Angesichts der volatilen Strommärkte und steigender Energiepreise suchen immer mehr Haushalte einen Weg, ihren Strom selbst zu erzeugen und sich von Versorgern unabhängig zu machen. Als ein Weg wird die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach gesehen und dazu noch Batteriespeicher. Immerhin etwa 70 Prozent der neuen privaten Photovoltaik-Anlagen werden direkt mit einem Heimspeicher kombiniert. Doch nicht alle Aussagen, die zur Nutzung von Batteriespeicher getroffen werden, sind zutreffend. Um falschen Erwartungen entgegenzutreten, klärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) nun die fünf gängigsten Irrtümer auf.
Irrtum 1: Ein Batteriespeicher kann nicht nachträglich installiert werden
Dies ist nicht zutreffend. Die Verbraucherschützer erklären, mit der Installation eines Hybrid-Wechselrichter in der Photovoltaik-Anlage könne ein Batteriespeicher zu einem späteren Zeitpunkt integriert werden. Selbst bei der Nutzung eines Photovoltaik-Wechselrichters sei die Nachrüstung kein Problem, selbst wenn die Photovoltaik-Anlage schon viele Jahre in Betrieb ist.
Irrtum 2: Je größer der Batteriespeicher, desto besser
„Falsch“, so die Verbraucherschützer. Da Batteriespeicher noch teuer sind, sollten sie für einen wirtschaftlichen Betrieb nicht überdimensioniert werden. Als Faustformel für die passende Größe der Speicher geben sie an: jeweils 1000 Kilowattstunden des Jahresstrombedarfs rechtfertigen eine Kilowattstunde Speicherkapazität rechtfertigen. Sprich bei 5000 Kilowattstunden Jahresstrombedarf sollte der Speicher 5 Kilowattstunden Kapazität haben. Dabei sollte nur der zu erwartende Verbrauch von Haushaltsstrom in die Rechnung einbezogen werden, nicht aber Wärmestrom und ohne Strom für das Elektroauto, so die Verbraucherzentrale NRW. Daneben sollte auch die Größe der Photovoltaik-Anlage in die Betrachtung einbezogen werden. Eher kleine Photovoltaik-Dachanlagen würden selten viel überschüssigen Solarstrom produzieren, um einen großen Batteriespeicher zu füllen.
Irrtum 3: Mit dem Einsatz eines Batteriespeichers lässt sich immer Geld sparen
Angesicht der noch hohen Anschaffungskosten für Batteriespeicher ist dies aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW nicht gegeben. Dies sei nur der Fall, wenn der summierte Preisvorteil gegenüber dem Verkauf des überschüssigen Solarstroms – also Netzeinspeisung – über die geschätzte Lebensdauer höher ist als die Anschaffungskosten der Batteriespeicher. Ob die zu erwartende Ersparnis höher ist als der Kaufpreis – dazu bieten die Verbraucherschützer Berechnungen und Abschätzungen an. Für eine entsprechende Berechnung müsse der Strombedarf, der selbst produzierte Solarstrom, der Strompreis inklusive möglicher Strompreissteigerung und die zu erwartende Lebensdauer des Speichers zugrunde gelegt werden.
Irrtum 4: Mit einem Batteriespeicher lässt sich im Sommer Strom für den Winter speichern
Mit diesem Narrativ werben einige Anbieter für ihre Batteriesysteme. Die Verbraucherschützer betonen, dass die aktuell erhältlichen Photovoltaik-Heimspeicher zur dazu dienen können, überschüssigen Solarstrom für den Verbrauch am Abend oder in der Nacht zu verschieben. Sie seien jedoch keine Jahreszeitspeicher.
Irrtum 5: Mit einem Batteriespeicher hat man immer Strom und ist unabhängig vom Stromnetz
Ganz klares „Nein“ der Verbraucherzentrale NRW. Die Haushalte seien auch mit Photovoltaik-Anlage und Speicher auf die technische Anbindung an das öffentliche Netz angewiesen. Einfache Photovoltaik-Anlagen und Heimspeicher lieferten bei einem Stromausfall auch keine Energie mehr. Dies sei nur der Fall, wenn die Anlage beim Kauf mit einem Notstrom- oder einen Ersatzstromsystem ausgerüstet wird. Die Kosten für solche Systeme beziffern die Verbraucherschützer mit 500 bis 2000 Euro.
