„Mit dem Masterplan solares München sind wir eine der ersten deutschen Kommunen, die das Thema Photovoltaik-Ausbau ganzheitlich denkt und damit einen verlässlichen Rahmen für Verwaltung, Wirtschaft, Handwerk, Gebäudeeigentümer und Münchner schafft.“ Dies erklärte SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter nach dem Beschluss des „Masterplans solares München“ im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz des Stadtrates.
Konkret sieht der Plan vor, bis 2030 den innerstädtischen Photovoltaik-Zubau auf 100 Megawatt jährlich zu erhöhen. Dies wären jährliche Wachstumsraten von 40 Prozent. Das Niveau von 100 Megawatt soll schließlich langfristig gehalten werden, bis etwa vier Gigawatt Photovoltaik insgesamt installiert sind, um bis 2050 knapp ein Viertel des Strombedarfs für ein „klimaneutrales München“ zu decken. Dabei werde im Masterplan auch berücksichtigt, dass es mit dem starken Ausbau der Photovoltaik auch einen steigenden Bedarf an Energiespeichern gebe. Der „Masterplan solares München“ soll regelmäßig überprüft, fortgeschrieben und weiterentwickelt werden, wie es von der Stadt heißt.
Wie groß die Ziele sind, zeigt sich mit Blick auf den aktuellen Photovoltaik-Zubau. So seien im ersten Halbjahr 2023 Photovoltaik-Anlagen mit mehr als zehn Megawatt zugebaut worden. Dies seien mehr als in den Jahren 2020 und 2021. Der angestrebte Zubau von 15 Megawatt für dieses Jahr dürfte damit wohl überschritten werden. „Auf Münchens Dächern ruht noch immer ein riesiges ungenutztes Potenzial für saubere Energie, deshalb freue ich mich sehr, dass der Photovoltaik-Ausbau, besonders auch im privaten Bereich, in München deutlich an Fahrt gewonnen hat“, so Reiter weiter. „Unser Förderprogramm zeigt also Wirkung. Und wir als Stadt gehen auch mit gutem Beispiel voran und sind mit einer installierten Photovoltaik-Leistung von rund sieben Megawatt die größte Anlagenbetreiberin im Stadtgebiet.“
Christine Kugler, Referentin für Klima- und Umweltschutz, verwies darauf, dass bereits eine Förderung für weit mehr als 1000 Stecker-Solar-Geräte in München gewährt worden sei, für weitere 2000 Photovoltaik-Balkonanlagen sei der Zuschuss bereits beantragt worden. Dazu kämen noch Anträge für fast 3000 größere Photovoltaik-Anlagen für die städtische Solarförderung aus dem Programm „Klimaneutrale Gebäude“.
Andreas Horn, der als Koordinator für Photovoltaik an dem „Masterplan solares München“ mitgewirkt hat, ordnet ein, wieviel Fläche benötigt wird, um das Ziel von vier Gigawatt Photovoltaik-Leistung zu erreichen. „Im hochverdichteten Stadtgebiet Münchens werden dazu auf den Siedlungsflächen circa 20 Prozent Modulfläche bezogen auf die jeweilige Grundstücksfläche benötigt. Das ist sehr viel, aber mit konsequenter Nutzung von Dach- und Fassadenflächen sowie Parkplatzüberdachungen und so weiter. langfristig machbar“, sagt Horn. In seiner Rechnung sei berücksichtigt, dass aus verschiedenen Gründen etwa auf 40 Prozent der Siedlungsflächen keine Photovoltaik-Anlagen installiert werden können. Solche Gründe seien unter anderem Verschattung, Gebäudestruktur im Bestand, Denkmalschutz oder Biodiversität. Horn betonte zudem, dass neben dem Photovoltaik-Ausbau im Masterplan auch die notwendige Umstellung des Energieversorgungssystem von „verbrauchsorientierter Erzeugung“ auf ein „erzeugungsorientiertem Verbrauch“ berücksichtigt sei. Aspekte wie Verbrauchsmanagement, Speicherung in Form von Strom, Wärme bis hin zu Wasserstoff seien im Masterplan angelegt und würden im Zuge der Fortschreibung und Weiterentwicklung des Masterplan entsprechend dem fortschreitenden Solarausbau konkretisiert.
