Als am Freitagabend nach dem Ende der Messe der Veranstalter Solar Promotion die offizielle Besucherzahl von 106.000 bekannt gibt, ist allen vor Ort eigentlich schon lange klar, dass dies nicht nur von der Fläche her die größte solar getriebene Messe in Europa bisher war. Diese Zahl ist die offizielle AUMA-Zahl, die das Personal der fast 2500 Aussteller nicht umfasst – und so erlaube ich mir einmal diese mitzuzählen, um so der schieren Dimension an Menschen gerecht zu werden- insgesamt waren sicher 150.000 in München. Ein toller Erfolg für die Veranstalterin Solar Promotion GmbH – und uns alle, egal ob ganz frisch in der Branche (wie die vielen jungen Menschen auf der Messe) oder „Solarpioniere“ und natürlich für die gesamte Gesellschaft.
So drückte es ein Investor aus London am Freitagnachmittag aus: “I was only at Intersolar today but it was crazy. Talk about a Revolution!”
Nun ist Revolution ein großes Wort und wer die Veranstaltung seit ihren Anfängen wie ich immer besucht hat, hat schon mehrere Phasen des Aufs oder auch blanker Euphorie in unserer Technologie erlebt. Doch dieses Mal war das gute Gefühl in mir ein anderes – keine Euphorie, sondern das ganz tiefe Gefühl, dass „die Welt gerettet ist“. Zumindest in dem Sektor einer nachhaltigen und sauberen Energieversorgung und Nutzung. Wobei ich dann kurz vor Schluss der Messe fast noch Natrium-Batterien bestellt hätte – auch eine kommende Revolution die gleichzeitig schon da ist. Verbunden mit dem sicheren Gefühl das wir auch in der westlichen Welt nun in eine vollkommen neue Phase der Massenanwendung von Solar & Co eintreten.
Warum ich das so sehe?
Nun – die Fülle der Aussteller und ihrer Angebote ist ein Spiegelbild der unglaublichen Fortschritte der letzten (bekanntlich überhaupt nicht einfachen) Jahre auf der Welt.
So werden wir im Jahr 2023 global mehr neue Photovoltaik- Leistung von mindestens 350 Gigawatt installieren. Wahrscheinlich wird es noch mehr und allein in Europa werden nun 90 bis100 Gigawatt erwartet. Die globale Produktionskapazität hat 1000 Gigawatt überschritten und schreitet schnell voran. Die Effizienz der Solarmodule steigt weiterhin in hohem Tempo, ebenso ihre Vielfalt Das sich der jährliche Markt noch einmal verzehnfachen auf 3000 bis4000 Gigawatt wird ist innerhalb der Industrie immer breiter das neue Ziel. Das von pv Thinktank und pv magazine im Herbst 2012 ausgegeben Ziel von 300 Gigawatt pro Jahr bis 2025 wird zwei Jahre vorher „überrannt“.
Und daher möchte ich das neue Ziel von 3000 Gigawatt pro Jahr bekräftigen – es ist keine Utopie denn nun sind alle in 2012 noch als notwendig beschriebenen „Zutaten“ günstig und massenverfügbar vorhanden.
Deutschland ist derweilen (erneut) klarer Vorreiter einer breiten Art der Photovoltaik-Anwendungen. Damit meine sich die Stecker_Solar-Geräte alias Balkonsolar. Denn die Gestaltung ihrer einfachen Anwendung bei sicherer Verbindung mit dem Netz ist ein „deutsches Ding“. Diese Anwendung ist in den letzten Jahren hierzulande zur besten solaren Mitmachform für fast alle geworden. Entgegen aller Unkenrufe von „energiewirtschaftlich total irrelevant“ oder „gefährlicher Unsinn“. Und bringt nun gleichzeitig viele neue Ideen und Anwendungen hervor- ich bin mir ziemlich sicher das sich dies viele Länder abschauen werden.
Die Modulentwicklung und auch Balkonsolar allein sind schon unglaublich beeindruckend und motivierend.
Ein „talk about a revolution” bedeutet aber schon immer mehr. Denn natürlich erwarten unsere Mitmenschen, dass es auch nachts und im Winter Strom gibt. Einmal abgesehen davon das es für den weitaus größten Teil der Menschen auf dieser Welt, die im „Sonnengürtel“ leben, keinen Winter in unserem Sinne gibt.