„Wichtig ist, sich die persönlichen Ziele der Photovoltaik-Nutzung in Verbindung mit einem Batteriespeicher bewusst zu machen und sich dann umfassend zu informieren“, sagt Stefan Hoffmann, Energieexperte von der Verbraucherzentrale NRW. „Denn tatsächlich kann man einen Speicher auch nachrüsten, sollte der Einsatz technisch und wirtschaftlich erst später Sinn machen.“
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Es sind also eher weiche Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Heimspeicher etwas sinnvolles ist:
Welche Strompreisentwicklung erwarte ich?
Was ist mir eine Notstromfunktion wert?
Wie schätze ich die Betriebssicherheit (Brandrisiko) ein?
Das Stromnetz hat mehr von Speichern, die auf höherer Netzebene installiert werden.
Im Sinne der Energiewende nur zweitrangig.
Denn mit einem Heimspeicher kann ich verhindern, dass wertvoller Ökostrom als Graustrom missbraucht wird.
Die Erklärung für den Irrtum 3 ist so falsch, schon irre das sowas von nem Direktor kommt, Respekt. Der Speicher muss sicht nicht durch die Einspeisung rechnen sondern auch durch das Delta der Entnahme aus dem Speicher vs. Netzbezug. Und das rechnet sich hierzulande für neuere Anlagen dank der vernachlässigbaren Einspeisevergütung mehr als die eingespeisten Energie.
Das ist doch genau das was da gesagt wird, zu dem Irrtum.. Und die, ich nenne sie mal vorrausschauende berechnung ist schon ziemlich „schwierig“… Und beginnt mit typischen Berechnungsfehlern… Der eingesparte Preis für eine kWh die eingespeichert und wieder genutzt wurde ist Bezugspreis – Einspeisevergütung (sofern man nicht in der Direktvermarktung und nicht in einem stunden oder viertelstundenvariablen Stromtarif ist).. Ist der speicher zu klein, rentiert er nicht, weil die kosten zu hoch sind. Ist der Speicher zu groß rentiert er auch nicht, weil ich ihn entweder nicht voll oder nicht leer kriege… Und damit der überdimensionierte Teil sozusagen unrentabel herumsteht… Ein guter guess ist, den Speicher so groß zu machen, dass er in der Zeit von 8 abends bis 8 morgens ungefähr den dann anfallenden Verbrauch decken kann.. Dann hat man an ca. 200 Tagen die chance, das er (größe x Preisdifferenz) pro Tag einspart… Dazu muss die PV Anlage aber auch so groß sein, dass sie den Speicher über den Tag überhaupt voll bekommen kann. Grundsätzlich als faustregel, bei dem momentanen Marktbedingungen sollte Speichergröße = 8 bis 8 Uhr Nachtbedarf sein und die PV Anlage Jahresverbrauch in kWh = Peakleistung in Wpeak sein. Dabei ist dann noch zu beachten, daß der Speicher und wechselrichter auch in der Lage sein sollten die entsprechend anfallende leistung beim Laden und entladen auch zu bringen.. Es ist wirklich nicht ganz trivial und vernünftige Berechnungstools sinnvoll.. Im Prinzip würde ich sogar empfehlen, zunächst das Smartmeter und evtl die PV Anlage zu installieren, die Daten aufzuzeichnen und anhand derer dann die Speichergröße zu bestimmen und diesen dann wenn überhaupt später zu installieren.. Aber das widerspricht unseren momentanen Förderbedingungen (Speicher iVm EE-Anlage).. Nach dem was ich so bisher durchgerechnet und an Erfahrungen habe, amortisieren Speicher i.d.R langsamer als PV Anlagen.. Für privatnutzer mit hauotstromverbrauch morgens und abends etwas eher als für gewerbliche Nutzer, die tagsüber auch den Hauptbedarf haben.. Bei zweiterem wage ich zu behaupten, im zweifel lieber das geld in mehr panels stecken und speicher erst dann, wenn einfach nicht mehr platz da ist. Aber selbst da, ausnahmen bestätigen die regel.. Ein Industriebetrieb mit einer Grundlast von 150 kW am Tag und Spitzenlast von 220 kW, der braucht gar keinen Speicher, wenn er nicht mindestens 250 kWp auf dem Dach hat.. Und auch dann ist der speicher zweifelhaft, denn er bräuchte gute 440kWh speicherkapazität, damit der speicher bei regen oder nach Sonnenuntergang überhaupt