Die Kosten für Redispatch- und andere netzstützende Maßnahmen – also Maßnahmen für das Engpassmanagement im Stromnetz, etwa das Abregeln von Windrädern im Norden und das parallele Hochfahren fossiler Kraftwerke im Süden – sind in den letzten Jahren massiv gestiegen: Lagen sie 2019 noch bei 1,18 Milliarden Euro, so waren es 2022 bereits 4,2 Milliarden Euro.
Das liegt daran, dass immer mehr dezentrale, erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten zugebaut werden – zugleich aber Anreize fehlen, den Strom aus diesen Anlagen in Nähe zum Erzeugungsort zu verbrauchen. Dazu kommen der schleppende Netzausbau und die regional ungleichmäßige Verteilung der Erneuerbare-Anlagen.
Wie lässt sich einem weiteren Anstieg der Kosten für das Engpassmanagement begegnen? Dazu hat das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) jetzt im Auftrag des Stromversorgers EWS Elektrizitätswerke Schönau eG eine Studie vorgelegt. Das Fazit: Da der Netzausbau nicht in der notwendigen Schnelligkeit vorangehe, sei es notwendig, die Marktregeln so anzupassen, dass sie die physikalische Realität des Strommarktes besser abbilden. Hier könnten sowohl regulatorische als auch marktbasierte Ansätze einen wesentlichen Beitrag leisten.
Netzentgeltsystematik reformieren
Konkret schlagen die Experten unter anderem vor, beim Zubau von Erneuerbare-Anlagen Anreize für eine netzdienliche Standortwahl zu setzen, etwa durch eine Aufteilung der einheitlichen Strompreiszone in mehrere kleine Gebotszonen. Das könnte nicht nur den Bau von Erneuerbare-Anlagen in Süddeutschland anreizen, sondern auch zu einer verstärkten Nutzung von Flexibilitätsoptionen animieren. Der Transportbedarf von Strom im Fernleitungsnetz würde damit abnehmen und die Großhandelsstrompreise die regionalen Gegebenheiten realer abbilden.
Um weitere Anreize zur optimalen Nutzung der Netzkapazitäten zu setzen und zudem die Kosten des Systems fair zu verteilen, sei eine Weiterentwicklung des Netzentgeltsystematik notwendig. So sollte etwa eine überregionale Vereinheitlichung der Redispatch-Kosten untersucht werden, um der regionalen Ungleichheit der höheren Netzentgelte in Gebieten mit viel Erneuerbaren Ausbau entgegenzuwirken. Auch eine Vereinheitlichung der Verteilnetzentgelte könne hier sinnvoll sein.
Nicht zuletzt müssten die Flexibilitäten privater und industrieller Verbraucher stärker genutzt werden. Bisher fehlten jedoch teilweise technische Voraussetzungen sowie Marktanreize, damit sie ihren Stromverbrauch flexibilisieren. Mit den Plänen der Bundesnetzagentur zur Reform des §14a EnWG für steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie E-Autos und Wärmepumpen zeichne sich hier nun ein erster Schritt in die richtige Richtung ab.
„Die Studie verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf die Anpassung des aktuellen Strommarktdesigns“, erklärt EWS-Vorstand Sebastian Sladek. Ein „weiter wie bisher“ zementiere nicht nur soziale und ökologische Missstände, sondern werde das System über kurz oder lang implodieren lassen, da Markt und Physik immer weiter auseinanderlaufen. „Es braucht schnell konkrete Maßnahmen für eine faire Kostenverteilung und effiziente Preissignale für den dezentralen, lastnahen Ausbau der Erneuerbaren Energien“, so Sladek.
Elektrolyseure können Preisdifferenz dämpfen
Eine von der FÖS vorgeschlagene Teilung der Strompreiszone wird von Politik und Energiewirtschaft schon seit längerem heiß diskutiert. Aurora Energy Research hat nun in einer Studie untersucht, wie sich ein Split in eine Nord- und eine Südzone preislich auswirken würde. Die Experten kommen zu dem Ergebnis, dass eine Megawattstunde im Jahr 2030 im Süden fünf Euro mehr kosten würde als im Norden; bis 2045 würde dieser Preisunterschied auf neun Euro ansteigen. Dabei bleiben Unsicherheiten, vor allem der Netzausbau: Verzögert sich dieser deutlich, könnte der Preisunterschied pro Megawattstunde zwischen Nord und Süd auf 13 Euro im Jahr 2030 und 24 Euro im Jahr 2045 ansteigen.
