Die Einigung der Bundesregierung zum Heizungsgesetz – offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG) – steht noch aus. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat dazu die Immobilieneigentümer befragt, wie sie sich die Wärmewende vorstellen. Heraus kam: 31 respektive 21 Prozent meinen, dass Photovoltaik- und Solarthermieanlagen eine herausragende Rolle spielen sollten. Die Solarthermie liegt damit gleichauf mit Wasserstoff-Heizungen. Wärmepumpen kommen in der von YouGov durchgeführten, repräsentativen Umfrage auf 14 Prozent, Bioenergie-Heizungen auf 11 Prozent und 9 Prozent sind für Tiefengeothermie. Nach Angaben des BSW-Solar war die Nennung von maximal drei Technologie möglich. 26 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass alle Erneuerbaren-Technologien gleichermaßen gefordert seien. 22 Prozent machten keine Angaben.
Die Bundesregierung hat das Ziel, die Wärmeversorgung bis 2030 zu dekarbonisieren. Seit einiger Zeit ist auch die Nachfrage nach Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen deutlich angezogen, wobei beide Technologien oftmals kombiniert werden. Allerdings reicht der Ausbau nicht aus, um die Ziele zu erreichen. Zuletzt waren im Zuge der GEG-Diskussion auch Streitigkeiten darüber entstanden, ob einzelne Technologien bei der Wärmewende im Vordergrund stehen sollten und wie stark der Staat dabei regulatorische Vorgaben setzen solle.
Für den BSW-Solar ist die große Akzeptanz von Photovoltaik und Solarthermie bei der Wärmewende erfreulich. Dennoch gerade mit Blick auf die Wasserstoffheizungen, die ebenfalls unter den Immobilienbesitzern hoch im Kurs stehen, erklärte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Die gewünschte Bedeutung von Wasserstoff für das künftige Heizen von Räumen dürfte überschätzt werden. Die Schlüsselrolle von Wärmepumpen wird hingegen offensichtlich leider immer noch verkannt. Wärmepumpen und Holzheizungen in Kombination mit Solaranlagen werden zum Rückgrat der Wärmewende werden müssen.“
Dafür braucht es aber auch noch die passenden Rahmenbedingungen. „So erfreulich es ist, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen und Solarstromanlagen zuletzt deutlich gestiegen ist. Ohne die schnelle Einführung gesetzlicher Mindeststandards beim Einbau neuer Heizungen auch im Gebäudebestand, flankiert durch eine großzügige Förderung insbesondere für einkommensschwache Haushalte, dürften die Klimaziele im Gebäudesektor klar verfehlt werden“, so Körnig. Er forderte eine schnelle Entscheidung beim GEG und nicht allein auf eine steigende CO2-Bepreisung im Wärmesektor zu setzen. Es brauche klare Investitionssignale für Haushalte und Unternehmen. Gleichwohl sei eine kluge Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung zum Ausbau der Nah- und Fernwärme auch aus Sicht der Solarwirtschaft richtig. Solarthermische Heizkraftwerke könnten hier bereits für unter 5 Cent je Kilowattstunde Wärme einspeisen, wie zahlreiche Projekte bereits belegen würden, so Körnig weiter.
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