Die von Kritikern lange bemängelte fehlende Zutat zur solaren Revolution „Speicher“ hat nun allerdings auch einen „Warpsprung“ hingelegt. Die Zahlen für Speicher-Installationen rasen weltweit nach oben und die Produktionskapazitäten ebenfalls. So ist nun klar das bereits 2027 alle 80 Millionen jährlich neu produzierten PKW als Elektroautos mit 70 Kilowattstunden Batterien als reine Elektroautos ausgeliefert werden könnten. Also noch viermal Weihnachten feiern und der Verbrenner wäre abgelöst. Und das zu geringeren Kosten pro PKW denn heute für die Verbrenner. Wahnsinn, oder? Volldigitale, sehr reaktionsschnelle Speicher, welche in x-Millionen Fahrzeugen dann auch bidirektional nutzbar werden und die heutigen Vorstellungen des Zusammenspiels von fluktuierenden Erzeugern, Netzen und Verbrauchern völlig auf den Kopf stellen. Und mehr als genug Volumen, um damit auch stationär eine Revolution auszulösen.
Und das ist nur eine Teil, der unglaublichen Revolution, denn die oben genannten Zahlen beziehen sich nur auf Lithium-basierte Speicher für den Verkehrsbereich. Stationäre Lösungen und die nun auch auf der smarter e gezeigten Natriumbasierten Batterien werden das Angebot massiv weiter erhöhen und die Kosten senken.
Die nur für stationäre Anwendungen gefertigten Zellen und Speicher konnte man ansehen- und bestellen. Bei den mittleren und großen Speichern zu Preisen die eine Stundenverschiebung von Strom auch in Deutschland für wenige Cent pro Kilowattstunde machbar werden lassen. Und das ab sofort.
Und so macht die Revolution auch klar – alle bisherigen Langfristszenarien, unter anderem der Bundesregierung müssen neu geschrieben werden, denn diese umfassen die Speicher nicht. Waren sie doch gefühlt noch gestern viel zu teuer und in den Mengen nicht verfügbar.
„Viva la Revolution“: Passend dazu haben wir im PV Thinktank ein Impulspapier verfasst und mit dem Bundesverband Neue Energiewirtschaft die Bundesregierung aufgefordert, umgehend eine Speicherstrategie zu entwickeln und vorzustellen, damit wir die technische Revolution auch ohne Umwege nutzen können. Also keine neuen fossilen Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder blind „Reserve“-Gaskraftwerke „H2 ready“ (hahaha), sondern genau ansehen, was damit und wann mit Erneuerbaren-Anlagen plus Speichern plus deren Nutzung in allen Netzebenen und -gebieten bedeutet.
Und es läuft noch eine Revolution: Dies betrifft den Strommarkt an sich. Dort ist das massive Verbrauchswachstum von Strom (es wird alles elektrisch) noch immer nicht vollständig antizipiert und man träumt gerne vom „gratis Wasserstoff aus dem Morgenland“. Wenn der Traum ausgeträumt ist und ab 2027 der europäische CO2-Emissionshandel richtig „einschlägt“, dürfte es bei vielen hektisch werden, die heute meinen die „guten alten, billigen Russengaszeiten“ kämen zurück und der Klimawandel sei eine Erfindung der Chinesen.
Und auch Photovoltaik- und Windstrom werden nicht länger dumm abgeriegelt, sondern in die Zeit der Nutzung verschoben. Ich hatte überlegt, dem Beitrag den Titel „Das Ende des Zappelstroms“ zu geben – denn mit all den Lösungen rund um die Speicher zeugt die Messe genau von diesem – im Grunde-der größten Revolution, die bisher unter anderem in den Preiskurven für Strom der Zukunft auch nicht enthalten ist.
Eine Revolution zum Guten – denn sie setzt nicht auf Ideologien, sondern massivem technischen Fortschritt im Sinne der Menschen.
Also künden wir davon: Eine bessere Zukunft entsteht und konnte in ganzer Breite in München besichtigt werden.
