SMA vereinfacht Netzanschlussverfahren mit KI-Plattform von Carbonfreed

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Derzeit muss in Deutschland bei jeder neu installierten Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von mehr als 135 Kilowatt nachgewiesen werden, dass alle Anforderungen des Netzbetreibers mit Blick auf Netzstabilität und Systemsicherheit eingehalten werden. SMA stellt dafür seinen Installationspartner jetzt die KI-gestützte Plattform „gridcert“ des Schleswig-Holsteiner Startups Carbonfreed zur Verfügung. Die Software soll den Zertifizierungsprozess deutlich beschleunigen.

Der Service von SMA ist derzeit auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Künftig will der Wechselrichter-Hersteller aber auch auf internationalen Märkten mit Carbonfreed kooperieren. „SMA entwickelt sich von einem reinen Wechselrichter-Produzenten immer mehr zu einem Full-Service-Anbieter, der Dienstleistungen rund um die gesamte Planung und Abwicklung von Solarprojekten anbietet. Dazu gehört auch die digitale Anlagenzertifizierung“, erklärt Thomas Rink, Business Development Manager bei SMA.

Nach eigenen Angaben hat Carbonfreed bereits mehr als 600 Netzanschlussverfahren begleitet. „Wir suchen die für die Zertifizierung notwendigen Daten von allen beteiligten Projektpartnern zusammen und erstellen am Ende einen in sich konsistenten Datensatz. Dieser kann dann von den Zertifizierungsstellen schnell bearbeitet werden“, erläutert der Gründer Marko Ibsch. Die Software unterstützt alle Beteiligten dabei, die vorliegenden Dokumente zu sichten und die für die Anlagenzertifizierung wichtigen Informationen zu bündeln. „Durch die Aufbereitung der Informationen und einer vorbereitenden Bewertung haben die Ingenieure in den Zertifizierungsstellen mehr Zeit für die wichtigen finalen Zertifizierungsentscheidungen.“

Ibsch rechnet vor, dass derzeit in Deutschland pro Jahr zwischen 1.500 und 2.500 Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als 135 Kilowatt ans Netz gehen. „Zukünftig müssen wir jährlich das Vier- bis Fünffache davon erreichen, wenn wir überhaupt eine Chance haben wollen, unsere Klimaziele zu erreichen“, ist der Carbonfreed-Gründer überzeugt.

Installationsbetriebe, Netzbetreiber und Zertifizierungsstellen seien aber schon heute personell am Limit – und durch den Fachkräftemangel und die aktuell stagnierenden Absolventenzahlen im Bereich der Elektrotechnik werde in den kommenden Jahren kaum neues Personal hinzukommen. „Wenn wir keine alternativen Wege bei der Anlagenzertifizierung einschlagen, wird der Ausbau von Windkraft- und Solaranlagen nicht in dem Umfang stattfinden können, wie wir es für ein nachhaltiges Energiesystem eigentlich benötigen. Die Entwicklung von intelligenten Technologien wie gridcert können für die Energiewende also eine Schlüsselrolle einnehmen“, sagt Ibsch.

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