in der Lage wäre 220 kW abzugeben, bei momentanem Stand der Technik. Da bist bei gefühlt besser beraten erstmal mehr panels zu installieren.. Anders der privathaushalt, mit einem täglichen Bedarf von 10kWh / 3500 kWh jahresbedarf.. Da ist ein speicher > 5kWh schon zweifelhaft. Aber auch eine Anlage mit mehr als 5000 Wp ist da zweifelhaft, solange kein Elektroauto dazu kommt. Und auch für das wird es schwierig und hãngt vom Nutzungsprofil ab.. Ist das auto tagsüber viel zuhause, braucht es wahrscheinlich gar keinen speicher und mehr zellen.. Ist das Auto nur nachts zuhause, kann man evtl gar nicht genug speicher zu einem sinnvollen preis haben.. Nehmen wir hier einfach mal an, Man habe so 10 km Weg zur Arbeit, dann braucht unser elektroauto hin und zurück grobe 3kWh. Plus die 5 kWh Nachtverbrauch vom Haus. Macht 8 kWh speicher.. Vorsicht, damit lässt sich noch nicht mit der vollen Leistung einer 11kW wallbox laden. Unsere Solaranlage hier sollte so 4 bis evtl 8 kW peak haben wobei der obere Wert schon etwas groß sein könnte, sowohl vom wirtschaftlichen, wie auch vom technischen Standpunkt (8kW Ladestrom wird unser 8kWh speicher wahrscheinlich nicht vertragen). Also auch da ist genaues rechnen angesagt. Und unsere 4 kWp Anlage bringt möglicherweise an vielen Tagen nicht den nötigen output um den großen speicher voll zu bekommen. Evtl. machen zwei kleine Elektroautos und eine 8kWp Anlage mit einer gekoppelten Wallbox hier sogar mehr sinn. Ein Auto fährt zur Arbeit und ein Auto bleibt zu hause und wird evtl noch genutzt um Einkaufen zu fahren und Kinder durch die gegend zu fahren und ansonsten lädt es tagsüber um am nächsten Tag werden die Autos getauscht.. Das könnte wirtschaftlicher sein, als der Speicher
Irrtum 3 ist im Artikel genau richtig beschrieben: Man kann Strom entweder einspeisen, wofür man eine Einspeisevergütung erhält, oder man speichert ihn in den Batteriespeicher und verbraucht ihn später selber. Auch dadurch ergibt sich ein Vorteil, weil der Strom aus der eigenen PV-Anlage+Speicherkosten weniger kostet, als der Bezug aus dem Netz kosten würde. Von diesem Vorteil muss man dann die potentielle Einspeisevergütung abziehen, dann hat man die Einsparung. Und diese Einsparung kann man über die Lebensdauer des Speichers aufsummieren, dann sieht man, ob sich der Speicher überhaupt je rechnen kann.
Auf die einzelne kWh heruntergebrochen sieht das so aus: Erzeugungskosten ca. 13 ct
Speicherkosten ca. 10ct
macht zusammen 23ct
Alternative: Einspeisung zu 13ct
Netzbezug zu 33ct (habe mal meinen aktuellen Strompreis eingesetzt)
Diese kWh kostet also netto 20ct, was sogar etwas günstiger ist als die 23ct oben. Man würde also nie eine Ersparnis erzielen.
Die Rechnung ändert sich zu Gunsten des Speichers, wenn man Strom einspeichert, den man nicht einspeisen könnte (70% Einspeisebeschränkung) oder niedriger vergütet bekäme (wg. Eigenverbrauchs-Reduzierung der Reststrom-Einspeisevergütung), und wenn sich der Strompreis ändert. Ohne den russischen Terrorkrieg hätte man davon ausgehen können, dass der Netzstrompreis nicht mehr wesentlich steigt, weil er durch die Erzeugungskosten von Erneuerbarem Strom gedeckelt ist. So haben wir gesehen, dass der Strompreis zumindest vorübergehend mal sehr schmerzhaft steigen kann.
Eventuelle Vorteile durch Steuerersparnis (Mwst und Stromsteuer, EEG-Umlage) habe ich da noch nicht eingerechnet. Alles ist stark von der wechselnden Gesetzgebung beeinflusst.
Aus den ganzen Wenns und Abers sieht man: Aus der objektiv einfachen Rechnung wird ganz schnell eine Frage der subjektiven Einschätzung gegenwärtiger und zukünftiger Möglichkeiten. Insbesondere die 10ct Speicherkosten/kWh sind natürlich schmerzhaft, aber keine Konstante. Speicher im Netz, die Skalierungsvorteile haben und vielseitiger genutzt werden können als Heimspeicher, haben nur einen Bruchteil dieser Kosten.