Ein kontinuierliches Monitoring sei gut möglich, da in dem Plan konkrete Kennzahlen und Zielgrößen benannt werden. „Der Masterplan wird spürbare Auswirkungen auf die Stadtplanung und Architektur haben (müssen), um die Flächen für die Solarnutzung verfügbar zu machen“, so Horn weiter.
Neben München hat auch Berlin bereits einen Masterplan „Solarcity“ im Senat verabschiedet. Er sieht analog zu den Zielen in München ebenfalls vor, dass bis 2050 insgesamt 4,4 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen installiert sein sollen, um 25 Prozent des Bedarfs mit Solarstrom zu decken.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Und immer wieder scheiden sich bei solchen Vorhaben die Geister an der Frage „Physikalisch oder Virtuell“ . Physikalisch geht nur, wenn München quasi ein Hausnetz hat, wo sie ihren PV Strom direkt einspeisen können, was aus dem Artikel nicht hervorgeht. Nur dann wäre garantiert, dass sie Klimaneutral werden können. Wenn sie ihren PV Strom allerdings ins öffentliche Netz einspeisen, geht der PV Strom nach wie vor gesetzlich zum separaten Verkauf an die Börse, und kommt „virtuell“ zu Graustrom degradiert zurück. . So Energiewende kontraproduktiv sieht leider unser gegenwärtiges Strommarktdesign aus.
Dem Klima ist unser derzeit unsinniges Preismodell egal, Hauptsache 100%-EE im Endeffekt (2045). Mich würde mehr interessieren, wie die dezentrale Wasserstoffproduktion und Speicherung eingerechnet ist und ob eine Abwärmenutzung (Sektorenkopplung) der Elektrolyseure und Brennstoffzellen vorgesehen ist. Denn das ist das A und O in einem künftigen effizienten 100%-EE-System. Außerdem warte ich schon lange auf eine Überarbeitung der Gesetze bezüglich Mieterstrom. Viele große Dächer werden deshalb nicht genutzt, weil die Eigentümer den PV-Strom nicht problemlos an die Mieter verkaufen können. Nur dann werden die nämlich richtig wirtschaftlich.
Diesbezüglich bin ich von den Grünen in der Regierung bisher sehr enttäuscht. Apropos Preissystem: Herr Diehl sie sollten mehr Wert auf einen machbaren Vorschlag für die Zukunft legen. Momentan haben wir ein Preissystem, welches nur für Restmengenbedarf Sinn macht (Merit Order). Deshalb ist der Strom in Europa so teuer. Teuer bedeutet jedoch, dass sich Firmen überdimensional an den Kunden bereichern. Denn Preise und Kosten sind zweierlei. Das kann auf Dauer nicht funktionieren. PV-Strom ist günstig herstellbar, dann muss er auch günstiger verkauft werden. Europa schadet unnötig sich selber.
Die Ampel ist auch unfähig zu erkennen, dass man lieber günstigen Wärmepumpenstrom anbieten müsste und niedrige Zinsen für Anlageninvestitionen ermöglichen. Dann würden die Leute freiwillig Wärmepumpen kaufen und man könnte auf Zwang verzichten. Man kann doch nicht unendlich viel Steuergeld in Kaufpreissubventionen stecken. Wärmepumpen werden dadurch auch nur überteuert angeboten. Selbst unsanierte Häuser könnte man gut mit modernen Wärmepumpen warm bekommen, dagegen sprich derzeit lediglich ein zu hoher Strompreis. Je schlechter die Jahresarbeitszahl, desto höher der Strombedarf und somit die Betriebskosten. Günstige Heizungserneuerung und teure Sanierung könnte man zeitlich entkoppeln. Wenn man mit Warmwasserpuffern arbeitet, ist eine etliche Jahre später zu groß dimensionierte WP kein Problem, die läuft dann halt nach der Sanierung mit weniger Betriebsstunden bis der Puffer voll ist.
Was sich scheinbar auch noch nicht rumgesprochen hat, ist die Tatsache, dass moderne Heizungen, egal welchen Bautyps, nicht wie früher 30 Jahre überleben. Die werden nach 15-20 Jahren wieder erneuert werden müssen.
