Politiker befürchten auch für diesen Winter eine mögliche Gasknappheit. Obwohl die deutschen Gasspeicher aktuell zu rund 94 Prozent gefüllt sind, warnte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies vor zu viel Gelassenheit. Ein besonders langer und kalter Winter könnte den Vorrat schnell aufbrauchen. Deshalb fördert die Bundesregierung den Ausbau nachhaltiger Heizsysteme wie Wärmepumpen und die Hersteller reagieren.
Der Technologie-Gigant Samsung hat auf der IFA 2023 in Berlin seine neuste Wärmepumpe vorgestellt. Das Produkt „EHS MONO R290“ soll sich gegen die Konkurrenz durchsetzen, indem es sich vor allem für den Einsatz in Altbauten eignet. Es handelt sich dabei um eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Monoblock-Bauweise. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe kein separates Außengerät besitzt. Stattdessen steht das gesamte Gerät im Außenbereich.
Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad Celsius
Samsungs neue Wärmepumpe erreicht Vorlauftemperaturen von bis zu 75 Grad Celsius. Damit kann sie Gaskessel und Ölheizungen in Bestandsgebäuden ersetzen, ohne dass eine Umrüstung der Heizkörper erforderlich ist. Wie effizient genau der Betrieb bei den hohen Temperaturen ist, ist bisher nicht bekannt. Doch Samsung verspricht eine deutliche Steigerung gegenüber der Konkurrenz. Dafür entwickelte das Unternehmen die Wärmepumpe mit einem größeren Wärmetauscher. Dieser führt im Betrieb zu einem bis zu 39 Prozent höheren Wärmetransfer, wie das Technologieportal „Giga“ berichtet. Außentemperaturen bis zu minus 10 Grad seien mit dem Heizsystem problemlos möglich.
Ein weiterer Pluspunkt der Wärmepumpe „EHS MONO R290“ steckt im Namen. Die Anlage nutzt R290 Propan als Kältemittel. Damit verzichtet Samsung bei dem Modell auf klimaschädliche PFAS im Kühlkreislauf. Eine weitere Neuheit ist ein AI-Energiemodus. Mithilfe von künstlicher Intelligenz erlernt die Wärmepumpe das Heizverhalten der Nutzer. Daraus leitet sie Anpassungen im Betrieb ab, die beim Energiesparen helfen sollen. Diese Funktion fehlt beispielsweise bei der Konkurrenz von Bosch. Dafür bietet die Hochtemperatur-Wärmepumpe aus Deutschland einen anderen Vorteil.
Nach Angaben von Samsung soll die neue Wärmepumpe „EHS MONO R290“ ab September 2023 verfügbar sein. Genauer Angaben dazu und auch zum Preis liegen bisher nicht vor. (Aslan Berse)
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Sehr interessantes Thema, allerdings macht eine Neuanschaffung der Heizungsanlage bei einem „unsaniertem“ Altbau immer wenig Sinn. Entscheidet sich der Bauherr für eine spätere Dämmung, ist eine neue Heizlastberechnung notwendig und die Wärmepume ist dann vll. oversized.
Sowieso gilt für WP im Altbau: Nur in Verbindung einer PV-Anlage :-)…Sonst läuft einem der Zähler davon.
Der Zähler läuft einem auch mit PV-Anlage davon denn dann wenn die Heizung den meisten Strom benötigt in die PV-Anlage keine Erträge
dennoch sollte doch betont werden, dass bei einer Wärmepumpe der Zähler um den Faktor 3 bis 5 langsamer davon läuft als mit einer gleichwertigen reinen Elektroheizung.
Ob eine Wärmepumpe effizient läuft oder der Zähler „davon läuft“ hängt einzig und allein von der Vorlauftemperatur ab. Je niedriger die VLT desto besser.
Eine niedrige VLT kann man auch im Altbau mit Heizkörpern erreichen. Dämmung hilf zwar, ist aber nicht zwingend erforderlich. In der Regel kann man auch Niedrigtemperaturheizkörper oder Wärmepumpenheizkörper einsetzen wenn es nicht den vorhandenen Heizkörpern nicht klappt.
Das “Zähler davon laufen “ kommt durch eine falsch betrachtete Auslegung.
Viele Hersteller legen eine WP so aus;
BIVALENT-
Bedarf – 9KW
Wärmepumpen leistung -6kw
Zusatzheizer verbaut-3KW
Beim Neubau super.
Beim Altbau und sanierungsfall sollte es Monovalent sein.
So legt es auch Samsung aus.
Bedarf 9 KW
Wärmepumpen Leistung 9KW
Zusatzheitzer : Optional. meistens 3 KW.
