördenübergreifende Zusammenarbeit so schnell eine Genehmigung ohne Bebauungsplan erteilt wurde und damit ein Novum geschaffen werden konnte.“ Auch der Bau eines Solarpark auf einem Lärmschutzwall und die noch seltene Vergütungsstruktur könnten künftig ein Beispiel für andere Kommunen sein.

Das Beratungsunternehmen weist auf eine Studie des Fraunhofer ISE hin, wonach entlang des deutschen Straßennetzes rund 72 Gigawatt Photovoltaik möglich sind. Die Photovoltaik-Kraftwerke könnten unter anderem auf Lärmschutzwällen, Lärmschutzwänden, Seitenstreifen und Straßenüberdachungen Platz finden und dort die Energiewende vorantreiben. Und ein Expertennetzwerk des Bundesverkehrsministeriums hält auf Lärmschutzeinrichtungen entlang von Bahnstrecken, Autobahnen und Bundesstraßen eine installierbare Photovoltaik-Leistung von 1478 Megawatt für machbar.

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