Bleiben immer noch die anderen subjektiv zu bewertenden Vor- und Nachteile: Notstromversorgung und Brandgefahr.
Nummer 2 zeigt, wie unsinnig-pauschal diese Empfehlungen sind. Wenn ich das Auto nur nachts laden kann, wird sich ein großer Speicher lohnen, um z.B. regelmäßig 10 kWh zu transferieren. Außerdem dürften wir dann nur einen 2,5 kWh-Speicher haben, was ziemlich lächerlich ist, denn an Trüben Tagen im Herbst brauchen wir dann schon mal 5 kWh pro Tag aus dem Kellerakku.
Eine maßgeschneiderte Lösung ist sinnvoll.
E-Auto laden und Speicher passen nicht zusammen.
Selbst große Heimspeicher sind viel zu klein, um nennenswerte einen Autoakku zu füllen und haben oft auch nicht die Entladungsleistung, um einer Wallbox zu dienen.
Sehr richtig und ohne smartmeter / Verbrauchsmessung mit Datenaufzeichnung ist die maßgeschneiderte Lösung grobes Raten im Dunklen, leider… Und ja, deine 5 kWh aus dem Speicher für einen 3500 kWh / jahr haushalt für die Nacht klingen sehr glaubwürdig und sind sicher auch nötig für das Ziel hohe Autarkie. Aber ob die auch wirtschaftlich sinnvoll sind, halte ich schon für grenzwertig.. Zu dem Speicher bedarf es m. E. auch schon einer 5kWp Anlage und auch die ist (solange kein Auto dabei ist) grenzwertig groß in Bezug auf optimale Amortisation der Investition. Aber ja so in dem bereich 2500 Wp bis 10000 Wp und 2,5 kWh speicher bis 10 kWh Speicher dürfte der Suchbereich für einen Familienhaushalt liegen, abhängig auch davon, was evtl noch so da ist, Auto, Tagspeicherheizung, Wärmepumpenheizung, Brauchwasserwärmepumpe, Durchlauferhitzer.. Da kann man auf ganz eigenartige Bedarfe kommen
Und woher bekommen sie an trüben Tagen im Herbst die 6,25kwh Strom vom Dach um real 5kwh aus dem Akku beziehen zu können (Nutzkapazität Akku immer 10kwh fürs Auto…
Der einzige Vorteil des Ladens des E Autos aus dem Speicher ist die Bequemlichkeit, denn das Auto ist am Haus geparkt. Denn während das Auto geladen wird, bezieht man den teuren Strom aus dem Netz für das Haus.
4 Punkte sind falsch. Ich muss mich arg zusammen reißen um hier nicht beleidigend zu werden.
So ein Nonsens.
1. Fackt ist, man kann keinen Speicher nachrüsten solange man keinen Hybrid Wechselrichter hat. Und davon gehen die meisten Besitzer aus da ein neuer Wechselrichter zusätzliche Investition erfordert.
2. Fackt ist, man Sol das 1,5 fache an kWh Speicherleitung zur der installierten kwp installieren. Stichpunkt ..Autarkie..
3. Fackt ist, Zitat von einem Vorredner hier.
Jupp
22. August 2023 um 20:23 Uhr
Die Erklärung für den Irrtum 3 ist so falsch, schon irre das sowas von nem Direktor kommt, Respekt. Der Speicher muss sicht nicht durch die Einspeisung rechnen sondern auch durch das Delta der Entnahme aus dem Speicher vs. Netzbezug. Und das rechnet sich hierzulande für neuere Anlagen dank der vernachlässigbaren Einspeisevergütung mehr als die eingespeisten Energie.
ps. Danke Jupp, treffend formuliert.
4. sowas hab ich noch nie gehört, weder gelesen oder gesehen. Das einzige was hier funktioniert aber das erwarte ich auch nicht mehr von euch (fehlende Fachkompetenz) das hier das System von Picea erwähnt wird. Zumindest die Funktion.
5. Quintessenz. Das Hauskraftwerk von E3DC holen und alle 5 Mythen in vollen Zügen genießen. Mit einem großen Bonus on TOP .. Insel fähig..
In dem Sinne..Sonne ahoi..
Echt?