Hierdurch höhere Investition nötig jedoch besser durch die dauerhafte Belastung und benötigter wärmebedarf..
Was ist denn nun der „andere Vorteil“ der WP von Bosch? Die Aussage ist so im Artikel leider unvollständig.
Was sollen sie schon groß schreiben.
Ein wenig Buzzwording mit KI, ganz ehrlich: das ist doch einfach nur Marketing.
Der Pufferspeicher muss zu den einstellbaren Stoßzeiten mit Energie voll sein. Magische Algorithmen braucht man dazu eigentlich nicht, vor allem in den dunkleren 4 Monaten.
Tag = Licht (und eher wärmer als nachts, also auch ohne PV ein Punkt)
Nacht = kein Licht (und eher kälter im Winter).
Damit ist doch klar, wie die WP zu laufen hat, oder? Bedarfsspitzen sollten ebenfalls klar sein (mir das tut wirklich weh, hier von einem KI-Ansatz zu reden. Das ist entweder Unsinn und ein Overkill – ich vermute ersteres).
Und weil insgesamt sowieso zu wenig Licht, sind auch weitere Optimierungen in der Programmierung eher nicht so mega-spannend. Wer in den seltenen Genuss von „richtigem“ Winter mit knackigen Minustemperaturen auch tagsüber kommt: Da ist dann auch die Tag-Nacht-Steuerung mehr oder weniger egal, weil die Effizienzunterschiede dahinschmelzen.
Der Wärmehaushalt von Gebäuden ist auch ohne Fußbodenheizung recht träge. Ich bin gegenüber solchen „intelligenten“ Schaltlösungen eher skeptisch. Mit dyn. Strompreisen macht es vielleicht irgendwie Sinn, bestimmte Optimums zu kalkulieren.
Mit einer einfachen Zeit-Konfiguration ist das Thema zu ~97% erledigt, oder liege ich da völlig daneben?
„Vorteil“ von Bosch= extrem teuer (19000€ ohne Einbau!)
@HD:
„Der Wärmehaushalt … ist recht träge“: Für ein gut gedämmtes Haus stimmt das. Für einen Altbau leider nicht. Da müsste man schon in einen ausreichend großen Puffertank investieren, um mehrstündige Strombelieferungspausen zu überbrücken. Außerdem ist leider nichts über die Leistung der WP gesagt. Wenn die keine Reserven hat, muss sie im Auslegungsfall (Durchschnittstemperatur über mehrere Tage -10°C) 24h durchlaufen.
@JCW
Mir scheint, Sie überinterpretieren meine Aussagen etwas und dichten u.a. Dinge hinzu. Aber das macht nichts – ich lese Ihre Kommentare dennoch i.d.R. gern, vor allem, da Sie nicht mehr so unsachlich und diskreditierend argumentieren wie es früher öfter mal der Fall war.
Das meine ich ernst.
Meine 3 Jahre alte WP von Vaillant arotherm plus mit R290 schafft auch 75grad Vorlauf.
Ist übrigens auch im unsanierten Altbau (1992) im Betrieb. Dämmaßnahmen waren weder wirtschaftlich noch notwendig.
Wenn Sie mal die Wohnqualität in einem gut gedämmten Haus erlebten, würden Sie Dämmmaßnahmen nicht nur nach der Wirtschaftlichkeit beurteilen. Aber keine Zugerscheinungen mehr an Fenstern, keine kalten Wände, Fußböden und Ecken, in denen sich Feuchtigkeit niederschlägt und der Schimmel blüht – das ist echte Lebensqualität. Das ganze kombiniert mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, dann wird nur noch das an Luft ausgetauscht, was notwendig ist. Die Luft behält eine der Schleimhautgesundheit zuträgliche Luftfeuchtigkeit und das regelmäßige Querlüften kann man sich genauso sparen. Nach über 20 Jahren im Passivhaus möchte ich nicht mehr tauschen mit einem konventionellen Haus, um keinen abfälligeren Ausdruck zu verwenden.
Ganz wichtig wäre für HEUTE relevante Rentabilitätsberechnungen auch Investitionskosten von HEUTE durch Angabe aktueller Kosten von PV und Wärmepumpe anzunehmen. Die Kosten sind nunmal seit 2020 deutlich gestiegen und lassen leider viele Investition erst in Jahrzehnten amortisieren. So lange wie die Technik definitiv nicht hält…
@David H
Der Preis von HEUTE ist im Hinblick auf die Zukunft fast irrelevant, denn die Rentabilität wird prozentual steigen über die nächsten 20 Jahre. Oder rechnen Sie mit sinkendem Nutzwert? Eine dynamische „Was wäre wenn“ Analyse wäre vermutlich praxisnaher im Hinblick auf den zukünftigen Nutzen, auch wenn das eher selten gemacht wird. Der Markt nimmt generell Erwartungen vorweg (daher z.B. die Preissteigerungen von WP). Diese Situation so zu interpretieren, dass der Umstieg sich in Zukunft nicht lohnen könnte, ist aus meiner Sicht nicht logisch.