Andererseits könnte ein stärkerer Ausbau von Elektrolyseuren im Norden die Preisdifferenz langfristig dämpfen: Wenn vier Gigawatt Elektrolyseurleistung statt im Süden im Norden angesiedelt werden, lägen im Jahr 2045 nur noch sechs Euro zwischen den Großhandelsstrompreisen. Der Anreiz dafür wäre gegeben, denn: „Am meisten profitieren von einem Preiszonensplit die flexiblen Verbraucher, wie etwa Elektrolyseure im Norden, da die Preise dort nicht nur durchschnittlich niedriger wären, sondern auch häufiger Niedrigpreisstunden auftreten würden“, sagt Claudia Günther, Leiterin des deutschen Forschungsteams von Aurora Energy Research. „Da in der Nordzone zudem der Anteil der Erneuerbaren am Strommix sehr hoch wäre, könnten Elektrolyseure viel früher mit Netzstrom grünen Wasserstoff erzeugen als es als bei einer einheitlichen Strompreiszone möglich wäre.“ Dadurch würde sich auch die Wettbewerbsfähigkeit dieses grünen Wasserstoffs um bis zu einem Drittel erhöhen. Wird die innerdeutsche Pipelineinfrastruktur entsprechend schnell ausgebaut, profitierten davon auch industrielle Verbraucher im Süden.
Die Stromkunden würden die Folgen des Preiszonensplits unterschiedlich spüren: Für private Haushalte wäre der Effekt vernachlässigbar – die energieintensive Industrie im Süden dagegen müsste im Vergleich zur aktuellen einheitlichen Preiszone mit um drei bis sieben Prozent höheren Strompreisen rechnen. Im Vergleich zu den Strompreisen im Norden würde das Mehrkosten in Höhe von 400 Millionen Euro pro Jahr bedeuten. Der Preiszonensplit könnte zudem für industrielle Stromverbraucher den Stromeinkauf schwieriger machen: Terminmärkte in kleineren Preiszonen sind weniger liquide, außerdem ist der Abschluss von PPAs über Zonengrenzen hinweg komplexer.
Für Studienautor Nicolas Leicht, Energiemarktexperte von Aurora Energy Research, ist eines dennoch klar: „Um die Akzeptanz der Energiewende und das Tempo des Umbaus der Energiesysteme marktbasiert zu erhöhen, brauchen wir regionale und lokale Preissignale. Wie unsere Berechnungen zeigen, würde die Aufteilung der deutschen Preiszone diese Preissignale bewirken. Sie ist aber nur einer von verschiedenen gangbaren Wegen.“
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Für mich auch hier wieder unverständlich. Warum erkennt man das Übel nicht bei der Wurzel, und passt die Kohlekraftwerke erst mal wieder den Erneuerbaren an, wie das bis 2010 Gesetz war.
Es ist doch kein Geheimnis, dass Kohlekraftwerke die Netze unnötig belasten.
Siehe hier.
https://www.energiezukunft.eu/erneuerbare-energien/netze/das-stromnetz-steht-unter-druck-aber-von-wem/
Zitat:… Denn die konventionellen Energien und insbesondere alte Kohlekraftwerke haben in den letzten Jahren ihre Leistung nicht in dem Maße reduziert wie die Erneuerbaren Energien immer mehr Verantwortung für unsere Stromerzeugung übernehmen. Die Folge ist: Starke Überkapazitäten, verstopfte Stromnetze und ein starres System, weshalb die Netzbetreiber viel Geld für Ausgleichsmaßnahmen zahlen müssen. Zitat Ende.
Es ist ja nicht nur ein Netzproblem, sondern auch Emissionen werden überflüssig erzeugt, wenn die Kohlekraftwerke unbeschadet drauf los produzieren können. Die letzte Generation lässt grüßen.
Sie verkehren Ursache und Wirkung. Kohle Kraftwerke und Gaskraftwerke werden vorgehalten, weil die Leistung von PV und Windkraft so stark schwankt. Je höher der Anteil der grünen Energie, um so mehr werden Kraftwerke im Standby vorgehalten.
Radlcaesar schreibt.
