Wer nur auf die Absatzzahlen für Wärmepumpen schaut, gewinnt den Eindruck, die Wärmewende ist im vollen Gange. Sie gehen nämlich steil nach oben. Die Wärmepumpe ist das beliebteste Heizungssystem im Neubau und auch in Bestandsgebäuden liegt sie stark im Trend. Für die Einhaltung der Klimaziele müsste es aber noch schneller gehen. Als die Pläne für das neue Heizungsgesetz durchsickerten, wonach neu eingebaute Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie betrieben werden müssen, was rein fossile Systeme wie Gas- oder Ölheizungen ausschließt, war der Aufschrei groß.
Neben vielen falschen Meldungen über horrende Einbau- und Betriebskosten waren aber auch viele wichtige Bedenken zu hören. So benötigen Kunden die Information, ob ihre Kommune die Erweiterung oder den Bau von Fernwärmenetzen plant, es wäre gut, mehr Sicherheit bei der Entwicklung der Strompreise zu haben und auch zu wissen, wie es langfristig mit dem Gasnetz und den Gaspreisen weitergeht. Außerdem wären eine vereinfachte Beratung, Planung und Umsetzung von Wärmepumpen-Projekten hilfreich.
Für all diese Themen lohnt ein Blick über den Tellerrand auf andere Länder in Europa, die zum Teil vor den gleichen Herausforderungen stehen und ebenfalls Lösungen suchen oder bereits gefunden haben. In diesem pv magazine Podcast spricht Redakteurin Cornelia Lichner mit Thomas Nowak. Er ist Generalsekretär der europäischen Heatpump Association in Brüssel. Er verfolgt nicht nur die Diskussion in Deutschland sehr genau, sondern sieht auch, wie andere Länder die Wärmewende pragmatisch angehen und wo es echte, deutschlandtypische Barrieren gibt.
So sei in Deutschland das Verhältnis zwischen dem Preis für Strom aus dem Netz und dem Preis für Gas im europäischen Vergleich besonders ungünstig. Es gebe noch vergleichsweise wenige erfahrene Installateure und die Vorstellung, dass durchs Gasnetz einfach irgendwann günstiger Wasserstoff strömt, bremse die Investitionsbereitschaft. Parallel dazu müssen die Hersteller noch bestehende Lieferengpässe beseitigen und die Umstellung auf neue Kältemittel bewältigen. Dennoch ist Nowak optimistisch, dass gerade die Koppelung mit der Photovoltaik und die stärkere Nutzung der Dynamik am Strommarkt die anderen Vorteile der Wärmepumpe noch unterstreichen und den Einbau von Gaskesseln obsolet machen.
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da kommt keine Audioausgabe, auch nicht über soundclud….
Danke für den Hinweis! Jetzt sollte der Podcast zu hören sein.
Wie kommt Herr Nowak darauf, dass man generell das Wasser bei der Wärmepumpe zwischenspeichern muss?… im Gegenteil, die effizienteste Methode ist die direkte Einbindung in den Heizkreislauf, es ist nur schwieriger, es passend hinzubekommen… klar, in manchen Fällen geht es auch einfach nicht, moderne Wärmepumpen können allerdings immer mehr modulieren und immer höhere Vorlauftemperaturen erreichen, sie machen somit die direkte Einbindung immer universeller und praxistauglicher möglich.
Und der Strompreis ist nicht mehr der teuerste hier, schließlich sind im letzten Jahr auf einen Schlag 7 Cent EEG-Umlage weggefallen. Mit dyn. Tarifen direkt an der (mittlerweile wieder recht günstigen) Börse angedockt hat sich da bereits einiges getan. Dennoch sehe ich es exakt genauso, dass die Gaspreise noch viel zu billig bzw. der Strompreis noch viel zu hoch ist. Größere Unterschiede würden alle Klimaschutz Bemühungen politisch sehr viel einfacher machen…