Die Zahl der Neuzulassungen von Elektro-Pkw lag im vergangenen Jahr bei 815.640, davon etwa 470.000 batterieelektrische Elektroautos. Insgesamt gab es damit bis zum Jahresende fast 1,85 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge in Deutschland, wie aus einer aktuellen Statistik hervorgeht, die das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) am Mittwoch veröffentlichte. Ein Zuwachs um 59 Prozent.
Doch nicht nur in Deutschland sind die Elektroautos gefragt, auch weltweit boomt die Nachfrage. So seien global insgesamt 10,8 Millionen Neuzulassungen zu verzeichnen gewesen, davon allein fast 6,55 Millionen in China. Dort ist der Bestand mit 14,6 Millionen Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb auch am höchsten, gefolgt von den USA mit 3,4 Millionen und Deutschland liegt auf Platz drei. Bemerkenswert sind die Zahlen auch für Norwegen. Nach ZSW-Angaben sind dort mittlerweile fast 25 Prozent aller Fahrzeuge Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Autos. Ihr Anteil an den Neuzulassungen habe 2022 bei etwa 80 Prozent gelegen.
Der starke Zuwachs in Deutschland wird jedoch nicht reichen, wenn die Ziele der Bundesregierung erreicht werden sollen. „Wenn Deutschland aber auf das selbstgesteckte Ziel von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis Ende 2030 kommen will, müssen hierzulande jedes Jahr mindestens doppelt so viele Fahrzeuge wie 2022 neu zugelassen werden“, erklärte Andreas Püttner.
Deutsche Autohersteller tun sich mit dem Thema Elektromobilität durchaus schwer. Gerade auf dem chinesischen Markt kommen sie kaum zum Zug. Die dortige Nachfrage sei getrieben durch Fördermaßnahmen der Regierung und relativ niedrige Preise. „Deutsche Unternehmen wie VW, BMW und Mercedes – in China traditionell stark bei Verbrennern, aber relativ schwach bei Elektroautos – wurden von diesem Tempo überrollt“, so das ZSW.
Die Forscher veröffentlichen jährlich auch ein weltweites Ranking der Autohersteller. Dies wird von BYD, Tesla und SAIC angeführt. Volkswagen liegt bei den Neuzulassungen auf Platz vier in dieser Liste. „Wenn Deutschland nicht abgehängt werden will, dürfen sich die deutschen Autobauer nicht nur im Premiumsegment bewegen, zumal chinesische Unternehmen sukzessive auf den außerchinesischen Markt drängen“, sagte Püttner. Die chinesischen Hersteller würden zudem die ganze Bandbreite abdecken – vom Kleinstfahrzeug bis zu Premiummodellen. Sie hätten damit bereits einen Marktanteil von weltweit rund 50 Prozent bei Elektrofahrzeugen. Einzig der kalifornische Hersteller Tesla, der mittlerweile auch in Brandenburg Elektroautos herstellt, könne noch mithalten, wobei er auch auf Preissenkungen setzen musste, um den Verkauf anzukurbeln.
Nach Ansicht des ZSW müssen die Preise für Elektroautos noch deutlich sinken, damit sie eine höhere Marktdurchdringung erreichen. Nach wie vor sei die Batterie der größte Kostenfaktor. Allerdings gibt es Forschungen, unter anderem am ZSW, die kritischen Rohstoffe durch neue Speichermaterialien zu ersetzen, um die Batterien noch kostengünstiger und effizienter zu machen.
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Nach meinen Informationen ist Tesla nur als Marke an der Spitze, nicht als ‚Hersteller‘, wie das hier mehrfach gesagt wird.
Als Hersteller ist z.B. der VW-Konzern (mit u.a. den Marken VW, Audi, Skoda, Seat, …) deutlich vor Tesla, bzw. an der Spitze. Bei den Herstellern Stellantis (Peugeot, Citroën, Opel, Fiat) und Hyundai/Kia müsste man das noch überprüfen.