1. Gibt es keine Speicherwechselrichter mehr? Wurden die eingestellt?
2. Sollen wir uns wirklich einen 45 kWh (31 kWp PV) Speicher in den Keller stellen, obwohl wir im Sommer nur 2-3 kWh in der Nacht brauchen.
3. Bitte eine Beispielrechnung für einen rentablen Speicher bei folgenden Werten:
– ca. 1.000 kWh/a Bezugseinsparung (Restbezug < 2 MWh/a)
– 9 Cent Einspeisung und 35 Cent Bezug
– realistische Verlusten von mindestens 10-20%, da Eigenverbrauch des Speichers bei nur 175W Nachtverbrauch meist deutlich zum Tragen kommt.
4. Ja es gibt Leute die denken so etwas.
5. Kosten für Notstrom werden gern verschwiegen. Drücke Dir die Daumen, dass die Insel funktioniert, wenn wirklich mal der Strom weg ist.
Die Regel für die Größe des Speichers – kWp = kWh – hat sich bei uns sehr bewährt.
Ziemlich sinnlose Aktion der „Verbraucherschützer“.
Leute die sich eine PV mit Speicher zulegen, wissen in der Regel genau was sie wollen und warum. Sie sind nicht so doof wie diese Pamphlet suggeriert !
Interessanter Einwand. Ich vermute die schlecht beratenen Kundinnen und Kunden kommen nicht zu dir sondern zur Verbraucherzentrale und daher werden die Verbraucherzentralen besser wissen welche Hinweise gebraucht werden und welche nicht.
Es ist manchmal ganz hilfreich sein hohes Ross zu verlassen.
Sobald eine reale Wirtschaftlichkeitsprüfung durchgeführt wird, rechnet sich -zu aktuellen und vergangenen Preisen- KEIN Batteriespeicher mehr. Das funktioniert nur bei viel Schönrechnerei und den ein oder anderen Fakt ausblendend. Mir konnte das noch niemand valide kalkulieren (Vertriebler von PV Unternehmen sind da sehr einfallsreich, bringt auch am meisten Geld für sie). Stromspeicher sind einfach noch um den Faktor 2 zu teuer und der Bezugsstrom aus der Batterie ist immer teurer als der Netzstrom. Die Risiken einer potentiellen Brandquelle oder einer halben Tonne Elektroschrott im Keller inkl viel Scherereien (siehe zB Senec!) mal außen vorgelassen…
Aus ideologischen Gründen kann man das natürlich machen, dann sollte man aber auch dazu stehen und nicht mit wilden Fantasie Rechnungen versuchen das zu rechtfertigen.
Die Preise für die Systeme fallen, bei 500-800€ je kWh Lohn sich ein 10 kWh Speicher mit den steigenden Strompreisen
Nirgends wird erwähnt, dass sich langfristig (bei realistischen Preisen) alle Investitionen im Bereich PV und Speicher für Privathaushalte „rechnen“. Es gibt halt für jedes Objekt individuelle Kriterien. Bei dem einen geht es um den letzten Cent Überschuss, bei dem anderen um Versorgungssicherheit (für viele unbezahlbar, da wird jeder Preis gezahlt. Siehe die hohen Preise für PV im letzten Jahr). Dazu kommen in Zukunft viele neue Möglichkeiten der Wärmeerzeugung, Strommarktbeteiligung, Mobilität und Co.
Aber alles sind Bereiche, in denen z.Zt. viel Geld von anderen verdient wird und daher alles getan wird es auszubremsen (siehe das Abwürgen des Heizgesetzes)
Die Verbraucherzentralen sollte daher jeden raten, alles was möglich ist (Dachvollbelegung und Co) auch umzusetzen.
Ich glaube wir tuen der Gesellschaft keinen Gefallen wenn wir so pauschal negative Aussagen zu Batteriespeichern machen. Das Gegenteil sollte eigentlich ehr der Fall sein: Wir brauchen möglichst viele Speicher um dezentral zu produzieren und die Netze zu entlasten.