Sie verkehren Ursache und Wirkung. Kohle Kraftwerke und Gaskraftwerke werden vorgehalten, weil die Leistung von PV und Windkraft so stark schwankt
Radlcaesar
Da haben Sie den Trick dabei nicht erkannt. Natürlich müssen konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden. Aber bitte auf der Nachfragebasis, und nicht einfach drauf los produzieren, als gäbe es gar keine Energiewende. Das heißt, erst wenn die Erneuerbaren vorrangig verbraucht sind müssen die Konventionellen ran.
Schauen Sie mal, wie das „IWR“ dazu Kommentiert hat.
ZITAT:…Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise….Zitat Ende.
Das sind ja nicht die Einzigen, die von den Lobbyisten totgeschwiegen werden.
Schauen Sie mal hier:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article155848160/Kohlekraftwerke-verstopfen-Stromnetze.html
Zitat:…Berlin/Kiel – An teuren Engpässen im Stromnetz sind Greenpeace zufolge vor allem unflexible Atom- und Kohlekraftwerke schuld. Auch wenn viel Wind- und Sonnenenergie erzeugt werde, drosselten sie ihre Leistung kaum, heißt es in einer von der Umweltschutzorganisation in Auftrag gegebenen Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Dadurch seien 2015 alleine in Schleswig-Holstein bis zu 160 Millionen Euro Kosten entstanden, ermittelte das Beratungsinstitut Energy Brainpool. Zitat Ende.
Bis 2010, als die Erneuerbaren noch zwingend den Versorgern zugeteilt wurden, mussten sie zwangsläufig drosseln, weil die Versorger entsprechen ihrem EE Zwangsanteil weniger nachgefragt hatten, und der Strom den sie nicht los bekamen war ihr Problem. Heute machen sie sogar noch Geschäfte wenn sie am Netz bleiben, und Überschuss erzeugen. Denn den Überschuss kann man lukrativ ins Ausland verscherbeln, und die Verbraucher ( neuerdings der Staat ) zahlen auch noch höhere EEG Umlage wenn die Börsenpreise wegen Überschuss sinken.
„Die Stromkunden würden die Folgen des Preiszonensplits unterschiedlich spüren: Für private Haushalte wäre der Effekt vernachlässigbar“
Diesen Satz verstehe ich nicht… warum soll der Privatkunde nicht an einer anderen Netzentgeltregelung mit Hilfe von dynamischen Tarifen teilhaben können? … soll das etwas alles exklusiv für die Industrie sein?
Detlef K. schreibt
Für private Haushalte wäre der Effekt vernachlässigbar“
@ Detlef K.
Für normale Haushalte würde der Effekt ( Merit Order ) sich nur preis mindernd bemerkbar machen, wenn die Erneuerbare wieder vorrangig mit Ökobänder den Versorgern zugeteilt würden. Da führt kein Weg dran vorbei. Nur dann würde für alle der Preis von P1 auf P2 sinken. Es sei denn es kann mir jemand erklären, wie die.. „Allgemeinheit“.. auf anderem Wege von Sonne und Wind, dem Geschenk des Himmels, was abbekommen soll. Wer noch nicht weiß was P1 und P2 bedeutet, lese meine folgenden Kommentare, da ist es deutlich gemacht.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Der EWS Vorstand Sebastian Sladek sagt:
„Die Studie verdeutlicht den dringenden Handlungsbedarf in Bezug auf die Anpassung des aktuellen Strommarktdesigns“, erklärt EWS-Vorstand Sebastian Sladek. Ein „weiter wie bisher“ zementiere nicht nur soziale und ökologische Missstände, sondern werde das System über kurz oder lang implodieren lassen, da Markt und Physik immer weiter auseinanderlaufen. Zitat Ende.
Damit bestätigt er meine Thesen, wenn ich sage die Erneuerbaren müssen wieder der Realität angepasst, das heißt „Physisch“ gewälzt werden, und dürfen nicht „virtuell“ nach belieben missbraucht werden, um Erträge zu optimieren, wie hier z.B.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rwe-legt-jahresbilanz-vor-gewinne-mehr-als-verdoppelt-100.html
Zitat:…Strom aus erneuerbaren Energien besonders lukrativ Zitat Ende.
„Lukrativ“ aber nur für die großen Player. Solange das so bleibt ist deren Werbung mit dem forcierten Ausbau der EE lediglich Selbstzweck, der sich bei den unbedarften Lesern Energiewende freundlich anhört.
