Das Start-up Clever-PV hat eine App entwickelt, die eine Alternative zu klassischen Energiemanagementsystemen werden könnte. Sie ist als neuartige Lösung für das Überschussladen von Elektroautos aus der eigenen Photovoltaik-Anlage entwickelt worden, erklärte die bayerische Firma. Dabei könnten herstellerunabhängig Photovoltaik-Anlage, Ladesäule, Wärmepumpe, Heizstab und weitere smarte Verbraucher über deren Internetverbindung miteinander verbunden und optimiert werden. Die App kann seit einigen Tagen kostenlos in den entsprechenden Stores für Iphones and Android heruntergeladen werden.
Nach Angaben von Clever-PV braucht es keine zusätzliche Hardware, teure Steuerboxen oder Gateways seien überflüssig. Die Einrichtung des Energiemanagements erfolge direkt auf dem Mobiltelefon. Die angeschlossenen Verbrauchsgeräte würden dann abhängig von der Erzeugung der Photovoltaik-Dachanlage oder der Photovoltaik-Balkonmodule optimiert. Nach Angaben des 2021 gegründeten bayerischen Start-ups könnten Nutzer so mehrere hundert Euro im Jahr sparen und auch noch ihren CO2-Fußabdruck reduzieren. Die Entwicklung der App sei im engen Austausch mit den ersten Testnutzern erfolgt, wobei es bereits mehr als 10.000 registrierte Nutzer gebe. Der Launch sei nun ein wichtiger Meilenstein und auch mit bekannten Energieversorgern wie EnviaM kooperiere das Unternehmen bereits.
Die Entwicklung der App soll noch weitergehen. “Wir arbeiten bereits an der Entwicklung zusätzlicher Funktionen und an der Integration weiterer Geräte“, erklärte Danny Klose, Geschäftsführer und Co-Founder von Clever-PV. “Wir haben Clever-PV ursprünglich für uns selbst entwickelt. Photovoltaik-Überschussladen ist normalerweise nur mit teurer Hardware möglich. Mit unserer Lösung haben die Kunden mehr Freiheit in der Auswahl ihrer Geräte und brauchen keinen Installateur für die Einrichtung”, so Klose weiter.
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Ich nutze Clever-PV auch zur Steuerung meiner PV-Anlage mit Sonnenbatterie und bin sehr zufrieden. Klappt alles bestens. Und die neue App ist wirklich toll geworden und verbessert die Nutzererfahrung nochmal deutlich!
Hallo Christian,
würdest du mit mir Kontakt aufnehmen?
Ich habe auch eine Sonnen Batterie!
Wie kann ich diese einbinden und vielleicht WLAN Steckdosen schalten?!
Gruß Guido
Ich nutz seit längerem die iOS App SolarDashboard womit ich meinen Tesla mit PV Überschuss laden kann.
Kostenlos und ohne Nutzerkonto möglich.
Gibt es wohl auch für macOS.
Wo gibt es diese App ‚SolarDashboard‘?
Nicht jedenfalls im Playstore!
Danke für den Hinweis!
SolarDashboard gibt es aktuell nur für iOS
Ich habe zwei Fragen.
1. Woher kennt die App meinen PV Überschuss?
2. Wie hoch sind die Nutzungskosten der App?
Leider finde ich bei google nur eine Testversion.
So wie ich es auf die Schnelle gelesen habe und nach einer Testinstallation vermute:
zu 1. Du brauchst einen intelligenten Zähler, den man per WLAN oder wie auch immer ansteuern und auslesen kann (ist die erste Frage bei der App-Installation). Damit kann man dann sehen, ob du einspeist oder Strom beziehst.
zu 2. Auf der Homepage gibt es Preislisten und drei Varianten;
– kostenlos = nur Daten auswerten und manuell steuern
– „Starter“ = 3 €/Mt s.o. plus 1 Verbraucher automatisch steuern
– „clever“ = 5 €/Mt s.o. plus Automatische Steuerung für alle Verbraucher oder Schaltkontakte, Historisches Monitoring, Intelligente Steuerung (Prioritäten, Boost, Zielladen, smarte Batteriesteuerung), Priorisierter Support
Hi Winne,
danke für deine Fragen. Ich möchte sie dir gerne beantworten.