Deseiteren muss ich mich JCW anschließen das hier zum großteil auch weichere Kriterien zum Tragen kommen: Wenn ich mich z.B. auch im Winter noch halbwegs selbstversorgen möchte sollte die PV-Anlage und der Batteriespeicher möglichst groß sein. Auch Häuser mit Wärmepumpe brauchen einen größeren Speicher als normale Haushalte. Natürlich muss die Abstimmung von PV-Anlage und Battriespeicher immer gegeben sein. Was nützt ein zu großer Speicher wenn ich Ihn im Winter nicht mehr geladen bekomme. Wir als Solarteure hatten lange Zeit die Regel:“ Speicher so groß wie die PV-Anlage“ was bedeutet das bei einer 10KWp PVA ein 10kWh Batteriespeicher eingebaut wird. Tatsächlich verbauen wir in den letzten Jahren sogar eher wesentlich größere Speicher aus den vorher beschriebenen Gründen und weil die Kunden das haben möchsten in Kombination mit Notstrom/Ersatzstrom.
Den Irrtum Nr1 muss ich leider auch etwas aufweichen. Es gibt z.B. viele Hersteller von DC-Speichersystemen wie E3/DC da funktioniert das Gesamtsystem nur mit Batteriespeicher. Hier ist immer zu überlegen ob man nicht gleich von Anfang an das bessere System anschafft und nicht erst später, z.B. das schlechtere AC-Speichersystem anschafft. Ausserdem ist die Speichergröße auch von lokalen Fördermitteln abhängig. In einigen Kommunen werden Batteriespeicher geförder. Da werden die Speicher ehr etwas größer ausfallen. Die pauschale Regel für einen Jahresverbrauch von 5.000 kWh nur einen 5 kWh großen Speicher einzubauen halte ich für völlig falsch. Wir haben immer wieder viele Kunden die nach 1, 2 oder 3 Jahren Ihren Speicher vergrößern wollen. Viele Kunden wollen möglichst unabhängig sein.
Die Ausführungen zu Irrtum Nr. 2 sind zu pauschal und daher wenig praxistauglich, geht es doch letztlich darum, einen möglichst hohen Autarkiegrad zu erreichen. Wir haben 7,2 kWp (2011) und netto 15 kWh-Speicher (E3DC) mit Notstromfunktion. Verbrauch ca. 4.800 kWh/a. Damit erreichen wir einen Autarkiegrad von 80%, was das theoretisch-wirtschaftliche Maximum ist. Zudem bekommen wir den Eigenverbrauch noch oben drauf vergütet. Netzausfall hatten wir seit 2018 drei- oder viermal, davon einmal für einen halben Tag.
Fazit: es ist immer eine individuell angepasste und bedarfsgerechte Lösung der Speichergröße sinnvoll. Pauschale Kriterien sind wenig hilfreich.
Nach dem hier mehrheitlich die Amortisations Fetischisten zu Wort gekommen sind, möchte ich mal an das Ziel des Ganzen erinnern, nämlich die Energiewende. Nicht nur, dass man mit einem Heimspeicher den wertvollen Ökostrom vor Missbrauch durch Geschäftemacher schützt, kommt man auch dem Ziel der dezentralen Stromerzeugung näher. Etwas Wertschöpfung übers Land verteilt, ist eine Maxime der Energiewende Urväter.
Im Bezug auf einen WohnHausAnlage sieht es doch wohl SO aus:
Überlegungen ob / wie gross Speicher sein sollten können NICHT von den GrundÜberlegungen getrennt werden, welche prozentuale LeistungsFähigkeit die Panels warum haben sollten
1. Eine kleine BalkonAnlage braucht -eigentlich- keinen Speicher, da diese tagsüber keinen „Überschuss“ produzieren kann.
1a. Soll die KleinAnlage auch „für KurzZeitNotFälle“ etwas vorsorgen, genügt ein MiniSpeicher mit etwa 1 kWh, für Telefon, FS, NotBeleuchtung — da die KühlMöbel DAS selbst überbrücken können –
UND das tagsüber – NachLaden des Speichers muss vorrangig vor „direktem Verbrauch“ geschaltet sein haben. (Est wenn Speicher voll, wirds NutzStrom der PV-Anlage frei-geschaltet.)
2. Bei einer SommerKomplettVersorgung sollte man eine SpeicherKapaziutät von etwa 25 -75% der PV-Leistung an SommerTagen haben, um im Sommer voll autark sein zu können
2a längere Sommer SchlechtWetterPerioden überbrückt man sinnvoll –
entweder durch NetzStromNutzung
und/oderoder Anpassung vom VerbrauchsVerhalten
3. Wirkungsvolle WinterSpeicherung ist -normalerweise- sinnlos, sondern dann
3a entweder zusätzlich NetzStrom nutzen
3b oder ein „Aggregat“ starten
4. Industrielle Anwendungen sind vom „Profil“ her so Varianten-reich, dass dazu keine pauschale Rich tung erarbeitbar ist.