— Der Autor Karl- Heinz Remmers ist seit 1992 als Solarunternehmer tätig. Zu Beginn mit der Planung und Montage von Solaranlagen sowie der Produktion von Solarthermie-Kollektoren. Seit 1996 dann parallel unter dem Namen Solarpraxis mit eigenen Fachartikeln, Buch- und Zeitschriftenverlag und dem bis heute aktivem Solarpraxis Engineering. Zu den erfolgreichen Gründungen zählen auch die nun von namhaften Partnern gemachte pv- magazine Group und die Konferenzserie „Forum Neue Energiewelt“. Neben Solarpraxis Engineering sind heute Entwicklung, Planung, Errichtung und Betrieb von Solaranlagen als „IPP“ im Fokus der Aktivität. Zudem betreibt er aktive politische Arbeit im Rahmen des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne). Mehr hier: https://www.remmers.solar/ueber-mich/ —
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Zitat aus dem Artikel.. … Und auch Photovoltaik- und Windstrom werden nicht länger dumm abgeriegelt, sondern in die Zeit der Nutzung verschoben. Zitat Ende.
Aber leider nur für die Heimspeicher, oder PPA Erzeugungen. Denn der allgemeine Strommarkt leidet immer noch unter der bekannten Ermächtigungsverordnung, was ich hier das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
So lange dieses Gesetz nicht korrigiert wird, können PV und Windstrom für den Strommarkt an sich, immer noch „dumm“ abgeregelt werden.
Der Strommarkt an sich profitiert nur, wenn die Erneuerbaren wieder „Physisch“ den Bilanzkreisen der Versorger zugeteilt werden, wie das bis 2010 der Fall war.
Dann geschieht Folgendes:
Siehe dazu im folgenden Merit Order Link das vierte Bild von oben, wo deutlich gemacht wird, wie der Strommarkt funktioniert.
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Die Versorger haben schon etwa 40% Ökostrom in ihrem Vertriebsportfolio, die sie bei der Preisbildung an der Börse nicht mehr nachfragen müssen. Dadurch fällt auf der Merit Order Grafik N1 auf N2 und infolge dessen sinkt P1 auf P2.
Nur so profitiert der allgemeine Strommarkt von den Erneuerbaren. Solange das nicht geändert ist, bleiben trotz zunehmender Speicher, die Erneuerbaren ein „virtueller“ Spielball der großen Player.
Ps.: All diejenigen, die sich an meinen ständigen Wiederholungen stören, bitte ich das zu widerlegen, was ich geschrieben habe. Dann höre ich auf damit.
Danke für die aufschlussreichen Erläuterungen darüber, wie die EE zum „Spielball der grossen Player“ wurden!
Wer kennt heute noch diese Hintergründe aus 2009 und 2010!
Bitte stets wiederholen, damit jeder begreift, wie die Energiewende hintertrieben wurde und wir nicht noch einmal dieselben Fehler zulassen!
Wer hat denn schon fertige Lösungen auf Basis Natrium-Ionen? Her damit…und natürlich NICHT in jedem Keller. Netzbetreiber brauchen die Freiheit und den Anreiz, diese an den richtigen Stellen, nahe des Trafos, einzusetzen.
Der durch ökonomische Fehler getriebene ökologische Wahnsinn des Heimspeichers auf Lithium Basis muss ein schnelles Ende finden. Es rechnet dieser Tage keiner mehr nach, bzw. die Solarteure bieten nicht mehr ohne an um sich Umsatz und Gewinn aufzubohren.
Hinter der Fassade der Revolution köchelt der Verfall der Moral sowie der Intelligenz…
Der von mir angedeutete Hersteller will ab Q1/ 2024 fertige Na- Batterien in größeren Serien auf den Markt bringen. Mal schauen ob ich dann was bestellen kann … am Freitag auf der Intersolar war es dann doch noch nicht soweit- ich gehe aber davon aus das wir bis 2027 ein ganzes Feuerwerk auf der Technik in zunehmend größeren Mengen sehen werden.
K.H. Remmers schreibt: „…alle bisherigen Langfristszenarien, unter anderem der Bundesregierung müssen neu geschrieben werden, denn diese umfassen die Speicher nicht. Waren sie doch gefühlt noch gestern viel zu teuer und in den Mengen nicht verfügbar…“
Bei wem schreibt die Bundesregierung ab? Beim Fraunhofer ISE vermutlich und natürlich bei der Agora-Energiewende, die wieder gegenseitig voneinander abschreiben. Also liebe Fraunhofers und Agora-Denker, hier meine Bitte: Schreibt eure Szenarien und Modelle incl. fixer und variabler Parameter neu. Zielvorgabe: 100 % erneuerbare Energien aus Wind und Solar in Deutschland ohne Energieimporte, möglichst dezentral, gemeinwohlorientiert, bürgernah, ohne dicke Stromtrassen, sondern mit vielen Speichern und der dann sinnvollen Abwärmenutzung.
