Nach der Übernahme des insolventen Modulherstellers Energetica Industries zu Jahresbeginn 2022 hat IRMA Investments den Photovoltaik-Hersteller wieder auf die Beine gestellt. Nun soll der nächste Schritt mit einer neuen Gesellschafterstruktur folgen. Dazu wird sich die Raiffeisen Beteiligungsholding der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (OÖ) an Energetica beteiligen. Künftig sei die Peak Power Holding GmbH die neue 100-prozentige Gesellschafterin von Energetica Industries. IRMA Investments und die Raiffeisen Beteiligungsholding seien dort zu je 50 Prozent beteiligt. Zu den weiteren Einzelheiten der Transaktion, unter anderem den Preis, hätten die Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Die Beteiligung müsse auch noch von den österreichischen Kartellbehörden genehmigt werden.
Mit Einführung der neuen Gesellschafterstruktur sei auch eine Kapitalerhöhung verbunden. Mit den frischen Mitteln wolle Energetica sowohl die Produktionskapazitäten ausbauen und modernisieren als auch die Innovationskraft stärken.
Für die Raiffeisenlandesbank standen beim Investment strategische Überlegungen im Vordergrund. So will sie die Beteiligungen in definierten Wachstumsbranchen weiter ausbauen. „Es ist für uns daher naheliegend, ein heimisches Unternehmen, das mit seinen Produkten die nachhaltige Energiegewinnung ermöglicht, beim Ausbau der Kapazitäten zu unterstützen“, sagte Reinhard Schwendtbauer, Beteiligungsvorstand und CFO der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich.
Die Eigentümer von Energetica sehen in der Partnerschaft einen „wichtigen Zukunftsschritt. „Durch diese strategische Partnerschaft können wir nicht nur die finanzielle Basis des Unternehmens auf nachhaltig solide Beine stellen, sondern auch Synergien sehr gut gemeinsam ausbauen und nutzen“, erklärte Martin Kurschel, bisheriger Energetica Industries GmbH-CEO und Eigentümer der IRMA Investments GmbH.
Er wird die Geschäftsführung verlasen. Diese werden Bernhard Kurschel und Clemens Aigner übernehmen. Bernhard Kurschel hat dabei langjährige technische Erfahrung in der industriellen Produktion und ist seit September 2022 als Chief Technology Officer (CTO) bei Energetica tätig. Clemens Aigner wiederum ist seit Januar 2023 als Chief Financial Officer (CFO) und Chief Operating Officer (COO) bei dem Photovoltaik-Hersteller tätig.
Energetica investiert bereits aktuell in seine Produktion am Standort in Liebenfels. Nach deren Abschluss soll die nominelle Jahresproduktionskapazität bei 400 Megawatt liegen. Die Fertigung der Solarmodule erfolge ausschließlich in Österreich. Rund 100 Mitarbeiter beschäftigt das Photovoltaik-Unternehmen aktuell. Zur Intersolar Europe in dieser Woche will Energetica zudem zwei neue Produkte vorstellen. „Ein besonders leichtes und leistungsstarkes, hochbelastbares Modul (1,5 Tonnen Belastbarkeit bei 22 Kilogramm Eigengewicht) sowie ein gerade erst patentiertes, beliebig skalierbares Solarcarport, das vor allem ohne zusätzliches Fundament auf bestehenden Parkflächen montierbar ist“, erklärte Martin Kurschel.
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