Wie wir die Energiewende besser gestalten

Solarpark, Rheinland-Pfalz, Schoenergie

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Warum stellen wir immer wieder neue Ideen und Technologien in den Raum, obwohl wir schon längst wissen, wie wir die Energiewende umsetzen können? Warum reden und diskutieren Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft weiter und weiter, anstatt aktiv zu werden? Wir verlieren den Fokus. Die Medien sind aktuell voll mit Artikeln über Balkonkraftwerke. Die Beiträge vermitteln den Verbraucherinnen und Verbrauchern, dass alles so bleiben kann, wie es ist und wir uns nur ein paar Module an den Balkon schrauben müssten. Es wird nicht reichen! Die Systeme können nur einen Bruchteil der für die Energiewende benötigen Energie liefern. Bis 2040 brauchen wir 400 Gigawatt – eine Versechsfachung der bisher installierten Leistung. Das kann nur gelingen, wenn wir die Photovoltaik-Freiflächenanlagen massiv ausbauen.

Bei der Windkraft muss bis 2040 dagegen der Faktor 3 erreicht werden, um die erforderliche Menge von 160 Gigawatt erzielen zu können. Dabei kämpft die Windbranche aktuell vor allem darum, durch abgelaufene Betriebserlaubnisse nicht auch noch Nettoleistung zu verlieren.

Wir müssen den Kraftakt jetzt angehen und in den nächsten sieben Jahren mehr schaffen, als davor in 23 Jahren geleistet wurde. Aber wie kann das gelingen?

Alle an einen Tisch

Um die Ziele erfolgreich umsetzen zu können, braucht es Unterstützung von allen Seiten: Kommunen, Flächeneigentümer, Projektierer, Bürger, Energieversorger und Landwirtschaft müssen nicht nur mit Akzeptanz, sondern mit aktiver Beteiligung ins Boot geholt werden. Wenn alle Beteiligten ihren persönlichen Vorteil bei der Umsetzung der Projekte erkennen, können wir ihre Unterstützung leichter gewinnen. Dieser Vorteil liegt wie so oft vor allem in der Wirtschaftlichkeit.

Als Projektierer stellt Schoenergie die erforderliche Expertise zur Verfügung. Das kostet erst einmal nichts, außer Zeit. Kommunen, Bürger oder Industrieunternehmen können bei uns jederzeit eine Ersteinschätzung einholen und sich über die Potenziale informieren.

Kommunen haben die Chance, ihren Wirtschaftsstandort vor Ort massiv zu stärken und den ländlichen Raum attraktiver zu machen. Denn die Großstädte verfügen nicht über die nötigen Flächen, um ihren Energiebedarf selbst zu decken und müssen vom Umland mitversorgt werden.

Die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger gegenüber erneuerbaren Energien steigt – das zeigen beispielsweise die Akzeptanzumfrage 2021 der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und die repräsentative Umfrage der Initiative Klimaneutrales Deutschland (IKND) zum Thema Lokale Akzeptanz für den Ausbau von Windkraft in Bayern. Um diese Entwicklung produktiv zu nutzen, ist es wichtig, die Bürger nicht nur regelmäßig zu informieren, sondern auch aktiv einzubinden. Bürgerbeteiligungskonzepte für große Projekte, wie etwa Bürgerenergiegenossenschaften oder Schwarmfinanzierungen, sorgen für einen finanziellen Nutzen der Bevölkerung und damit für eine noch viel höhere Akzeptanz.

Insbesondere bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Windparks wird die Landwirtschaft immer wieder als Hauptgegner herangeführt. Dabei muss es nicht „Teller oder Steckdose“ sein. Oft zeigt sich: Die Landwirtschaft möchte auch an der Energiewende beteiligt werden, schließlich kann auch nichts mehr angebaut werden, wenn die Dürrephasen extremer werden. Außerdem ist Photovoltaik als zweites Standbein eine große Chance für viele Landwirte. Aber auch hier braucht es vorher den Dialog, ein miteinander und nicht übereinander reden.

Fachkräftemangel nicht als Ausrede nutzen

Der Fachkräftemangel darf nicht als Ausrede gelten, um im Stillstand zu verharren. Es gibt zwei Wege damit umzugehen. Das Wichtigste ist, neue Fachkräfte aufzubauen und zu fördern. Aktuell fehlen in den relevanten Berufen in der Solar- und Windenergiebranche mehr Mitarbeitende, als es bisher insgesamt bereits gibt – 443.635 offene Stellen stehen gegen 188.750 Beschäftigte. Das können wir mit dem Nachwuchs allein nicht stemmen. Es müssen also viele Fachkräfte aus dem Ausland angeworben werden. Dazu gibt es zwar bereits einige vom Bund geförderte Projekte, wie etwa „Make it in Germany“, ein umfangreiches Informationsportal, um Fachkräften aus dem Ausland den Zugang nach Deutschland zu erleichtern und über das wir auch bereits Mitarbeiter gewinnen konnten.

Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass wir das Thema auch in der Gesellschaft angehen müssen. Von uns eingestellte Fachkräfte hatten beispielsweise aufgrund ihrer Nachnamen Probleme bei der Wohnungssuche. Das spiegelt gut wider, warum viele Fachkräfte aus dem Ausland aktuell zögern, hier in Deutschland Fuß zu fassen.

Gleichzeitig ist es ebenso essenziell, die vorhandenen Fachkräfte so effizient wie möglich einzusetzen. Ein Beispiel: 2022 haben wir bei Schoenergie auf den Dächern von Wohnhäusern 6 Megawatt an Photovoltaik-Leistung installiert. Dafür waren 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz. Auf den Freiflächen konnten wir mit 130 Mitarbeitenden – im gleichen Zeitraum – 185 Megawatt Photovoltaik umsetzen. Es sollte klar sein, worauf wir als Gesellschaft jetzt den Fokus richten müssen.

Realisierung starten

Wenn wir vom Fachkräftemangel reden, müssen wir im Blick behalten – nicht nur beim Bau von Windparks und PV-Anlagen werden Menschen gebraucht. Auch in der Politik und bei den Behörden braucht es mehr Personal für die Energiewende. Aktuell dauert es bis zu drei Jahre von der Planung einer Photovoltaik-Anlage bis zum tatsächlichen Baubeginn. In dieser Zeit veraltet die Technik und wertvolle Zeit verstreicht. Alles, was nicht in den nächsten vier Jahren begonnen wurde, wird nicht mehr vor 2030 erreicht werden können. Deshalb gilt: Die wichtigste Maßnahme zum Umsetzen der Energiewende ist, sofort damit loszulegen – und zwar alle Beteiligten.

Gerd Schöller, Geschäftführer Schoenergie—- Gerd Schöller ist Geschäftsführer der Schoenergie GmbH aus Föhren bei Trier. Das rheinland-pfälzische Solarunternehmen entwickelt zukunftsweisende und nachhaltige Energielösungen für private Haushalte, gewerbliche Einrichtungen oder Industrieanlagen in unterschiedlichen Leistungsstärken sowie Solarkraftwerke auf Freiflächen. Von der Planung über den Bau bis hin zu dem Betrieb und der Instandhaltung von Photovoltaik-Anlagen deckt Schoenergie die gesamte Wertschöpfungskette ab. Ladeinfrastruktur, Speichersysteme und Energiemanagement vervollständigen das Portfolio. https://schoenergie.de/

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