1. Woher kennt die App meinen PV Überschuss?
clever-PV nutzt größtenteils vorhandene Schnittstellen der Batterien oder Wechselrichter, die diese Daten zur Verfügung stellen.
Falls deine PV-Anlage diese Daten nicht zur Verfügung stellen kann, kann ein preiswerter (ca 80€) Stromsensor nachgerüstet werden, der diese Daten misst und zur Verfügung stellt.
2. Wie hoch sind die Nutzungskosten der App?
* Die App ansich ist kostenlos
* Die Nutzung App kostet nichts für Balkonkraftwerke (inklusive Steuerung und Monitoring)
* Die Nutzung der App für Dachanlagen kostet zwischen 3€ und 6€ im Monat, je nachdem welchen Tarif du wählst.
Mit einer typischen Dachanlage von 10kWp und einem größeren Verbraucher (E-Auto oder Wärmepumpe) kannst du mit clever-PV zwischen 30€-90€ im Monat sparen. Und das ohne eine Anfangsinvestition für einen lokalen Energiemanager.
Die PV Erzeugung kann die App sicherlich über eine Schnittstelle zum Wechselrichter ermitteln. Ich frage mich allerdings, wie die App den aktuellen Verbrauch des Gebäudes ohne zusätzlichen Sensor ermittel kann um durch die Bildung der Differenz die Einspeisung und damit die Überschussproduktion zu ermitteln.
Die Umsetzung der Ansteuerung der Ladesäule bzw. zusätzlicher Verbraucher wie Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine oder Heizstab würden mich sehr interessieren.
Hallo Frank, danke für deine Fragen. Deine Annahme, wie clever-PV die Leistung ermittelt ist korrekt und kann auch im Kommentar darüber nachgelesen werden.
Die Ansteuerung der Verbraucher (Ladesäulen etc..) funktioniert im Prinzip genauso wie Anbindung an die PV-Anlagen. So gut wie alle Hersteller bieten eine Online-Schnittstelle für ihre Geräte an. Diese wird von clever-PV für die Steuerung genutzt. Die ganze Logik und Datenverarbeitung passiert in unserer eigenen clever-PV Cloud.
Schon wieder ne App die den Leuten das Geld und die Daten aus der Tasche ziehen will. Na wer drauf reinfällt selbst schuld.
Hallo Ostseeskipper,
schade, dass du so eine Meinung hast. clever-PV speichert Daten nur, um den Nutzern ihre eigenen Verbräuche aufzuzeigen und deren Anlagen zu steuern. Die Daten verlassen nie unser System und werden auch zwischen den Nutzern nicht geteilt.
Der Preis für clever-PV ist mit einer typischen Anlage nur ca 10-20% von dem Einsparpotenzial. Das bedeutet, dass 80-90% der Ersparnis beim Nutzer bleiben. Das ist in unseren Augen fair.
Tolles Produkt, aber (wie bei den meisten) ist die Aussage der „Wärmepumpensteuerung“ jedoch nicht wirklich gegeben. In der App lassen sich weder Hersteller noch Typen auswählen und auch nicht intelligent steuern!!
Ist mir schleierhaft wie clever-PV zu dieser Aussage kommt?
Gleiches gilt für den Heizstab! Keine intelligente Steuerung möglich. Der Heizstab kann ein Verbraucher hinter einer smarten Steckdose sein aber sorry das ist in dem Use-Case nicht intelligent.
Hi Robert,
danke für dein Feedback.
Leider gibt es derzeit nur wenige (bis keine) Wärmepumpen, die sich über eine öffentliche API steuern lassen. Auslesen geht mit einigen, aber eben nicht steuern. Daher gehen wir aktuell noch den Weg über die SG-Ready bzw. PV-Ready Schnittstelle mit einem extra Schalter (für ca 20€ pro Schalter). Sobald dieser Schalter installiert ist, ist die Lösung insofern intelligent, als dass die Wärmepumpe ein Signal zum heizen bekommt sobald überschüssiger Strom vorhanden ist.
Das gleiche gilt für Heizstäbe. Wir sind hier bereits mit einem Hersteller in Kontakt, dass wir einen Heizstab stufenlos regeln können – ohne smarte Steckdose dazwischen. Das dauert aber leider noch ein wenig.
