Zubauziel von jährlich 500.000 Wärmepumpen ab 2024 bekräftigt

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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen haben sich am Dienstag mit Vertretern der Wärmepumpenbranche, dem Handwerk, der Energiewirtschaft, der Immobilienwirtschaft, den Gewerkschaften und des Verbraucherschutzes zum dritten Wärmepumpengipfel getroffen. Inhaltlich ging es um ein erstes Fazit: „So haben die Herstellerfirmen massiv in die Ausweitung der Produktionskapazitäten investiert und ihre Schulungsangebote ausgebaut. Das Handwerk und die Gewerkschaften haben sich mit Anpassungen an Lehrplänen, Schulungen und Medienkampagnen auf den Weg in die Zukunft gemacht. Die Energiewirtschaft und Anbieter von Wärmepumpenlösungen arbeiten an neuen Geschäftsmodellen. Und die Forschung schreitet voran, um die Leistungsfähigkeit und klimafreundlichen Eigenschaften einer Wärmepumpe weiter zu optimieren“, so das BMWK.

Parallel zum Gipfel wurde das „Update zum Fahrplan 2023“ veröffentlicht, das einen Überblick über die einzelnen Handlungsfelder gibt. Im Fokus der Diskussionen standen laut BMWK diesmal die Fachkräftequalifikation und die notwendige Beratung. Beides seien wichtige Handlungsfelder angesichts des Ziels, 500.000 neu installierte Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 zu schaffen.

Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), begrüßte das Festhalten an den Zielen. „Die Branche hat ihren Teil der Vereinbarung eingehalten: Die Produktionskapazitäten wurden und werden stark aufstockt. Die Branche kann liefern. Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt ihren Teil einhält und nach der Verunsicherung durch die Heizungsdebatte wirksame Maßnahme für den Wärmepumpen-Rollout setzt.“ Ein solches Aufbruchssignal könne nicht allein von der angekündigten Förderung ausgehen, da es einen eklatanten Widerspruch zwischen Förderung und Energiepreisen gebe. „Bei der Förderung tritt man auf das Gaspedal, bei den Energiepreisen zieht man die Handbremse. Kein Wunder das Markt und Industrie derzeit schlingern“, so Sabel.

Details zur Marktlage hatte der BWP am Vortag veröffentlicht und dabei auch erste Forderungen an die Politik formuliert. „Insbesondere die Stromsteuer ist ein Relikt der Vergangenheit und wirkt heute den Klimazielen entgegen“, so Sabel. Darüber hinaus plädiert der BWP dafür, dass in Wärmepumpen genutzter Strom von einer abgesenkten Mehrwertsteuer profitieren sollte.

Die Spitzenverbände der Heizungsindustrie (BDH) und des Fachhandwerks für Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) fordern ebenfalls weitere Maßnahmen seitens der Politik, um den geplanten Wärmepumpenhochlauf zu stützen. In einem gemeinsamen Positionspapier nennen sie dafür drei zentrale Aspekte: die Anpassung der Förderkulisse, die Entlastung bei den Stromtarifen und die Zusatzqualifikation Elektrofachkraft.

Aus Sicht des BDEW muss der Fokus zusätzlich unbedingt auf die Netzinfrastruktur und die Bereitstellung von erneuerbarem Strom gelegt werden, um jährlich mindestens 500.000 Wärmepumpen erfolgreich an das Stromnetz anzuschließen. Die Verteilnetzbetreiber gehen demnach von einer Verfünffachung der Wärmepumpen bis 2028 aus. „Netzausbau ist daher das Gebot der Stunde – und zwar auf allen Spannungsebenen“, so BDEW-Chefin Kerstin Andreae. „Aber dazu müssen Politik, Industrie und Gesellschaft gemeinsam an einem Strang ziehen. Dazu gehört eine angemessene Eigenkapitalverzinsung, eine Einordnung des Verteilnetzausbaus ‚im überragenden öffentlichen Interesse‘ auch innerhalb von Ortschaften und mehr Personal in Genehmigungsbehörden bei Ländern und Kommunen.“

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