Detlef K. schrieb:
“ warum soll der Privatkunde nicht an einer anderen Netzentgeltregelung mit Hilfe von dynamischen Tarifen teilhaben können?“
Das soll er doch, aber der Privatkunde trägt sämtliche Kosten und Abgaben, so dass dessen Strompreis nur zu einem recht kleinen Teil aus den Stromkosten bestehen.
Wird nun der Strompreis etwas günstiger im Norden und etwas teurer im Süden, dann wirkt sich das nur marginal auf den Verbraucherstrompreis aus, da alle anderen Abgaben etc. nicht auch auf Nord/Süd aufgeteilt werden sollen. 3ct mehr oder weniger ist im Bereich der üblichen Tarifschwankungen und gerne deutlich weniger als 10%. Beim Industriestrompreis kann das schon einmal fast 50% ausmachen.
@Dirk Schiller
Es kommt eben darauf an, in welcher Zone man heute wohnt. Wenn aktuell im windigen Norden die Netzentgelte 19 Cent und bei mir im Raum Köln nur 11 Cent pro kWh betragen, dann ist das keinesfalls marginal. Das ist im Verhältnis zur Börse mit (seit Monaten) um die 10 Cent im Schnitt sogar ein erheblicher Anteil… und wenn man die Dynamik richtig nutzen kann mit E-Auto oder Wärmepumpe, kommt man (bzw. komme ich) auch locker auf 5 Cent Börse, zumindest im Sommer.
Insofern ist der Hebel mit einer Neuregelung auch für Privatkunden groß… wahrscheinlich weniger für mich und teilweise sogar auch weniger für die Bayern, weil die Preise hier schon akzeptabel niedrig sind. Nicht aber im Norden… wo aktuell natürlich die hohen Netzentgelte heute komplett kontraproduktiv für dynamische Tarife sind. Und das ist einfach nur völlig absurd.
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass selbst 10% doch nicht wenig sind. Das kann man doch nicht so einfach abtun. Selbst, wenn ich mit der neuen Regelung 3-4 Cent mehr zahlen müsste, dafür aber im Norden 3-4 Cent weniger zu zahlen wäre, wäre das ein großer Gewinn für private dynamische Tarife. Denn damit schlagen sie eigentlich jeden „normalen“ Tarif, mit gut genutzter Dynamik umso mehr… so soll es für eine breite Akzeptanz ohne Glücksrad der Netzentgeltregion auch sein. Abgesehen davon fördert das dann auch sinnvoll und fair die dezentralen Strukturen.
Kann jemand erklären, warum in der Studie nicht der Strommarkt in Frage gestellt wird?
Wäre es nicht sinnvoller, um den CO2 Ausstoß als wichtigstes Kriterium Vorrang zu geben, ihn so zu regeln, dass zunächst das physikalische Maximum an EE Strom von den Energieversorgern verkauft werden muss?
Dazu gehört dass die Vermarktung von EE Strom, der mit Einspeisevergütung vergütet wird, am Spotmarkt der Strombörsen verkauft werden muss, wieder abgeschafft werden sollte. Denn dadurch wird die Illusion erzeugt, dass er europaweit physikalisch verfügbar sei.
Gleichzeitig werden die Redispatchkosten durch den Handel von Strom an der Börse nicht gedeckt. An den Börsen wird Strom zu Negativpreisen verramscht und die Redispatchkosten für die Lieferung dieser „Schnäppchen“ werden dann allen Stromkunden in unterschiedlicher Höhe aufgebürdet.
Ich hoffe, es regnet endlich mal Hirn, damit bessere der Realität angemessene Marktregeln eingeführt werden.
Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler bei meiner Sicht auf die reale physikalische Stromerzeugung und den Markt für Stromhandel, der damit, nach meiner Meinung, nur begrenzt was zu tun hat und aus Umweltsicht und Sicht von Haushalten unerwünschte Effekte erzeugt.
RGS schreibt.
Kann jemand erklären, warum in der Studie nicht der Strommarkt in Frage gestellt wird?
Wäre es nicht sinnvoller, um den CO2 Ausstoß als wichtigstes Kriterium Vorrang zu geben, ihn so zu regeln, dass zunächst das physikalische Maximum an EE Strom von den Energieversorgern verkauft werden muss?
Dazu gehört dass die Vermarktung von EE Strom, der mit Einspeisevergütung vergütet wird, am Spotmarkt der Strombörsen verkauft werden muss, wieder abgeschafft werden sollte. Denn dadurch wird die Illusion erzeugt, dass er europaweit physikalisch verfügbar sei.