Und wenn ich schon beim Thema Heizung bin, kommt denn niemand auf die Idee, dass man Brennstoffzellen mit Wärmepumpen zusammen betreiben könnte. Dann macht es deutlich mehr Sinn Wasserstoff über die Gasnetze in die Häuser zu verteilen. Mit der Abwärme der Brennstoffzelle kommen auch genügend hohe Vorlauftemperaturen zustande. Wir benötigen günstige Technik, die nur mit Massenproduktion erreicht werden kann.
Aber ob der Münchner Solarstrom in München oder im Münchner Umland verbraucht wird ist doch vollkommen egal?
In der Zeit wo München klimaneutral werden will soll der Rest von Deutschland ja auch Klimaneutral werden. Und falls München dann 2 Jahre vorher soweit ist und dann „nur“ virtuell Klimaneutral ist weil 5% vom EE-Strom ins Umland gehen und 5% mit nur 90-95% EE-Anteil aus dem Umland zurück kommt ist doch komplett egal…
@Heinz Scherer, Dipl..-Ing.(FH)
Für Wasserstoff ist es aus meiner Sicht im großen Stil einfach noch zu früh, wenn wir die Überschüsse noch lange nicht dafür haben. Das gilt noch viel mehr für Wasserstoff in Gasnetzen… selbst mit Brennstoffzellen… ein irrer und teurer Aufwand in einem Bereich, der sehr träge ist und viel zu wenig (finanzierende) Teilnehmer bei der enormen Konkurrenz der (demnächst) so günstigen Wärmepumpen verspricht. Die Wärmepumpe ist ein Nobrainer und ich sehe es wie Sie… des Pudels Kern sind die Strompreise, die müssen runter und ganz viele Probleme lösen sich ganz von selbst. Es ist eigentlich absurd, dass die fossile kWh Wärme immer noch so viel günstiger, als die Elektrische ist. In 10 Jahren müssten bei >80% EE sogar Direkt Stromheizungen eigentlich günstiger zu betreiben sein, als Öl oder Gas… wenn man die Klimaziele nur halbwegs ernst nimmt. Aus meiner Sicht muss es gerade für Wärmepumpen spezielle extrem günstige Tarife geben, die den Fokus auf Netzdienlichkeit legen… gibt es ja sogar schon ansatzweise in Form von dynamischen Tarifen, das neue Smartmeter Gesetz ist dazu ein guter erster Schritt, es fehlen aber noch bessere und gerechtere Netzentgelt Regelungen.
Die zu groß dimensionierte Wärmepumpe sollte zukünftig auch deswegen weniger ein Problem sein, da sie technisch immer besser werden und immer weiter nach unten modulieren können und sehr viel größere Leistungs-Bandbreiten bekommen. Das ist zunehmend der Trend, das macht sie immer universeller, flexibler und einfacher im Austausch mit Fossilen oder bei hinzukommenden Dämmmaßnahmen… somit werden sie dann so installationsfreundlich wie Gas, insbesondere mit den immer mehr aufkommenden Monoblock Pumpen, bei denen nicht einmal ein Kälteschein erforderlich ist. Die Planung übernehmen vermutlich dann andere schneller und günstiger…
Heinz Scherer schreibt.
Herr Diehl sie sollten mehr Wert auf einen machbaren Vorschlag für die Zukunft legen. Momentan haben wir ein Preissystem, welches nur für Restmengenbedarf Sinn macht (Merit Order). Deshalb ist der Strom in Europa so teuer.
@ Heinz Scherer.
Daß der „Preis mindernde“ Merit Order Effekt nur für eine Restmenge an Strom zutrifft, haben Sie richtig erkannt. Warum das so ist, und dass diese Dreistigkeit hier gebetsmühlenartig von mir kritisiert wird, weil sich das wie ein roter Faden, nachteilig durch alle Bereiche der Energiewende zieht, scheint Ihnen noch nicht aufgefallen zu sein.
Aber nun mal der Reihe nach. Ausgangspunkt ist die bekannte Ermächtigungsverordnung von 2010.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT:…Vor der Ausgleichsmechanismusverordnung wurde EEG-Strom physisch gewälzt, ein Handel an der Strombörse fand nicht statt. Waren mit dieser physischen Wälzung Unternehmen dazu verpflichtet, Strom aus erneuerbare Energien in ihre eigenes Vertriebsportfolio einzubinden, Zitat Ende.