Über einen langen Zeitraum ist die Rentabilität von HEUTE daher beinahe uninteressant. Heute haben Sie dann – sagen wir 2% Verzinsung mit der Kalkulation. Und nach vllt. 12 Jahren 100% und nach 20 Jahren 250%. Der „Was wäre wenn“ Gewinn bzw. Verlust zu der Alternative bleibt unsichtbar.
Ich rechne meine WP gegen den Strompreis zum Zeitpunkt X. Und rechne dann mit faktor x% in die Zukunft. Alles ok.
Aber in Wirklichkeit spare ich ja Y an steigenden Brennstoffkosten über den gleichen Zeitraum, hätte ich die Investition eben nicht getan. Das Geld hat man natürlich nicht in der Tasche, aber es ist trotzdem ein unsichtbarer Gewinn, der fast noch erheblicher ist als die ursprüngliche „Damals“ Kalkulation.
Kühltechnik mit WP ist eine extrem stabile und sehr sehr einfache und robuste Technologie, die milliardenfach (!!!) seit Jahrzehnten im Einsatz ist (in welche Richtung der Kreislauf fließt, spielt keine wirkliche Rolle). Ihre Annahme, dass die Technik nicht durchhält, klingt für mich eher nach der (vor allem in Deutschland anzutreffenden) subjektiven „Technologiefeindlichkeit“, nur liebevoller verpackt. Ja, Kompressor und Lüftermotor verschleißen und werden irgendwann erneuert. Das ist so. Aber deswegen gibt die Anlage an sich ja nicht den Geist auf.
… und die Kosten werden ziemlich sicher auch wieder sehr deutlich heruntergehen. Wärmepumpe war bislang hierzulande eine Nische mit einem klar definierten kleinen Markt… natürlich wird sie dann sehr viel teuer, wenn die Nachfrage plötzlich ansteigt, das ist Marktwirtschaft.
Wenn man sich aber den globalen Markt anschaut, muss man sich aus meiner Sicht überhaupt keine Sorgen machen. Die Konkurrenz wird nun ins Land schwappen und zu erheblichen Preissenkungen führen… und zu neuen effizienten Strukturen und Innovationen.
An Selbstbauern gingen die hohen Preise eh vorbei, da blieb die japanische gute Pumpe bei ca. 3-4000 Euro.
WP und PV machen definitiv Sinn. Wer das Gegenteil behauptet hat entweder keine eigenen Erfahrungen oder das System ist falsch ausgelegt. Ja, in der dunklen Jahreszeit kommt weniger PV Strom vom Dach. Aber bereits in der Übergangszeit, zeitiges Frühjahr und Spätherbst wird die PV einiges dazu leisten den Bezug von Netzstrom zu verringern. Das zeigen meine eigenen Erfahrungen. Voraussetzungen sind eine sinnvolle und damit auch wirtschaftliche Auslegung von WP und PV.
Wir dürfen den Stromverbrauch an eiskalten Tagen nicht unnötig in die Höhe treiben. Das halten unsere Verteilnetze nicht aus und der Strom wird an diesen Tagen unbezahlbar werden.
Wenn wir einen Altbau überweigend mit Wärmepumpe heizen. aber dann an wenigen Tagen die alte Heizung anschmeißen, dann ist der Region und auch der Volkswirtschaft gedient.
Wohl dem, der dann noch die alte Heizung hat. Ansonsten in Analogie zum Kretschmannschen Waschlappen: Wollpulli und dicke Socken. Das ist gar nicht ironisch gemeint. Die Generation Golf (Geburt 1966 und später) ist einen Lebensstandard gewohnt, der nicht sein muss, und der letztlich gar nicht glücklicher oder gesünder macht, manchmal kommt es mir so vor, sogar unglücklicher. Die Angst, etwas von dem Lebensstandard, an den man sich so gewöhnt hat, zu verlieren, führt zu ständiger Beunruhigung, was nur durch die Flucht in virtuelle Welten (Filme, Serien, Computerspiele u.a.) zeitweise vergessen werden kann.