Eine Idee, wie das gehen könnte, gibt es hier: https://www.pv-magazine.de/2023/01/24/energiewende-ja-aber-wie/
@ Ralf Schnitzler
All diese wohlgemeinten und sinnvollen Vorschläge laufen Energiewende relevant in eine Sackgasse, wenn die Erneuerbaren nicht „vorrangig“ im Lande verbraucht werden, das heißt den Bilanzkreisen der Versorger wieder zwingend „physisch“ zugeteilt werden, wie das bis 2010 Gesetz war. Dann sind diese erst mal Energiewende relevant, auf der sicheren Seite, und können nicht an der Börse „virtuell“ missbraucht werden. Bei „physischer“ Anwendung sind es nämlich gerade mal 2% Prognoseabweichungen, an „Zappelstrom“, die gegenwärtig zu speichern sind.
Das sagt einer, der tagtäglich damit zu tun hat.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
ZITAT:..Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa… „ZWEI“ … Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Das soll absolut nicht gegen Zentrale Großspeicher gerichtet sein, denn benötigt werden die irgendwann auf jeden Fall. Aber für die Erneuerbaren gegenwärtig noch nicht, wie die 2% deutlich machen. Das führt lediglich zu ohnehin schon vorhandenen, mysteriösen Methoden bei den Herkunftsnachweisen für Ökostrom. Denn in die Großspeicher passt ja nun mal mehr als 2%, wird aber dann als Ökospeicher bezeichnet.
@Hans Diehl
Wenn ich die Bundesregierung schon bitte, neue Zielvorgaben zu setzen, dann bitte ich sie auch noch, die Enegiegesetzgebung radikal für die Erneuerbaren umzuschreiben, damit ihr Problem einfach micht mehr existiert. Es gab ja mal eine Welt vor der Liberalisierung des Energiesektors und da war es in Sachen Energieversorung eigentlich ganz gut. Energieversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge ist kein Spielfeld für Renditemaximierung sondern, oder?
Ralf Schnitzler schreibt.
Wenn ich die Bundesregierung schon bitte, neue Zielvorgaben zu setzen, dann bitte ich sie auch noch, die Enegiegesetzgebung radikal für die Erneuerbaren umzuschreiben, damit ihr Problem einfach micht mehr existiert.
@ Ralf Schnitzler.
Wenn diese Bitte erfüllt würde, bekäme die Energiewende ihr wahres ökologisches Gesicht, und einige lukrative Geschäftsmodelle der „Altgedienten“, die gegenwärtig zu Lasten der Energiewende, in Form der hohen Verbraucherpreise betrieben werden, wären in Gefahr. Zum Beispiel das Folgende.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Denn wenn die EE wieder den Versorgern zwingend „physisch“ zugeteilt werden, fallen an der Börse allenfalls noch 2% Prognoseabweichungen an, und die können die Preise nicht allzu viel beeinflussen. Dazu kommt, dass die prognostiziert zugeteilten EE der Allgemeinheit in Form des Merit Order Effektes „Preis mindernd“ zugute kommen. Deshalb fürchte ich, wird Ihre Bitte noch eine Weile Wunschtraum bleiben. Es sei den der neue Staatssekretär bei Habeck, hätte den Durchblick, und könnte ohne Berater aktiv werden.
Im Übrigen ist das schon eine Weile nicht mehr „mein“ Problem das behoben wäre, wie Sie schreiben.
Seit unser Heimspeicher in Betrieb ist, und unser, sowie die E- Autos von Geschäftspartnern meines Sohnes, den Sonnen Überschuss tanken, geht von unserem Dach nur ganz wenig grüner Strom zum „Missbrauchen“ an die Börse.
Hermann Scheer würde sich freuen, wenn er noch erleben dürfte, wie wir seine Empfehlungen umgesetzt haben.
Und nun liebe Mitdiskutanten, wie ich schon öfter geschrieben habe beschäftige ich mich als Rentner mit viel Zeit, seit 1990 dem Beginn des Stromeinspeisegesetzes, dem EEG Vorgänger, hobbymäßig, mit der Entwicklung der. Energiewende.
