Anfeindungen wegen geplanter Photovoltaik-Anlage in Brandenburg

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Zwischen Tempelfelde und Grüntal soll eine 110 Hektar große Photovoltaik-Anlage entstehen. Insgesamt zwölf Parteien geben dafür ein Teil ihres Landes frei. Einer von ihnen ist Bauer Jürgen Giese. Er beteiligt sich mit 28 Hektar an dem Projekt. Doch nicht jeder in der Gemeinde freut sich über das Vorhaben. Denn immer wieder wird Giese öffentlich für seine Entscheidung angefeindet. Jetzt ging der Unmut sogar so weit, dass Unbekannte Nägel in die Einfahrt zu seinem Hof und auf einer nahen gelegenen Straße, die der Bauer häufig nutzt, auslegten. Zusätzlich sprühten die oder der Täter den Schriftzug „GieRse PV“ auf die Straße. Wie die Märkische-Oderzeitung (moz) berichtete, wurden durch die Nägel mehrere Fahrzeuge beschädigt und ein Hund verletzt.

Landwirte ziehen Zorn von PV-Gegnern auf sich

Insgesamt sammelte die Polizei gemeinsam mit Anwohnern zwischen 50 und 60 Nägel von der Straße und der Hofeinfahrt auf. Doch das waren vermutlich nicht alle. Denn bis zum Abend verursachten die Nägel sieben platte Reifen. Der Anschlag ist der Gipfel von Anfeindungen und Sticheleien, die Giese in den vergangenen drei Jahren erleben musste. Sogar gefälschte Anzeigen gegen den Landwirt waren dabei. Dieses Mal ging der Gegenwind gegen die geplante PV-Anlage in den Augen des Landwirtes allerdings zu weit. Auffällig sei auch, dass die Täter nur zwei Landwirte angriffen, obwohl sich zwölf an dem Projekt beteiligen.

Bei einem Telefonat mit EFAHRER.com erklärt Tanja Giese, dass es sich bei den 28 Hektar Land ohnehin um sandhaltigen Ackerboden handele. Dort kann das Ehepaar Giese außer Mais und Roggen kaum etwas anbauen. Wird das Land allerdings für den Bau einer Photovoltaik-Anlage genutzt, können unter den Modultischen Pflanzen blühen und Schafe grasen. Zudem ist der Flächenertrag einer Freiflächen-Solaranlage bis zu 50-mal größer als der von Energiemais oder Raps zur Herstellung von Biodiesel. Die Nutzung als Fläche für eine Photovoltaik-Anlage ist zudem umweltfreundlicher als etwa der Pestizideinsatz auf einem Maisfeld.

PV-Anlage ist die sicherere Alternative für die Zukunft

Die Behauptung, er mache das alles nur wegen des Geldes, weist Jürgen Giese gegenüber moz.de von sich: „Mir geht es um Sicherheiten für den landwirtschaftlichen Betrieb, den mein Sohn einmal übernehmen möchte. Diesel und Dünger werden immer teurer, Fördermittel wird es nicht mehr geben.“ Die PV-Anlage stellt eine sichere Alternative zum Ackerbau dar. Hinzu kommt, dass Giese nicht die größte Fläche zur Verfügung stellt und auch nur Ackerböden mit einer geringen Punktzahl einbringt.

Bezüglich des Nagel-Anschlags ermittelt nun die Polizei. Die Familie geht jedoch nicht davon aus, dass die Beamten in diesem Fall etwas bewirken können. Die zuletzt im April geänderten Pläne der PV-Anlage will man nun erneut öffentlich auslegen, sodass Betroffene und Kritiker ihre Meinung äußern können.

Dieser Artikel erschien zuerst bei unserem Partner E-Fahrer.

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