Das gute an clever-PV ist aber, dass wir diese Lösungen nach und nach einbauen und jeder User profitiert sofort davon. Das ist der Vorteil einer rein Software basierten Lösung im Vergleich zu einer Hardware basierten.
Hallo Robert,
Danke für das Feedback. Die meisten Wärmepumpen sind mit einer SG-Ready Schnittstelle ausgestattet, das ist sozusagen der Standard. Dazu benötigt es ein zusätzliches Relais, was diese Schnittstelle steuert. Die Intelligenz ist, dass wir zum einen deine Verbraucher untereinander priorisieren können -> z.B. erst die Heizung, dann das E-Auto laden. Zum Anderen wird dein Stromüberschuss oder ein evtl. vorhandener Stromspeicher in den Algorithmus mit berücksichtigt. Gegenüber einer nicht gesteuerten Wärmepumpe, die nur arbeitet, wenn Wärmebedarf vorhanden ist, ist unsere Lösung intelligenter.
Wir wissen natürlich, dass das noch besser geht, deswegen haben wir für 2024 auch das Ziel moderne Wärmepumpe und Heizstäbe direkt anzusteuern, ohne Zwischenrelais zu verwenden.
Viele Grüße
Danny (clever-PV)
Aus meiner Sicht liegt genau darin die Zukunft… leider sind die „Hardware“ Hersteller noch nicht so weit oder auch bereit, eine offene Schnittstelle nach außen freizugeben. Ich habe über Clever-PV eine Überschuss-Ladung mit meinem go-echarger und mit meinem discovergy smartmeter realisiert, die können nämlich beide bereits offen und schnell über eine API kommunizieren.
Wenn Hersteller von Wärmepumpen und Wallboxen sich auf eine sichere „freie“ Schnittstelle einigen könnten, wäre das schon ein großes Ding zur Unabhängigkeit von proprietären Standards und ganz simplen und von überall zu steuernden „universellen“ Prozessen, der Wettbewerb mit Drittanbietern bietet da weitaus mehr Möglichkeiten. Wenn so etwas mal etabliert ist, könnte auch jede Wasch- und Spülmaschine mit (meist eh schon vorhandenem) Wlan-Modul mit ein paar Codezeilen für den netzdienlichen und preiswerten Betrieb über dyn. Stromtarife eingebunden werden.
Hallo Danny,
„gegenüber einer nicht gesteuerten Wärmepumpe, die nur arbeitet, wenn Wärmebedarf vorhanden ist, ist unsere Lösung intelligenter.“
Da bin ich anderer Meinung. Im Gegenteil, mit dieser Art der Steuerung macht ihr die Wärmepumpen eher kaputt als intelligent. Dadurch entsteht in vielen Fällen eine ungesunde Taktung und total schädliche Laufzeiten der Wärmepumpe.
Wenn ihr mit PV oder günstigen Börsenstrom in gewissen Temperatur Korridoren modulierende Wärmepumpen ansteuert, die eigene Regelung nicht überlagert und damit Taktungen und kurze Laufzeiten ausschließt dann ist das intelligent und auch smart, solange das nicht funktioniert würde ich euch empfehlen das im Marketing auch nicht zu nutzen und möglicherweise den Kunden dabei zu unterstützen seine Wärmepumpe kaputt zu machen.
Warum soll denn ein „schonender“ Algorithmus nicht auch möglich sein? … wir befinden uns bei den Entwicklungen gerade mal am Anfang, da wird sicher für jeden Geschmack etwas geboten. Aber ich sehe es ja ähnlich wie Sie, aus meiner Sicht sind Wärmepumpen nur bedingt geeignet für eine Überschussteuerung. Ich habe es anfangs so mit meinem dyn. Stromtarif gemacht, aber es rechnete sich (bislang) noch zu wenig. Und wenn man es machen möchte, dann reicht eigentlich völlig, bei PV und bei netzdienlichen Tarifen die Morgen- und Abendstunden zu vermeiden und ggf. das Warmwasser höher zu temperieren… und das kann auch über den timer bzw. manuell geschehen.
