Die Unternehmen BP Europa, Open Grid Europe, RWE, Thyssenkrupp, Thyssengas und Vonovia sowie die Wasserstoff-Initiative Hydrogen Metropole Ruhr (HyMR) haben ein gemeinsames Ziel: Das Ruhrgebiet soll eine nationale Modellregion für Wasserstoff werden. Die Forderung ist Teil ihres Positionspapiers, das sie am Dienstag im Rahmen einer Konferenz in Berlin an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Jörg Kukies (SPD), Staatssekretär und Abteilungsleiter Wirtschafts-, Finanz- und Klimapolitik im Bundeskanzleramt, übergeben haben. Wie der Regionalverband Ruhr am Mittwoch mitteilte, unterzeichneten die Ruhr-Konzerne und HyMR zudem ein Memorandum of Understanding, das ihre Zusammenarbeit beim zügigen Aufbau einer Wasserstoff-Modellregion im Ruhrgebiet beinhaltet.
Für das Ruhrgebiet als Wasserstoff-Modellregion sprechen aus Sicht von Konzernen und HyMR unter anderem das besonders große CO2-Einsparpotenzial und die hohen Beschäftigungspotenziale in der Energieregion. Bis 2050 könne nach einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der entschiedene Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Ruhrgebiet bis zu 25,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Bereits Ende 2020 habe eine weitere Studie des IW gezeigt, dass die Metropole Ruhr die deutschlandweit besten Bedingungen für den Aufbau eines Wasserstoffmarktes biete: Im ersten nationalen Wasserstoff-Ranking habe das Ruhrgebiet mit industriellem Know-how, bereits bestehender Gas- und Wasserstoffinfrastruktur sowie dichter Forschungslandschaft den ersten Platz belegt. Durch die in der Region gemachten Erfahrungen etwa in den Sektoren Industrie und Verkehr soll der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft laut Regionalverband Ruhr in ganz Deutschland an Tempo gewinnen.
Buschmann zeigte sich dem Regionalverband Ruhr zufolge zuversichtlich. „Das Ruhrgebiet war das Silicon Valley des 19. Jahrhunderts“, so der Bundesjustizminister. „Wir arbeiten gemeinsam daran, dass die Region nun das Hydrogen Valley des 21. Jahrhunderts wird.“
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Das überrascht mich jetzt ein wenig. Bisher ist nahezu ausschließlich Wasserstoff aus der Dampfreformation geplant und für grünen Wasserstoff haben wir keine Ressourcen gebaut und auch vorläufig nicht geplant. Wie grüner Wasserstoff ohne grünen Strom erzeugt werden soll (man beachte die benötigten Energiemengen) bleibt mir ein Rätsel.
Unter anderem kann man auch aus den Zahlen der IEA erkennen, dass Wasserstoff weiterhin aus Erdgas gewonnen werden soll, wozu mehr Erdgas benötigt wird, als für die gleiche Energiemenge aus Methan. Diese grössere Menge Methan muss dazu gefördert werden, wobei wieder massive Methanemissionen auftreten.
Alles in Allem ein schöne Verschaukelung der Bürger, welche dafür zur Kasse gebeten werden. Die Umwelt wird dadurch noch schneller zerstört, aber was kostet schon die Welt?
Irgendwelche Pläne, den bisherig nahezu vollständig aus fossilen Brennstoffen gewonnenen Wasserstoff auf grünen Wasserstoff umzustellen? Fehlanzeige. Dafür Spontanbaustellen für mehr Methan.
Und irgendwo ist dann noch ein Feigenblatt, wo tatsächlich grüner Wasserstoff in homöopathischen Mengen hergestellt wird, begleitet von medialem Orchester über den Fakt, dass bei der Verbrennung des mit Unmengen an emittiertem Kohlendioxid hergestellten Wasserstoffes ja gar kein Kohlendioxid entsteht.
Dabei wird dann immer der nicht wirklich existierende grüne Wasserstoff angeführt, welcher aus nicht (in relevanter Menge) existierenden Anlagen zur Erzeugung von grünem Strom hergestellt wird (oder eben leider in der Realität eben nicht). Unter den Tisch wird fallen gelassen, dass die errichteten Elektrolyseanlagen den zusätzlich benötigten Strom aus Gas- und Kohlekraftwerken oder im günstigsten Fall aus Kernkraft beziehen und der resultierende Wasserstoff so grün ist wie Robert’s LNG-Terminals.
Immerhin ist das eine gute Gelegenheit, die Energiewende hinauszuzögern und so finden sich in solchen Projekten neben Unmengen an Steuergeldern regelmäßig die Investitionen der Übergewinne aus der Fossilbrennstoffproduktion wieder.