Jinko Solar: n-type-Topcon-Technologie auf dem Weg zum Mainstream

Jinko Solar Headquarter

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Jinko Solar hat im zweiten Quartal insgesamt 18.613 Megawatt seiner Photovoltaik-Produkte ausgeliefert, hauptsächlich Module, nur 850 Megawatt entfielen auf Solarzellen und Wafer. Dies ist fast 30 Prozent mehr als im ersten Quartal und sogar knapp 77 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2022, wie der chinesische Photovoltaik-Hersteller am Montag veröffentlichte. Im ähnlichen Umfang stieg auch der Umsatz und lag im zweiten Quartal bei 4,23 Milliarden US-Doller. Der Nettogewinn lag dabei bei 180,1 Millionen US-Dollar – vor Jahresfrist musste Jinko Solar noch einen Verlust vermelden.

„Wir freuen uns, ein solides Wachstum verzeichnen zu können, da wir die Volatilität der Preise in der Lieferkette und der Endnachfrage dank unseres exzellenten Vertriebsnetzes, unserer qualitativ hochwertigen Produkte und unseres äußerst effektiven Lieferkettenmanagements überwinden konnten“, erklärte Xiande Li, Chairman und Chief Executive Officer von Jinko Solar. Dabei liefert der Photovoltaik-Hersteller immer mehr seiner n-type-Topcon-Solarmodule aus. Erstmals seien es mit 10,4 Gigawatt mehr als 10 Gigawatt gewesen.

„Aufgrund der erheblichen Freisetzung von Polysilizium-Produktionsmengen und übermäßiger Lagerbestände sank der Polysiliziumpreis im zweiten Quartal stark, was zu einer gewissen Volatilität der Modulpreise und einer Verlangsamung der Kundenbestellungen führte und die Modulnachfrage beeinträchtigte“, erklärte Li weiter. De Preise hätten sich im dritten Quartal jedoch stabilisiert und gerade chinesische Kunden hätten Module für große Photovoltaik-Projekte bestellt. Aber auch aus dem Ausland sei die Nachfrage aufgrund der niedrigen Modulpreise wieder angezogen. „Wir gehen davon aus, dass sich die Produktion und der Absatz auf dem PV-Markt in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 erholen werden“, so Li.

Er zeigte sich zudem überzeugt, sich die n-type-Topcon-Technologie am Markt durchsetzen werde. Immer mehr Hersteller würden Produktionskapazitäten aufbauen, auch wenn es bei einigen zu Verzögerungen gekommen sei. „Bei einigen neuen Marktteilnehmern kam es jedoch zu Projektverzögerungen und zu einem langsamer als erwarteten Anstieg des Produktionsvolumens und der Effizienz, da es an ausreichendem technischem Know-how mangelte und Unterschiede in der Technologie und im Produktionsprozess bestanden, so dass eine wettbewerbsfähige n-type-Produktion weiterhin Mangelware blieb“, so der Jinko Solar-Vorstandschef. Der Hersteller selbst habe zum Ende des zweiten Quartals einen Wirkungsgrad seiner 182 Millimeter n-type Topcon-Zellen in der Massenproduktion von 25,5 Prozent erreicht. Die damit ausgestatteten Module verfügten über eine Leistung von rund 580 Watt. Li zufolge sind das etwa 25 bis 30 Watt mehr als bei p-type-Module der gleichen Version. „Wir erwarten, dass der Wirkungsgrad von n-type-Zellen aus der Massenproduktion bis Ende 2023 25,8 Prozent erreichen wird. Die integrierten Kosten von n-type-Modulen sind im Vergleich zu p-type-Modulen weiterhin wettbewerbsfähig“, erklärte Li.

Die Modulproduktion in den USA will Jinko Solar voraussichtlich im September starten. Zudem wolle der Hersteller weiter in den Ausbau seiner n-type-Produktionskapazitäten außerhalb Chinas investieren. Bis zum Jahresende soll eine integrierte Produktionskapazität von mehr als 12 Gigawatt im Ausland erreichen werden. Mehr als 75 Prozent davon sollen auf n-type-Produkte entfallen.

Jinko Solar erhöht Prognose für das Gesamtjahr

„Wir sind optimistisch, dass die Nachfrage mit der Stabilisierung der Preise steigen wird, und heben unsere Prognose für die Modullieferungen im Jahr 2023 auf 70 bis 75 Gigawatt an, wobei etwa 60 Prozent der gesamten Modullieferungen auf n-type-Module entfallen“, sagte Li. Er kündigte auch innerhalb Chinas einen weiteren Ausbau der Produktionskapazitäten für diese Technologie an. Insgesamt sei die Steigerung der Kapazitäten bis Ende des Jahres auf 85 Gigawatt für Wafer, 90 Gigawatt für Solarzellen und 110 Gigawatt für Module vorgesehen. Die n-type-Produktionskapazitäten sollen mehr als 75 Prozent davon ausmachen.

Erst Anfang Juni hatte die Haupttochtergesellschaft Jinko Solar, Jiangxi Jinko, mit dem Management Committee of Transformation Comprehensive Reform Demonstration Zone of Shanxi Province einen Investitionsrahmenvertrag für ein integriertes Projekt zur Herstellung von monokristallinen Ingots, Wafern, hocheffizienten Solarzellen und -modulen abgeschlossen hat. Nach der Vereinbarung ist der Bau von Produktionslinien mit einer jährlichen Gesamtproduktionskapazität von 56 Gigawatt in der Transformations-Demonstrationszone der Provinz Shanxi mit einer geschätzten Gesamtinvestition von etwa 56 Milliarden Yuan geplant. Die Produktionsstätte soll dabei in vier Phasen mit einer jährlichen Produktionskapazität von je 14 Gigawatt errichtet werden. Der erste und zweite Bauabschnitt könnten im ersten und  zweiten QUartal in Betrieb gehen, die beiden anderen Phasen würden dann voraussichtlich 2025 realisiert. Der detaillierte Bauplan und der Zeitplan für das Projekt hängen Jinko Solar zufolge von den Marktbedingungen und den entsprechenden behördlichen Genehmigungen ab.

Für das dritte Quartal rechnet Jinko Solar mit einem weiteren Anstieg der Auslieferungen. Der Vorstand erwartet Modullieferungen zwischen 19 und 21 Gigawatt.

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