Enpal will künftig lokale Photovoltaik-Handwerksbetriebe mit seiner 360°-Serviceplattform unterstützen. Bereits seit Mitte des Jahres stelle das Berliner Unternehmen den ersten Installateuren seine Infrastruktur für Wareneinkauf und Logistik zur Verfügung, wie es erklärte. Mehr als 150 unabhängige Handwerksbetriebe nutzten die neue B2B-Plattform „Enpal.pro“ bereits. Sie könnten jegliche Hardware wie Solarmodule, Speicher, Wallboxen, Wechselrichter oder Unterkonstruktionen darüber bestellen. Enpal liefert sie dann nach eigenen Angaben zum Wunschtermin entweder in das Lager der Betriebe oder direkt auf die Baustelle. Die Lieferung erfolge binnen zwei Werktagen.
“Wir sehen die regionalen Handwerksbetriebe als Partner für den Umstieg auf erneuerbare Energien”, sagt Lukas Pauly, Geschäftsführer der Enpal Pro GmbH. Die Energiewende müsse dabei „schnell und tiefgreifend“ umgesetzt werden.
In Planung sind bereits weitere Services, die auch externen Installationsbetrieben die eigene Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden sollen. In einer Pilotphase würde dies bereits mit Dienstleistungen wie Anlagenplanung, Netzanschluss und Kundengewinnung getestet, so Enpal.
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Ist ja nicht zu fassen!
Wenn das Ganze sich noch in der Testphase befindet, also in anderen Worten noch gar nicht ausgereift ist, warum berichtet man dann bereits darüber?
Die Frage ist im Übrigen, warum wohl Enpal jetzt auf einmal auch Großhändler sein will?
Kleiner Tipp: Man hat feste Abnahmemengen mit Longi, Huawei und Co. vereinbart, die man über die eigenen Vertriebskanäle nicht mehr los wird und nun händeringend als „Händler“ in den Markt drücken muss, da die Lager bis unter die Decke voll sind und die Rechnung aus China pünktlich zu zahlen ist. Das Privatkunden-Geschäft in Deutschland ist massiv eingebrochen und das geht auch an den Himmelsstürmern von Enpal nicht spurlos vorbei…
Wie so oft leider keinerlei redaktionelle Einordnung durch das PV Magazine.
Berichtet Ihr eigentlich überhaupt noch kritisch zu Läden wie Enpal oder seid Ihr inzwischen deren verlängerte PR-Abteilung?
Bester Kommentar. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nach meiner Buchführung wird in Deutschland Monat für Monat 1GW Photovoltaik zugebaut, mehr als 50% mehr als im vergangenen Jahr. Wo ist da „der Zusammenbruch des Marktes“? Oder hat die Konkurrenz durch Anbieter wie Enpal so zugenommen, dass kleinere, ineffizienter arbeitende Installationsbetriebe Probleme im Wettbewerb haben? In Zeiten, in denen es besonders gut läuft (2022 war wohl für PV-Installateure so ein Jahr), muss man sich immer klar machen: Das bleibt nicht ewig so. Es gibt noch genug andere, die mit niedrigeren Margen zufrieden sind, oder mutig Rationalisierungsreserven heben. Die meisten Pleiten gibt es nicht, wenn der Markt zurückgeht, sondern wenn er wieder anzieht, weil dann die konservativ kalkulierenden mit dem Wachstum nicht mitkommen und Finanzierungsschwierigkeiten bekommen.
Wäre schön, wenn unser Staat es mal hinbekäme, weniger sprunghaft zu handeln, sondern stetig und vorhersehbar, so dass jeder sein Auskommen hat. Die Reibungsverluste, die durch diese Sprunghaftigkeit entstehen, sind enorm aber müssten nicht sein.
Vielen Dank für Ihre treffende Einschätzung. Enpal, Komma5 und wie sie alle heißen sind Renditesammelapparate für das hungrig(gierige) Investmentkapital. Keine Substanz, wenig Kompetenz dafür viel Begeisterung und Greenwashing. Leider hat auch der unbedarfteste Eigentümer nach Vergleich festgestellt, das man hier eine unverschämt überteuerte Lösung schöngeredet bekommt, die der örtliche Solateur preiswerter, leistungsstärker und technisch kompetenter hinbekommt.
Klingt im ersten Moment erstmal positiv, dann habe ich mich an mein Angebot von Enpal zurückerinnert; eine 6kwp mit Huawei Speicher sollte über 50.000€ kosten. Aufgrund des hohen Preises habe ich mich weiter umgeschaut und gemerkt, dass es unzählige Händler gibt, die die gleichen Komponenten für einen Bruchteil verkaufen. Es gibt also keinen Bedarf an Großhändlern sondern lediglich an Installateuren. Die vom Vertriebler versprochen Einsparungen halte ich für realitätsfern. Ich rate daher jedem zur Vorsicht in Bezug auf die Firma Enpal.
Das bisherige Geschäftsmodell von Enpal war zwar nicht vorteilhaft für den Kunden, aber immerhin halbwegs neu.
Scheint aber nicht mehr so zu funktionieren.
Den Lagerbestand in den Markt zu bringen als Händler ist ne uralte Kamelle, margenschwaches Geschäft…
Der Anfang vom Ende?
Halbwegs neu ist da gar nichts.Die gleiche Masche hat schon MEP aus München versucht und waren nach 2 Jahren pleite.Enpal wird Händler weil die Cash brauchen.Die Vorfinazierung der Mietanlagen war wohl eine Nummer zu groß oder der Leasingpartner macht Schwierigkeiten
An Enpal ist absolut gar nichts neu.
Die Firma ist ein klassisches „Copycat“ aus der Schule von „Ich bin der gefährlichste Mann im Internet“ Oliver Samwer.
Erfunden hat Photovoltaik zur Miete die Firma Solarcity in den USA:
In Deutschland wurde das Konzept erstmals in 2011 durch die Firma DZ-4 in Hamburg eingeführt. Groß gemacht hat es lange vor Enpal die Firma MEP Werke aus München, die krachend pleite gegangen ist und eine Klage- und Abnahmwelle auf sich gezogen hat (u.a. von den Verbraucherzentralen).
Das Problem bei MEP war meiner Erinnerung nach, dass die zwar Anlagen aufgebaut haben, und die Miete dafür kassierten, aber sich nicht um den Netzanschluss kümmerten, den sie nicht selber machen durften. Die Kunden hatten dann Kosten aber keine Einnahmen. Das kann man ja besser machen. Nur ist das Kümmern mühsame Kleinarbeit, und es geht leichter, wenn man die Leute kennt, die das machen müssen. Ein überregionaler Anbieter hat es da schwerer. Aber diese Mühe muss er sich halt machen, sonst endet er wie MEP.
Schaue ich mir allerdings die Werbeplätze an, wo Enpal wirbt, disqualifizieren sie sich in meinen Augen schon im Vorfeld: Das ist zwischen obskuren Anbietern von Darmreinigungstipps, Crashuntergangspropheten und angeblichen Testkundensuchen für sensationell neue Hörgeräte. Dass man mit diesen Anzeigen überhaupt Geld verdienen kann, wundert mich ohnehin, aber anscheinend gibt es immer noch genug Menschen, die man auch mit den unseriösesten Angeboten über den Tisch ziehen kann.