Zum Irrtum 1: Es fehlt die Information, wie der Speicher gekoppelt ist. Für eine DC-Kopplung muss ein entsprechender Hybrid-Wechselrichter vorhanden sein. Jederzeit läst sich jedoch – in beliebiger Größe – ein AC-gekoppelter Speicher ergänzen.
Zum Irrtum 2: Richtig ist, dass je größer der Speicher ist, desto größer ist die Autakie, aber auch der Preis. Und damit gibt es – für jede Anlage und Verbrauchsprofil unterschiedliche – eine Speichergröße mit maximaler Wirtschaftlichkeit, die bei üblichen Haushalten im Bereich von wenigen kWh liegen dürfte. Vor zwei Jahren habe ich für meine Ost-West Anlage mit 9,86kWp und rund 4MWh Jahresstromverbrauch mit den 5 Minuten Messwerten von 2 Jahren für verschiedene Speichergrößen unter Berücksichtigung von Ladeverlusten und maximaler Lade-/Entladeleistung durchgerechnet:
ohne Speicher rund 50% Autakie
mit 6kWh Speicher rund 80% Autakie (220 Vollzyklen, 200€/Jahr Ersparnis)
mit 500kWh Speicher 100% Autakie (300€/Jahr Ersparnis)
Zum Irrtum 3: In meinem Fall ist die Rechnung recht einfach: Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren spare ich rund 3000€ mit einem Speicher von 6kWh Größe, d.h. damit es sich bei mir rechnet, muss der Speicher incl. Installation deutlich unter 3000€ liegen …
Zum Irrtum 4: Die Selbstentladung von Lithium-Ionen Speichern ist so gering, dass der Überschus im Sommer gespeichert und im Winter verbraucht werden könnte, aber nicht wirtschaftlich
Da ist sie wieder die statisch Excelliste der ROI-Berechnung mit der fehlenden Zeit-Dynamik -> die Variable mit dem größten Wirtschaftlichkeitsfaktor fehlt einfach und wird in den Bereich der Mystik verschoben (und dann gibt es da theoretisch auch noch….).
Man nimmt einfach die Zahlen und rechnet munter drauf los mit etwas Plus/Minus/Multiplikation.
Die größte Wette ist und bleibt:
1) Die Preisveränderungen im Zeitablauf (die rechnet ihr doch auch alle bei der ROI-Berechnung von PV vor, warum nicht beim Akku?). Wir leben im Kapitalismus und die Rendite der am Strommarkt tätigen Unternehmen muss positiv sein, möglichst steigend, und vor allem über der Inflationsrate und dem aktuellen Zinsniveau liegen, damit sich das Kapital über die Jahre nicht selbst beim Abzinsen auffrisst.
2) Zukünftige Gesetzesänderungen (z.B. erweiterter THG-Handel, weitere und steigende CO2 Abgaben), auch jene, die heute noch nicht absehbar sein. Die Rechnung ist da leider etwas schmutzig, weil niemand ernsthaft 20 Jahre in die Zukunft blicken kann, da es immer eine Unsicherheit dabei gibt. Aber eines kann man wohl bei aller Unsicherheit sagen: Die „Opportunitätskosten“ (hätte man bezahlt, wenn man nicht PV/Akku/EV/WP etc.) gemacht hätte, würden steigen. Also jene Kosten, die man eben nicht mehr hat oder nicht mehr in diesem Maße hat. Auch bei dieser Rechnung kann man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nur gewinnen.
Als letztes kann man noch eine wirtschaftliche Renditebetrachtung machen aufgrund der vorliegende Zahlen. Das erzwingt aber 1) den Preisanstieg und über die Jahre die Verzinsung des eingesetztes Kapitals mit einzubeziehen. Die liegt bei mir ca. bei einem Zins von ~2 bis 3% auf 20 Jahre (eine Aktie der Telekom zu kaufen, wäre vermutlich lukrativer). Aber das sei nur am Rande erwähnt. Mir persönlich geht es eher um das Gefühl, eben keine „dreckige“ Energie zu beziehen. Wobei auch das nicht ganz richtig ist, weil ja einem Großteil des Jahres der EE-Anteil ziemlich hoch ist. Da ist er also, der subjektive Faktor.
