Die Li-Cycle Holdings Corp. hat den kommerziellen Betrieb seiner ersten sogenannten Spoke-Recyclinganlage in Europa gestartet. Die erste Hauptverarbeitungslinie sei in dem Werk in Magdeburg nun in Betrieb, die zweite werde voraussichtlich noch im Laufe dieses Jahres folgen. Nach Angaben des kanadischen Unternehmens hat jede der Hauptlinien eine Kapazität, um bis zu 10.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batteriematerial pro Jahr zu verarbeiten. Die Erweiterung der Gesamtkapazität auf 30.000 Tonnen sei geplant, womit es die größte dieser Anlagen in Europa wäre. Li-Cycle schafft etwa 50 neue Arbeitsplätze mit dem Werk.
Hinter dem patentierten Spoke-Prozess verbirgt sich die mechanische Zerkleinerung von Lithium-Ionen-Batterien. Sie würden dabei sicher und effizient aus dem geladenen in den inaktiven Zustand versetzt und es fielen nur geringe Menge an Fest- und Flüssigabfälle an. In dem Werk in Magdeburg komme dabei die „Generation 3“-Spoke-Technologie zum Einsatz, mit der alle Arten von Lithium-Ionen-Batterieabfällen, einschließlich kompletter Elektrofahrzeug-Batteriepacks, direkt verarbeitet werden könnten. Eine Entladung, Demontage oder thermische Verarbeitung ist Li-Cycle zufolge nicht erforderlich. Die Spokes-Anlagen von Li-Cycle produzieren dabei ein Zwischenprodukt, die sogenannte schwarze Masse, die eine Vielzahl wertvoller Batteriematerialien wie Lithium, Nickel und Kobalt enthält.
Für das kanadische Unternehmen ist es die erste Spoke-Anlage außerhalb Nordamerikas. Deutschland sei der größte Markt für Batterieproduktionsschrott und das erwartete Angebot an Lithium-Ionen-Altbatterien in Europa, so die Begründung der Standortwahl. Weitere Spoke-Anlagen seien zudem in Frankreich und Norwegen. Aktuell betreibt Li-Cycle eine weitere Spoke-Anlage im kanadischen Kingston sowie drei an verschiedenen Standorten in den USA. Zusammen haben sie eine Gesamtverarbeitungskapazität von bis zu 81.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterematerial.
Die hydrometallurgischen Verarbeitung der schwarzen Masse erfolgt bei Li-Cycle dann in sogenannten Hubs. Die erste kommerzielle Hub-Anlage entsteht aktuell im US-Bundesstaat New York und soll noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Bis zu 35.000 Tonnen schwarze Masse könnten dort dann jährlich verarbeitet werden. Auch in Europa soll ein solcher Hub entstehen. Dafür beabsichtigten Li-Cycle und Glencore beabsichtigen, ein Joint-Venture zu gründen. Ein Teil des bestehenden Glencore-Metallurgiekomplexes im italienischen Portovesme solle umfunktioniert werden, um diesen neuen Hub zu errichten. Derzeit gebe es aber noch eine Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt. Der Hub in Portovesme könnte zur größten Quelle für recyceltes Lithium in Batteriequalität sowie für recyceltes Nickel und Kobalt auf dem europäischen Kontinent werden, so das Unternehmen. Nach seiner Inbetriebnahme soll der Hub eine Verarbeitungskapazität von 50.000 bis 70.000 Tonnen schwarzer Masse pro Jahr haben, so die aktuellen Überlegungen.
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