Ansonsten aber bietet die Technik für Geräte, die beliebig an- und ausgeschaltet werden können, ein enormes Potenzial. Zu allererst und am lohnenswertesten natürlich für Wallboxen, aber warum zukünftig nicht auch die Waschmaschine oder die Spülmaschine oder den Warmwasserboiler, welche automatisiert gestartet und betrieben werden? … es kostet so gut wie nichts, diese Funktion einzubinden… nur ein paar Codezeilen und ein offener Standard.
Eine Zeitschaltuhr tut es auch 🙂
Diese Bedenken äußert auch mein WP Installateur generell gegen SG-Ready.
Da wir im kommenden Jahr teuren Strom zusätzlich zu PV beziehen müssen, benötigen wir auch eine Lösung. (Solvis WP SG Ready).
Zweite Frage, lässt sich ein PV Speicher (Sungrow,) z.b. mit Tibber dann nachts laden?
Ich benutze ein E3DC Hauskraftwerk mit Speicher und knapp 10KW PV. Das erübrigt alle weiteren Gedanken da Alles bereits vorhanden ist und geregelt wird.
Selbst die SG Ready Schnittstelle für die WP ist eigentlich fast überflüssig bis auf wenige Einsatztage in der Übergangszeit.um die Pufferspeicher (thermische Speicher) mit Überschußstrom zu laden.
Mit der Einführung dynamischer Tarife stehen alle Möglichkeiten offen das Haus und die Speicher (elektrisch, thermisch) als netzdienliche Last == Stromampel == günstige Preise) einzusetzen.
https://energy-charts.info/charts/consumption_advice/chart.htm?l=de&c=DE.
Kann die App mit openems.io kommunizieren?
Gerne hätte ich eine einfache Möglichkeit meine (Einzel-)Geräte zusammenzuschalten, aber leider scheint auch diese „App“ dem derzeitigen Zeitgeist zu folgen:
1. „Cloud“
Das heißt für mich, dass ich eine beständige Internetverbindung alle beteiligten Geräte zulassen muss?
Das ist schon aus Sicherheitsgründen eine Katastrophe (siehe Microsofts geklauter Cloud-Masterkey oder MoveIT)
„Cloud“ (genauso wie „Smart“) sind definitiv Synonyme für „unsicher“.
Ausserdem haben die letzten Jahre auch gezeigt, dass eine Lösung die von externer Hardware abhängt bedeutet, dass sie irgendwann nicht mehr funktioniert (Blackberry, Sony…) was ich für Spiele akzeptiere für meine „Heizungssteuerung“ aber nicht.
2. „Abo“
Gerne würde ich für eine Lösung einmal Geld zahlen und wenn es dann später neue Features gibt die mich interessieren auch gerne noch einmal.
Die Unsitte von Abos werde ich aber nicht unterstützen (Stichwort: „Techno-Feudalismus“) zumal diese meist auch noch mit „Update-Zwang“ einhergeht.
Eine herstellerübergreifende, App-gesteuerte Lösung zB auf Basis eines einfachsten ESP32-Kistchens (oder alten Smartphones?) die (spätestens nach der Erstinstallation) nur im Hausnetz kommuniziert wäre dagegen eine wirklich wegweisende Erfindung.
Hat sich schon mal jemand ernsthaft mit der Frage beschäftigt, warum aus allem eine Mondlandung gemacht wird? Warum man für die paar Daten eines WR übers Internet muss ? Das ist so als würde ich für Excel oder Word Internet benötigen !! Bitte gibts keine App für die Überwachung einer pv Anlage OHNE INTERNET !?! Danke, falls jemand eine Möglichkeit weis !(Ansonsten montier ich den dongl vom Wechselrichter einfach ab und guck nur auf die Batterieanzeige…da seh ich dann eh wie sie sich leert, wenn ich grosse Verbraucher einschalte. Brauche keine App die mir für 3 Datenanzeigen alle 10 Minuten 300 MByte absaugt !!! GLG
Wenn die App in der Lage ist den überschüssigen Strom an verschiedene Geräte zu verteilen und diese intelligent zu Steuern u.a. E~Auto laden, kann man hier auch folgende Funktion nutzen?
Tagsüber wird das Auto geladen und nachts ein gewisser Teil dieser Energie wieder für den Bedarf im Haus verwendet? In dieser Variante könnte man auf eine teure Batterielösung für die PV-Anlage verzichten. Gibt die App diese Funktion her?