Bidirektionales Laden gilt als eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende: Mit der Rückspeisung von Strom aus der Fahrzeugbatterie ins Netz können die Akkus als Speicher für volatilen Solar- oder Windstrom genutzt werden und helfen, Netzengpässe aufzulösen. Betreibern von Photovoltaik-Anlagen ermöglichen sie, ihren solaren Eigenverbrauch zu steigern, ohne dass sie in einen stationären Batteriespeicher investieren müssen.
Das spanische Unternehmen Wallbox Chargers und der israelische Hersteller Solaredge haben nun auf der Messe The smarter E in München neue bidirektionale Wallboxen mit dem in Europa dominierenden CCS-Ladeanschluss vorgestellt, die solche Vehicle-to-Grid- (V2G) und Vehicle-to-Home- (V2H)-Anwendungen möglich machen.
Erstes kompatibles Auto kommt von Cupra
Das neue DC-Ladegerät von Wallbox Chargers namens Quasar 2 bietet eine Leistung von bis zu 12,8 Kilowatt beim Laden und Entladen. Es unterstützt ein- und dreiphasiges Laden, der Ziel-Wirkungsgrad liegt bei bis zu 97 Prozent. Die 15 Kilogramm schwere Ladestation ist mit der myWallbox-App über Wifi, Bluetooth, Ethernet oder Mobilfunk steuerbar.
Nach Angaben von Wallbox Chargers sollen im Herbst oder Winter erste Projekte mit dem neuen Produkt umgesetzt werden. Als erstes kompatibles Auto nennt das Unternehmen den Cupra Born 77kwh.
„Die Zukunft der Ladetechnologie ist bidirektional. Wer auf erneuerbare, volatile Energiequellen wie Wind und Sonne setzt, benötigt Speicherkapazitäten. Diese Funktion können EVs erfüllen und zeitgleich zur Stabilisierung der Stromnetze beitragen“, sagt Guillem Iváñez, Leiter des Bereichs Bidirektionales Laden bei Wallbox Chargers.
Mit V2G künftig Geld verdienen
Mit der neuen bidirektionalen DC-Ladestation des Herstellers Solaredge können Betreiber ihr Elektrofahrzeug direkt aus einer Photovoltaik-Anlage laden, ohne dass eine AC- zu DC-Leistungsumwandlung nötig ist. Dem Unternehmen zufolge erlaubt sie durch die gleichzeitige Entnahme von Strom aus Photovoltaik-Anlage, der Hausbatterie und dem Stromnetz das Laden mit bis zu 24 Kilowatt – unter Umgehung der AC-Infrastruktur des Hauses. Beim Laden mit überschüssigem Solarstrom werde die Überdimensionierung der Solaredge-Wechselrichter von DC zu AC genutzt.
Die neue Solaredge-Wallbox ist über einen Standard-CSS-Anschluss mit Elektrofahrzeugen sowohl mit 400 Volt- als auch mit 800 Volt-Antriebssträngen kompatibel. Sie werde voraussichtlich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres auf den Markt kommen.
Der Hersteller verweist zudem darauf, dass sein Energiemanagementsystem Solaredge One Betreibern erlaubt, mit V2G Erlöse am Strommarkt zu erzielen, sobald die Marktregeln das erlauben: Integrierte Algorithmen sorgen unter Berücksichtigung der dynamischen Strompreise für das optimale Laden und Entladen des Fahrzeugs.
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Das bidirektionale Laden ist für mich sehr interessant weil ich in Besitz einer PV Anlage mit 18 kwp einer Solaredge Wechselrichters mit 30kw und einen 11kw Speicher bin.
Ich werde dieses Produkt und dessen Entwicklung im Auge behalten.
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Schönberger
Email: Schoenberger.Gerhard@t-online.de
Meines Wissens ist Solaredge ein israelisches und nicht us-amerikanisches Unternehmen. Oder habe ich da eine Übernahme am Solarmarkt verpasst? Oder ist Solaredge hier dem Ruf von us Subventionen gefolgt? Mir ist noch nicht ganz klar wie die dc Kopplung der Wallbox mit dc solarstrings geschehen soll. Gibt es hierfür schon dc dc setzsteller/ dc hub inverter? Der Home Energy hub hat ja einen dc Anschluss zur Battery. Sieht für mich so aus als wollte Solaredge mit der wallbox eines Drittanbieters zeigen, dass man bei dem Thema bidi dran ist, aber offensichtlich fehlt hier noch eine kernkomponente von Solaredge zwischen Solar, Battery und dc wallbox. Insgesamt erscheint mir die Berichterstattung über Solaredge relativ mau zu sein, weshalb ich den Artikel hier sehr begrüße, auch wenn es im wesentlichen inhaltlich wie die Pressemitteilung eines Herstellers wirkt.
Ich denke dass gerade im Bereich retrofit von Solaredge pv Anlagen ein dc hub Konzept mit dc lader und Battery sehr interessant ist, auch wenn dies sicherlich nur eine Bruchteil des Neugeschäfts abbildet. Ich gehöre jedenfalls wie Herr Schönberger auch zu der Sorte Solaredge Bestandskunden die 30kwp Solar Pv gerne dc seitig mit bidi und Battery erweitern wollen. Sobald der 27,6 kWp wechselrichter altersbedingt bei uns getauscht werden muss hoffe ich dass ein entsprechendes Konzept zu haben ist. Alternativ wäre sicherlich der e3dc s10m als Nachrüstung eine gute Alternative.
Lieber Herr Bohn,
sie haben nichts verpasst und natürlich Recht. Ich habe es im Artikel korrigiert. Solaredge ist ein israelisches Unternehmen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.
Viele Grüße,
Sandra Enkhardt
Bidirektionale Ladestationen mit CCS, das klingt gut, aber die Details sind unvollständig, teils verwirrend. Mischbetrieb mit AC?
Wer so einen Anlage im Betrieb sehen möchte, ist gerne eingeladen, mit einer Wallbox Quasar 1 und einem Nissan Leaf , dass anzusehen und auch gerne damit Rum zu spielen.
Thomas Storz
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