@ RGS
Das frage ich mich hier schon seit Jahren, und gehe einigen oberflächlichen Betrachtern damit auf die Nerven. N1 muss „wieder“
zu N2 werden, dann sinkt automatisch der Preis von P1 auf P2. Und das kann nur „Physisch“ funktionieren, wie das ja bis 2010 auch funktioniert hat. Alles andere ist „virtueller“ Missbrauch der Erneuerbaren, zur Ertragsoptimierung einiger Wenigen, wie im Folgenden z.B.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rwe-legt-jahresbilanz-vor-gewinne-mehr-als-verdoppelt-100.html
Zitat:…Strom aus erneuerbaren Energien besonders lukrativ. Zitat Ende.
„Lukrativ“ aber leider nicht für alle.
Wer noch nicht weiß was „P und N“ bedeutet beschäftige sich mit dem Merit Order Effekt und lese dazu meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Der Sebastian Sladek von EWS hat in diese Richtung den Strommarkt kritisch angesprochen.
Leider werden die Folgenden Herrn, da was dagegen haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Externe_Mitarbeiter_in_deutschen_Bundesministerien
Zitat ….Lobbyisten versuchen, die Politik zu beeinflussen, um ihrem Arbeitgeber Vorteile zu verschaffen. Dazu sprechen sie auch in Ministerien vor. Manche Lobbyisten haben das gar nicht mehr nötig – sie sind nämlich schon da. Ja, richtig, das ist neu: Lobbyisten haben in unseren Ministerien mittlerweile eigene Büros – Tür an Tür mit Regierungsbeamten und […] mit eigener Durchwahl, und schreiben an Gesetzen mit. Bezahlt werden sie von ihren Unternehmen. Leihbeamte – gut für die Wirtschaft, schlecht für Bürger. Ztat Ende.
@RGS, danke – Zitat – Ich hoffe, es regnet endlich mal Hirn !! DIE haben es, sie handeln sehr geschickt ( kaufen ganze Seiten in der Zeit ) und setzen ALLES in Bewegung ( Falschaussagen in den Medien, Studien in denen Fakten einfach weggelassen werden, so wie die Geschichte mit dem importierten Strom, weil die eigene Erzeugung zu teuer ist !!! regeln PV-Anlagen runter um das Netz vor „Überlast“ zu schützen, usw. ) um ja nicht ihre Gewinne zu schmälern.
Das würden Sie (und ich) doch genauso machen, wenn sagen wir aus unserem Garten quasi unendlich sich selbst x-fach finanzierende Energie sprudeln würde.
Die Geld-Monopole der größten Konzerne sind eine wesentliche Ursache dieser Entwicklungen. Auch in der „IT“ wird das noch irgendwann schmerzhaft zu spüren sein:
Wer das Geld hat, bestellt die Musik.
Irgendwann wird man da politisch ran müssen – mit allem Zip und Zap – und das wird nicht witzig werden. Bis zu einem gewissen Grad werden diese „Firmen“ (im Grunde sind das keine Firmen – Exxon, Aramco etc.- wie man sich das so naiv vorstellt), sich das Wachstum von EE gefallen lassen. Aber wenn es irgendwann deutlich an die Existenz geht, wird es sehr spannend.
HD schreibt.
Bis zu einem gewissen Grad werden diese „Firmen“ (im Grunde sind das keine Firmen – Exxon, Aramco etc.- wie man sich das so naiv vorstellt), sich das Wachstum von EE gefallen lassen. Aber wenn es irgendwann deutlich an die Existenz geht, wird es sehr spannend.
@ HD
Es wird doch schon spannend, wenn auch nur bei den Vorläufern die Sie genannt haben.
Schauen Sie mal hier:
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rwe-legt-jahresbilanz-vor-gewinne-mehr-als-verdoppelt-100.html
Diese „Übergewinne“ basieren auf dem Missbrauch der Erneuerbaren.
Und zwar mit der folgenden Methode.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Dieser „Schnäppchenmarkt“ ist nur den großen Playern vorbehalten, seit dem die EE 2010 als Überschuss dort anfallen.
Die Übergewinne, die sie dadurch machen, reden sie „Grün“ in dem sie nicht müde werden zu betonen, dass sie ja ein Großteil davon wieder in die Erneuerbaren investieren. Stimmt ja auch, das tun sie aber in erster Linie wegen der Möglichkeit ihrer Ertragsoptimierung. und nicht wegen der Energiewende. sondern um immer mehr Erneuerbare für dieses lukrative Geschäftsmodell zur Verfügung zu haben. Da wird den ganz Großen die Sie genannt haben auch noch was
grün Lackiertes einfallen.