Da kann es sein, dass der eine oder andere meinen Ausführungen nicht folgen kann, was ich ganz normal finde. Bevor einer nun schreibt, hört nicht auf diesen „Oberschlauen“ der die Weisheit mit dem Löffel gefressen hat, hakt bitte nach, ich werde die Zusammenhänge versuchen zu erklären.
Lieber Herr Diehl,
ihre Problemlösung in allen Ehren, das ist nicht die Energiewende, die ich meine. Es kann doch nicht im Sinne des Erfinders sein, die Energieversorgung eines Industrielandes in und auf Eigenheimen oder mit E-Autos zu veranstalten. Bitte konsequent durchdenken und erkennen, dass dies zwar nett ist für den einen oder anderen, aber nicht tragfähig für unsere Lebens- und Wirtschaftsweisen. Es sei denn, wir machen nur noch Urlaub, sitzen vor der Haustüre in der Sonne und schließen alle Unternehmen.
Darum bin ich für radikale Umgestaltung der Energiegesetzgebung. Die ganze Veranstaltung läuft doch neuerdings unter folgendem Label: „Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen sowie den dazugehörigen Nebenanlagen liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit.“ oder? Hermann Scheer würde sich freuen!
@ Ralf Schnitzler Sie schreiben in Ihrem vorigen Kommentar..
Wenn ich die Bundesregierung schon bitte, neue Zielvorgaben zu setzen, dann bitte ich sie auch noch, die Energiegesetzgebung radikal für die Erneuerbaren umzuschreiben, damit ihr Problem einfach nicht mehr existiert.
@ Ralf Schnitzler.
Sie wünschen sich doch, . . dass die Gesetzgebung radikal umgeschrieben werden muss, was ich auch seitenlang hier fordere. Warum schreiben Sie dann „mein“ Problem würde dann nicht mehr existieren. Ist es dann das.. „Ihre“.. und der gesamten Energiewende nicht mehr ???
Nur deshalb habe ich mit „Übrigens“ das heißt darüber hinaus so beiläufig erwähnt, dass ich nicht länger warten wollte, und in eigener Regie den Ökostrom vom eignen Dach davor bewahre, dass er an der Börse zu Graustrom degradiert wird. Sie sehen, dass ich nur mein ganz persönliches Problem gelöst habe. Bei der Energiewende für ein Industrieland, bin ich bei Ihnen.
@ Ralf Schnitzler Sie schreiben in Ihrem vorigen Kommentar..
Wenn ich die Bundesregierung schon bitte, neue Zielvorgaben zu setzen, dann bitte ich sie auch noch, die Energiegesetzgebung radikal für die Erneuerbaren umzuschreiben, damit ihr Problem einfach nicht mehr existiert.
@ Ralf Schnitzler.
Sie wünschen sich doch, . . dass die Gesetzgebung radikal umgeschrieben werden muss, was ich auch seitenlang hier fordere. Warum schreiben Sie dann „mein“ Problem würde dann nicht mehr existieren. Ist es dann das.. „Ihre“.. und der gesamten Energiewende nicht ???
Nur deshalb habe ich mit „Übrigens“ das heißt darüber hinaus so beiläufig erwähnt, dass ich nicht länger warten wollte, und in eigener Regie den Ökostrom vom eignen Dach davor bewahre, dass er an der Börse zu Graustrom degradiert wird. Sie sehen, dass ich nur mein ganz persönliches Problem gelöst habe. Bei der Energiewende für ein Industrieland, bin ich bei Ihnen.
Ich werde nicht müde, vor ‚bidirektionalen‘ Lösungen zu warnen! Für diese müssen Datensignale entweder über das Stromnetz oder gar das Internet verschickt werden und dies ist für Hacker eine Einladung zu störenden Eingriffen, nichts leichter als das: massenhafte Verschickung von Fakedaten an die betreffenden Service – Server der Netzunternehmen. Immer wieder wurden so Server von Kommunen etc lahmgelegt. 100% sichere Abschirmung: unmöglich! Denn diese Server sind ja auf Dateninput aus der Umgebung angewiesen, bis jetzt ließ sich jede einbaute angebliche „Sperre“ umgehen! Immer wieder greift nach diesem System Russland in die ukrainische Energieversorgung ein und legt diese lahm, mal hier, mal dort!