Achja, die Laufzeit wiederum könnte man (defensiv) aus der Garantie ableiten (da wird die Kalkulation nie aufgehen nehme ich an) oder aber aus der statistischen Realität von entsprechenden Studien (Statistik hat halt den Nachteil des individuellen Pechs, aber irgendwie muss man ja „realistisch“ rechnen). Eher sanft benutzte und wohl behütete Markengeräte innerhalb von Gebäuden haben eher sehr lange Lebenszeiten (> 15 Jahre im Panel, die Studie dazu wurde hier einst veröffentlicht und war sehr aufschlussreich).
Das waren meine 5 Cent dazu 🙂 Ich verstehe einfach nicht, wie man diese Zeit-Dynamiken, die in den letzten 7 Jahren (meiner Anlage) den mit sehr großen Abstand wichtigsten ökonomischen Faktor ausgemacht haben, einfach außer Acht lässt. Ohne das sieht die Kalkulation am Ende immer schwierig mit neutral aus. Aber die Zeit, meine Damen und Herren, die Dynamik der Veränderungen über die Zeit spielt die Musik.
PS: Es ist etwas müßig, am Handy längere Texte zu schreiben. Grammatik und Rechtschreibung möge man bitte einfach ignorieren
Speicher hin Speicher her, warum wird hier eigentlich immer nur von Batteriespeicher ausgegangen?
… aus meiner Sicht ist es der ganz individuelle Mix zusammen mit Wärmespeicher im Estrich oder Puffer genauso wie die Integration des preisdynamischen Tarifes aus dem Netz, ich sage es jetzt mal wie Frau Bärbock „der Speicher im Netz“. Haben wir zum Beispiel ein ordentliches Tief im Winter, wird alles angeschmissen oder übertemperiert, was geht. Wenn dann E-Auto und Wärmepumpe beziehen, ist der zu ladende Batteriespeicher eher der kleinere Part dabei. Ist der Strom gerade im Netz teuer, kommt der Speicher (welcher auch immer) oder auch ggf. der Holzofen (mit Filter) zum Einsatz. In einigen Jahren kommt dann noch lukrative Bidirektionalität mit ins Spiel…
Bindet man das Netz als Partner bei der Energie ein und setzt ein bisschen weniger auf die eigene ganz persönliche Autarkie als auf CO2 Freiheit im Strommix, lässt sich aus meiner Sicht sehr viel Geld und Ressourcen einsparen. Zusammen braucht es von allem weniger und alles geht schneller.
Eigentlich müsste man wie bei der Wärmewende erst mal über etwas grundlegendes diskutieren:
Wir verbrauchen in privaten Haushalten zu viel Strom!
Ich höre immer 4000 oder 5000 kWh bei 4 Personen-Haushalten! Wir verbrauchen mit 2 Teenagern konstant 2500 kWh und davon die Hälfte direkt vom Dach, kein Speicher, der rechnet sich eh nie und ist für mich ein potentieller Brandherd.
Alo erst mal muß der Verbrauch runter, weil das spart am allermeisten ein, belastet garantiert nicht die Umwelt bevor in noch mehr Technik investiert. Je weniger man verbraucht umso weniger Ersatzstrom ist auch nötig oder auch nur über Nacht.
Dann motivieren Sie unsere Mitmenschen, erst einmal Energie zu sparen, bevor man mit Speichern und Erneuerbaren ankommt. Spoiler-Alarm: Wird müßig werden.
Wissen Sie, aus welchem Baukasten genau diese Idee kommt? Die Firma heißt BP und das ist der psychologische Kniff (CO2 Fußabdruck), nichts zu tun und kleinteiliges schlechtes Gewissen und individuelle Verantwortung hin und her zu diskutieren. Während man also jahrelang über Geschwindigkeitsbegrenzungen auf BABs diskutiert, passiert im Hintergrund genau eines: Der Rubel rollt weiter und immer schneller und immer mehr. Und genau das ist das Ziel.
Während Sie mit dem Nachbarn über 2500 oder 4000 kWh diskutieren, pumpt und verbrennt es fleißig weiter.
Otto Normalverbraucher braucht es unkompliziert und einfach. Dass mal ein Wechselrichter ausfallen kann, ist schon lästig genug.
Jede zusätzliche Komponente benötigt Überwachung, Wartung usw. und stellt einen potentiellen Brandherd dar. Allein aus diesem Grund sollten die meisten Haushalte die Ausgleichsfunktion an „das Stromnetz“ delegieren. Bei der Stromerzeugung selbst spricht die nun mal vorhandene Fläche für eine dezentrale Lösung.