Im fünften Monat in Folge fielen die Modulpreise im Mittel wieder um etwa sechs Prozent. Der Preisverfall seit Jahresanfang erhöht sich damit auf durchschnittlich 25 Prozent über alle Technologieklassen. Obwohl sich die Rohmaterialkosten in China allmählich wieder stabilisieren, bleibt es bei fortschreitenden Ermäßigungen der Modulpreise aufgrund der aktuell noch sehr hohen Lagerbestände. Kaum ein Hersteller oder Großhändler, der nicht über Verluste im Tagesgeschäft klagt. Bei der Lagerbereinigung müssen Rabatte gegeben werden, welche die Handelsmarge mehr als wettmachen. Wer nicht bereit ist, seine Ware unter Produktions- beziehungsweise Einkaufspreis anzubieten, wird auf ihr sitzen bleiben.
Immerhin scheinen die asiatischen Hersteller insofern zu reagieren, als dass sie die Lager in Europa nicht noch voller laufen lassen und den Nachschub reduzieren. Dennoch bleibt der Verkaufsdruck, denn die existierenden Lagerbestände werden wöchentlich weniger wert. Einige Modulkunden versuchen dabei, aus laufenden Lieferverträgen auszusteigen oder bestehende Aufträge zu stornieren. Das ist aber in der Regel nicht ohne Weiteres möglich und wenn, dann mit hohen Strafzahlungen verbunden. Es empfiehlt sich daher eher, in Nachverhandlungen den Kaufpreis noch geringfügig anpassen zu lassen.
Wie lange die unbequeme Marktsituation noch anhalten wird, ist schwer vorauszusagen. Wenn die Photovoltaik-Nachfrage im Spätsommer in Europa wieder anzieht und im chinesischen Markt die Jahresendrallye beginnt, könnte sich die Lage entspannen. Keiner weiß jedoch ganz genau, wieviel Container mit Solarmodulen, insbesondere mit Perc-Technologie, tatsächlich in europäischen Lagern gehortet werden und wie lange es dauern wird, diese Überbestände abzubauen, damit sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage wieder normalisiert. Die kommenden Wochen und Monate werden sicherlich noch einige Preissenkungen mit sich bringen.
Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte im August 2023 inklusive der Veränderungen zum Vormonat (Stand 15.08.2023):
— Der Autor Martin Schachinger ist studierter Elektroingenieur und seit bald 30 Jahren im Bereich Photovoltaik und regenerative Energien aktiv. 2004 machte er sich selbständig und gründete die international bekannte Online-Handelsplattform pvXchange.com, über die Großhändler, Installateure und Servicefirmen neben Standardkomponenten für Neuinstallationen auch Solarmodule und Wechselrichter beziehen können, welche nicht mehr hergestellt werden, die aber für die Instandsetzung defekter Photovoltaik-Anlagen dringend benötigt werden. —
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Ich dachte, der Zubau steigt, wie passt das zusammen?
Die Produktion in Asien steigt schneller als der Zubau in Europa.
Das ist zumindest in Teilen leicht zu erklären.
In Zeiten der Knappheit durch chinesische Radikal-Lockdowns wurde wie wild bestellt, um irgendwas geliefert zu bekommen.
Jetzt sind alle regulären Bestellungen da, zudem kommen die zusätzlichen Panikbestellungen und füllen die Lager und wer grade nichts auf Lager hat, kann einfach bestellen und wird umgehend beliefert.
Dann gibt es noch den Grund, dass eben viele Vertriebe auf die besseren Topcon-Module setzen, aber es immer noch gewaltige Kapazitäten für Perc-Module plus Lagerbestände gibt, bei denen keiner weiss, wohin damit.
Es wird nix von diese Potovoltaik Pandemie., Ich habe zu Hause ein Panel zum Hendy aufladen. Wenn Sonnig ist kann ich 10 Watt, also 2 Handys aufladen, aber wenn Sonne weg ist oder Wolken gibt nichts geht mehr. Im Jahr gibt es maximum 4 Monate Sonne 8 Monate Wolken. Trotzdem man kann sieher etwas in 10 Jahre spahren – minus Investitionen.
Mutig von ihrem kleinen 10W Handysolarmodul auf eine Gigawatt-Energiebranche zu schließen. Nutzen Sie doch mal die gewonnene Energie vom heutigen Sonnentag und schauen damit auf energy-charts.info vom Fraunhofer ISE vorbei, da werden Sie staunen, dass auch bei Wolken PV-Strom produziert wird und ein erheblicher Anteil der jährlichen Stromversorgung aus Photovoltaik gespeist ist.
Un kauf dich mal ne tüte deutsch, mich hats auch gehelft.
Es wird zwar von manchen so getan, als ob man in unseren mittleren Breiten alleine mit Photovoltaik unsere Stromversorgung bewältigen könnte, aber die Fachleute wissen: Wasserkraft, Windkraft, möglicherweise etwas Biomasse und viel Speicher gehören auch dazu. Zwischen den Wendekreisen ist PV+Speicher schon eher als alleinige Stromversorgung möglich, weil die jahreszeitlichen Schwankungen nicht so groß sind. Und je billiger die Module werden, desto mehr Menschen können sich eine preiswerte und umweltschonende Stromversorgung schaffen.
Trollfabrik-Alarm.
Zum Glück können die billigen Schreiber so schlecht Deutsch. Wenn die Auftraggeber für Desinformation stattdessen massiv auf KI setzen, wird es deutlich schwieriger.
Der letzte Kommentar ist unpassend! Jeder, wie er kann – wir sind doch tolerant in der Solarbranche.
Zur Verwendung von PERC-Modulen: es gibt auch noch eine Menge Wechselrichter im Markt, die keine so hohen Ströme vertragen, wie sie teilweise von den neuen TOPCon-Modulen abgegeben werden. Diese kombiniert man dann lieber nochmals mit dem guten alten 385er oder 400-Watt-Modul. Wer sich für Nachhaltigkeit in der Energiebranche einsetzt, sollte nicht immer sofort auf die neueste Technologie anspringen und das Alte, teilweise Bewährtere links liegen lassen.