Bis 2010 bekamen die Versorger den „Gesamten“ Ökostrom zwingend, mit sogenannten Ökobändern zugeteilt, somit konnte dieser auf unseren.. „Gesamten“.. Strombedarf den Merit Order Effekt wirksam werden lassen. Die Welt war noch in Ordnung.
Wie der Merit Order wirksam wurde, können Sie im Folgenden nachvollziehen Dazu siehe auf dem Merit Order Link das vierte Bild von oben, wie unser Strombedarf und Preis, nach Angebot und Nachfrage, ermittelt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Bis 2010 war den Versorgern schon der EE Anteil zugeteilt, den sie bei der Preisbildung nicht nachfragen mussten. Auf der Grafik fiel N1 auf …N2 und infolgedessen sank… P1 auf P2. Die Börsenpreise wurden niedriger, weil teure Gaskraftwerke nicht zum Einsatz kamen.
Nun ist das aber nicht mehr so. Die Erneuerbaren, sprich die Merit Order Macher, wurden 2010 als Überschuss an die Börse verbannt, und, können somit auch nur noch für den Überschuss, sprich eine Restmenge – wie Sie sagen – Merit Order wirksam werden.
Und wer von dieser Restmenge profitiert, haben einige Untersuchungen gezeigt.
Hier z.B .eine Hochschulrecherche.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Oder hier: https://www.ee-news.ch/de/article/27409
Da werden von der Politik Strompreisbremsen auf Kosten der Steuerzahler installiert, und dass Sonne und Wind keine Rechnungen schicken, ist offensichtlich nur den Lobbyisten der Stromkonzerne bekannt.
Ich hoffe ich konnte deutlich machen,, warum Merit Order nicht für die Allgemeinheit gilt. Die Allgemeinheit musste seither wegen Merit Order sogar noch mehr bezahlen. Sie wissen doch, je mehr Merit Order die Preise senkt, desto höher steigt die EEG Umlage. Alleine von 2011 bis 2016 haben sich die Beschaffungskosten der Versorger fast halbiert.
Siehe hier.
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
Und aus diesem Grund ist die EEG Umlage in diesem Zeitraum von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh gestiegen.
Muss man sich bei dieser mysteriösen Konstellation noch wunder, dass wir die höchsten Strompreise in Europa haben.????
@Heinz Scherer, Dipl..-Ing.(FH): bezüglich der Überarbeitung der Gesetze für Mieterstrom muss ich ihnen zustimmen, es geht nur schleppend voran. Die Solarstrategie des BMWK (https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/photovoltaik-stategie-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=4) vom 05.05.23 geht meiner Meinung nach aber in die richtige Richtung (siehe Seite 22-28).
Der Verkauf von eigenerzeugten PV-Strom vom Eigentümer an seine Mieter ist schon problemlos möglich, ein Start-Up aus München ermöglicht dies bereits für kleine Mehrfamilienhäuser (siehe https://www.pv-magazine.de/2021/08/26/pionierkraft-erhaelt-millionen-finanzierung/) Hierbei werden die Vollversorgerpflichten umgangen. Ich frage mich nur ob diese Lösung für große gewerbliche PV-Anlagen in Städten skalierbar sein wird.
Heinz Scherer schreibt.
Dem Klima ist unser derzeit unsinniges Preismodell egal, Hauptsache 100%-EE im Endeffekt (2045).
@ Heinz Scherer.und Kamikater2
Das unsinnige Preismodell ist ja nur ein kleiner Nebenraum in der Dunkelkammer der Energiewende. Das Skandalöse ist, dass die Hauptakteure der Energiewende, nämlich die Erneuerbaren selbst, an dem Wendeprozeß gar nicht mehr teilnehmen dürfen, weil sie 2010 aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und separat an der Börse als Überschuss verscherbelt werden müssen. Mit anderen Worten ihnen wurde der vorrangige „physische“ Verbrauch im Lande genommen.
Siehe im folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
So lange das nicht wieder rückgängig gemacht wird, können noch so viel Städte, und Gemeinden mit ihrem Gewissen Klimaneutral sein, wenn sie dabei ins öffentliche Netz einspeisen geht ihr Strom erst mal an die Börse als Überschuss.