Ich gebe aber offen zu: Obwohl ich ein Passivhaus habe (Bj. 2000), war ich 2022 froh, neben der Gasheizung noch einen eigentlich nicht notwendigen Holzofen zu haben, der mich, jedenfalls zur Zeit noch, fast völlig unabhängig vom Welt-Energiemarkt macht. In meiner ländlichen Umgebung gibt es reichlich Brennholz zu kaufen. Und im Dorf traut man sich auch nicht den Preis für die Nachbarn zu erhöhen, bloß weil der Marktpreis plötzlich auf das doppelte gestiegen ist. Man muss seinen Bedarf nur rechtzeitig anmelden. Gas brauche ich nur noch zum Kochen und für die Versorgung mit Fließendwarmwasser, wenn die Solarthermie nicht genug bringt. Aber für einmal die Woche warm duschen reicht die auch im tiefsten Winter. Und die nächste Heizung wird natürlich eine Wärmepumpe. Den Gastank für das Flüssiggas mit seinen bei dem geringen Wärmebedarf des Passivhauses unverhältnismäßig teuren regelmäßigen Sicherheitsüberprüfungen kann ich dann stilllegen. Die 1500-2000 kWh/Jahr, die die Wärmepumpe dann höchstens zieht, wird das Stromnetz problemlos verkraften können.
Auch im letzten Winter gab es viele viele Tage mit sehr niedrigen oder sogar negativen Strompreisen.
Daher die beste Lösung für unsanierte Altbauten: Wärmepumpe wie oben rein, alles was geht an PV und einen Börsenstromtarif. Die Wärmepumpe bzw. PV-Anlage mit Speicher sollte so schlau sein, das ganze zu steuern (entsprechende Anlagen werden schon eingebaut). Damit spart sich der Hausbesitzer teure Umbaumaßnahmen und das ganze ist zeitnah umzusetzen und braucht kein Wärmegesetz mit Zeiträume bis 2045. Denn die Zeit haben wir nicht.
gerade weil im Winter die Einstrahlung geringer ist, lohnt es sich das Dach mit PV maximal zu belegen. Jeder Sonnenstrahl muss eingefangen werden (natürlich von der Belegung schattenoptimiert oder mit Optimieren ausgestattet).
also lieber einen kleineren oder keinen Speicher wählen und dafür das Dach vollmachen, wenn man von vornherein einen Hybrid-Wechselrichter verbaut ist ein späterer Speicher kein Problem.
Ein Problem sind die Kunden, die nach 1 Jahr ankommen und nochmal 5 Module mehr aufs Dach haben wollen, das rentiert sich wirtschaftlich nie! da bezahlt man schnell mehrere Tausend €.
also wenn die Monteure schon da sind, gleich vollmachen das Ding 🙂
Ost-West PV Anlage, erste Heizperiode mit WP = 40% PV-Anteil (nur Heizen, 180m2 FBH, Massivhaus aus 2013). Gasverbrauch von durchschnittlich 12.000 kWh auf 2.500 kWh (für WW) reduziert. AZ fast 5 (Stichwort Jeisha).
wie gross ist die PV Anlage ?
Jeisha 5kW, Süd-PV 8kWP, Heizen und WW für 120qm Dezember- Februar 23 mur 12% des Stromverbrauchs aus eigen PV. 2 Wochen lag trotz schwachem Winter Schneeeis auf den Modulen.
Guten Tag, können Sie mich über den Einbau von Wärmepumpen beraten. Ein 40 Jahre altes Achtfamilienhaus wird zur Zeit noch mit je einer Gastherme beheizt.Aufgrund des Alters waren in letzter Zeit immer einmal Leiterplatten zu ersetzen. Dies ist sehr kostenintensiv. Daher trage ich mich mit dem Gedanken 2 Wärmwpumpen einbauen zu lassen, für jede Haushälfte eine. Zum Zustand des Hauses ist folgendes zu sagen. Baujahr 1984 ,Holzfenster Isoglas 2 fach, Mauerwerk innen 24 cm Hohlblock, 6cm Mineralwolle, 12 cm Klinker.Bei den derzeitigen Gasthermen liegen auf jeder Seite des Hauses jeweils 3 übereinander. Im DG ist es etwas anders, hier liegen die Thermen nicht über die anderen. Für die Aufstellung der Wärmepumpen , gibt es im Keller auf jeder Seite einen kleinen Raum , der dafür zu nutzen wäre. Das Haus ist vermietet und nach Aussage von Mietern sind die Gaskosten in einen vertretbaren Rahmen. Mit welchen Stromkosten ist bei diesm Haus zu rechnen? Standort: Bad Wildungen , Conrad v. Soest Str. 29
Für eine Beratung wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Heinrich Schween