Leider stimmt m.E. die Aussage von BotU über unseren Lobbystaat haargenau wie ich vielen Kommentaren in unserem Provinzblaþt entnehmen kann. Viele der Provìnzredakteure sind immer noch der Meinung, dass gerade die EEn schuld sind an den hohen Strompreisen: so lange hält sich die Fakenachricht von Altmaier über den ‚unbezahlbaren‘ Energiewandel auch bei der jüngeren Generation. Fakes sind sind nicht nur eindringlicher, sie halten sich auch viel länger als im Gedächtnis als die Wahrheit! Altmaier war unser ‚Wirtschafts-Trump‘
Peter Bechert schreibt.
Fakes sind sind nicht nur eindringlicher, sie halten sich auch viel länger im Gedächtnis als die Wahrheit! Altmaier war unser ‚Wirtschafts-Trump‘
@ Peter Bechert.
Sehen Sie, das ist der Grund, weshalb ich mich hier so oft Wiederholen muss. Die Wahrheit muss man eintrichtern bis sie aus den Ohren raus quillt. Echte Sympathisanten der Energiewende können das ohne nervlichen Schaden ertragen.
Hallo an alle Mitdiskutanten
Ich finde es außerordentlich schade, daß der meiner Meinung wirklich guter Beitrag von RGS von den Mitdiskutanten breitgeredet und leider teilweise für die eigene Profilierung genutzt wird.
RGS hat Recht, wenn er die Frage stellt nach der Sinnhaftigkeit des bisher praktizierten Stromhandels stellt.
Wer hat eigentlich den Handel an der Strombörse zu verantworten und warum?
Sollten wir unsere aufmunternde Kritik nicht an diese Person oder Organisation richten, für umgehende Abhilfe der Schieflast der Netzkosten zu sorgen, anstatt populistische Allgemeinpositionen zu posten?
Die Industrie ächst angesichts der hohen Stromkosten, liebäugelt mit einer ständig erwähnten Produktionsverlagerung und schielt aktuell unbeirrt nach einer staatlich verordneten Senkung der Stromkosten.
Das mittlerweile festgefahrene System der Stromkostenberechnung bestehend aus
-Verrechnung von Netzkosten am Entstehungsort anstatt am Endverbraucher,
-Einspruchsorgie gg Bau einer Nord-Süd Strom-Trasse mit erheblicher Bauzeitverzögerung
und der
-unsäglichen Strombörse, die die physikalischen Bedingungen in ihren Handelsbeziehungen vollkommen außen vor läßt,
wird bei dieser Diskussion und vor allen Dingen in der Presse nicht sachgerecht berücksichtigt.
Warum finde ich keinen Beitrag der Bundesregierung, wie denn das System der Strompreisberechnung in Zukuft 2040 oder 2045 aussehen sollte? Werden wir dann immernoch abregeln und die fossielen Kraftwerke ohne netzdienliche Regelung durchlaufen lassen?
Warum werden keinerlei Beiträge gebracht, wie denn ein KWK netztdienlich ausgerüstet werden sollte und m.M. auch müßte? Dampfdruckbehälter???
Es bleibt weiterhinn spanned.
Thomas I schreibt.
Ich finde es außerordentlich schade, daß der meiner Meinung wirklich guter Beitrag von RGS von den Mitdiskutanten breitgeredet und leider teilweise für die eigene Profilierung genutzt wird.
RGS hat Recht, wenn er die Frage stellt nach der Sinnhaftigkeit des bisher praktizierten Stromhandels stellt.
@ Thomas I
Der Beitrag von „RGS“ ist das, was hier mein Thema ist, nämlich die Sinnhaftigkeit des gegenwärtig praktizierten Stromhandels . Mit kurzen Worten wir stimmen 100%ig überein.
Wenn ich dabei drauf hinweise, dass ich mit meinen ständigen Wiederholungen dieser Tatsachen, einigen hier auf die Nerven gehe, ist das keine eigene Profilierung , sondern viel mehr ein Zeichen dafür, welche Unannehmlichkeit ich für die Wahrheit inkauf nehme. Meine Meinung zum Kommentar des RGS ist ohnehin hier schon 99 mal erschienen.