Und was dann passiert, können sie wie folgt in der Bildzeitung lesen.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/politik-inland/energie-irrsinn-belgier-daenen-und-oesis-kriegen-unseren-strom-geschenkt-82412206.bild.html
Fakt ist, solange das Gesetz so bleibt, verdrängen wir – wegen unseres unangepassten Kohlestromes – bei unseren Nachbarn deren Dreckschleudern , der Dreck bleibt bei uns, und die „Letzte Generation“ klebt weiter. Selbst wenn noch so viele Städte Klima neutral werden.
Um besser zu verstehen was ich zum Ausdruck bringen will, lesen Sie meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Beschließen kann man so etwas leicht, Papier ist geduldig. Schaut man die Zahlen an und setzt sie ins Verhältnis ergibt sich: Für 4 GW PV-Leistung müssen 4000ha (bzw. 40km²) zur Verfügung stehen. Das gesamte Münchner Stadtgebiet hat 310km². Es müssten also 13% mit PV belegt werden können. Ich halte das für völlig unrealistisch. Bundesweit rechnen wir mit einer Belegung hauptsächlich durch Freiflächenanlagen (für die in München praktisch kein Platz ist, außer vielleicht über der Isar?) von 3-4%. Ballungsräume wie München sollten sich das abschminken, dass sie ihre Energie selber produzieren könnten. Die Energie muss vom Land kommen, wo das Verhältnis von verfügbarer Fläche und Energieverbrauch günstiger ist. Bedeutet natürlich, dass ländliche Gemeinden auch mehr Energie produzieren müssen, als sie für den Eigenbedarf brauchen, weil sie die Ballungsräume mit versorgen müssen. In manchen Gemeinden muss man da allerdings ganz schön dicke Bretter bohren, bis die das einsehen, dass es nicht reicht, den direkten, lokalen Energieverbrauch zu decken. Der indirekte durch Konsum von Waren und Dienstleistungen, die aus den Ballungszentren kommen, muss auch noch bedacht werden.
JCW schreibt.
Beschließen kann man so etwas leicht, Papier ist geduldig.
@ JCW
Auch diese Tatsache lässt erkennen, dass solche Vorhaben nur Scheingefechte darstellen, um das grüne Gewissen zu beruhigen. Klimaneutral kann München sowie andere Städte und Regionen nicht werden, solange die Erneuerbaren nicht wieder „Physisch“ gewälzt werden. Das heißt vorrangig im Lande verbraucht werden, in dem sie den Bilanzkreisen der Versorger zugeordnet werden, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war. Denn nur dann wird „N1 zu N2 „ wie ich es in meinem obigen Kommentar vom 01. Juli um 12.35 Uhr deutlich gemacht habe. Mit anderen Worten, die Nachfrage nach Dreckstrom „N“ wird kontinuierlich weniger mit jeder kWh Ökostrom, die zugebaut und den Versorgern zugeordnet wird.
Mit kurzen Worten, Klimaneutral können wir nur gemeinsam werden.
JCW schrieb:
„Es müssten also 13% mit PV belegt werden können.“
In Stadtzentren sind oft über 50% der Fläche mit Gebäuden besetzt. Selbst wenn wir für München eine sehr niedrige Dichte von nur 25% annehmen, dann bräuchte es nur die Hälfte der Dächer um diese 13% zu erreichen.
Sehr wahrscheinlich sind aber in den 310km² sehr viel mehr als nur 25% belegt, da diese 310km² nur den dicht besiedelten Stadtkern umfassen. Wobei auch das keine Rolle spielt, da im weniger dicht besiedelten Umland wiederum Platz für Freianlagen zu finden sein sollte. Ich habe mittlerweile in einigen Städten vormals industriell genutzte Flächen mit Solar PV belegt gesehen.
Franz Wimmer
In meiner Nachbarschaft im Münchener Westen wird seit Jahren die Großsiedlung Freiham
Gebaut. Alles mit Flachdach, Solar nicht vorhanden soweit auf Google zu sehen.
Die Grünen sind seit Jahrzehnten in der Münchner Stadtregierung beteiligt.
Die Ergebnisse sind erschreckend.