Seit einiger Zeit bereits vernetzt und steuert Sonnen seine Photovoltaik-Anlagen, Heimspeicher und Wallboxen in einem virtuellen Kraftwerk. Nun wird es eine herstellerübergreifende Softwarelösung geben, um auch Wärmepumpen in dieses System einzubinden, wie das Allgäuer Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Angesichts des erwarteten Einbaus von Million von Wärmepumpen sei es wichtig, dass diese intelligent und netzdienlich betrieben würden. So sollen sie gezielt aktiviert werden, wenn das Angebot am Strommarkt gerade höher als der Verbrauch sei. Damit tragen auch die Wärmepumpen zur Stabilisierung des Stromnetzes bei, indem sie Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen glätten. Perspektivisch könnten sie damit auch die Erbringung von Regelleistung unterstützen. Für die Haushalte würden sich damit zusätzliche Einnahmen ergeben. Voraussetzung sei jedoch der Abschluss eines Stromvertrags mit Sonnen, etwa „Sonnen-Flat“ oder „Sonnen-Flat direkt“.
Es sei keine zusätzliche Hardware mehr erforderlich. Per Mausklick sei für die Installateure die Integration von Wärmepumpen in das System möglich sowie ihre Vernetzung mit Photovoltaik-Anlagen und Speicher. „Die Ressourcen vieler Fachbetriebe sind begrenzt, der intelligente Einbau von Wärmepumpen lässt sich so beschleunigen und vereinfachen“, heißt es von Sonnen. Auch bereits bestehende Wärmepumpen könnten eingebunden werden, sofern sie gewisse technische Bedingungen erfüllten. Erster Partner für eine europaweite Kooperation von Sonnen sei der Hersteller NIBE. Weitere Partnerschaften mit Wärmepumpen-Herstellern seien geplant.
„Das dezentrale Energiesystem der Zukunft lebt von der Vernetzung aller Erzeuger, Verbraucher und Speicher. Für uns ist eine Wärmepumpe nicht bloß eine Heizung, sondern ein weiterer zu aktivierender Baustein der Energiewende, der unsere Stromnetze zukunftssicher und saubere Energie für alle bezahlbar macht“, erklärte Sonnen-Geschäftsführer Oliver Koch.
Mit der Softwarelösung würden die Wärmepumpen so gesteuert, dass sie zum Aufheizen für Warmwasser oder Heizen direkt überschüssigen Solarstrom aus der Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach oder aus dem Heimspeicher nutzen. Dadurch werde das Stromnetz entlastet, weil weniger Leistung aus dem Netz bezogen werden müsse. Wenn die Haushalte selbst nicht genügend Solarstrom produzierten oder in der Heimbatterie gespeichert hätten, dann erfolgt die Belieferung von zusätzlichem Ökostrom aus der Sonnen-Community. Im Sommer lasse sich das Haus über die Wärmepumpe und Solarstrom sogar effizient kühlen. Häufig werde dann keine zusätzliche Klimaanlage mehr benötigt, heißt es weiter.
„Wärmepumpen können viel mehr als eine klassische Heizung“, sagt NIBE-Geschäftsführer Klaus Ackermann. „Über eine intelligente Vernetzung von Stromerzeugung und -verbrauch erhalten Kunden maximalen Komfort zu niedrigen Kosten und mit minimalen Auswirkungen auf unsere Umwelt.“
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Auch hier werden NIBE Wärmepumpen zu Beginn bedient, genauso wie bei tibber (Börsenstromversoger)
Ich hoffe das in Zukunft auch andere ggf. kleinere WP Hersteller eingebunden werden. Hoffentlich agieren Diese diesbezüglich proaktiv.
Wie schon so oft, kann ich nur warnen vor dem unüberlegten überregionalen Einsatz der Digitaltechnik. Übertriebener Technikeinsatz hat uns schon öfters ins Unglück gestürzt (z.B. Atomenergie), ist letztendlich auch mit am Klimawandel schuld. Statt das Straßennetz zu stabilisieren, ist auch dieser ferngesteuerte Eingriff in die Energieversorgung nur eine Einladung an Hackergruppen , unser Stromnetz zu destabilisieren, bis hin zum Blackout. In den ‚Schurkenstaaten ‚ dürften sich die staatlich organisierten Hackergruppen jetzt schon auf den flächendeckenden Einsatz von Smartmetern etc freuen . Dort bereitet man sich sicher jetzt schon aufs Hacken vor. Der leider schon vergessenene Ukraineblackout vor Jahren war eigentlich ein deutlicher Hinweis, auch die NATO warnt deutlich. Aber einige versponnene Technikfreaks sind so sehr in ihrer ‚Blase‘ verheddert, dass es ihnen egal ist, was in Umwelt geschieht. Und wieder einmal fallen Politiker auf die technischen Fortschrittsversprechen herin, wie damals bei der Kernenergie. DATENNETZE sind einfach NICHT SICHER!
Ihr Ansatz führt zu Stillstand. Das ist das einzige, das wir echt überhaupt nicht gebrauchen können.
Es ist immer schwierig, zwischen guten und lobbyierten Bedenken zu unterscheiden. Beiden ist gleich, dass sie den Zweck haben, den Status Quo zu behalten.
PS :
natürlich muss es statt Straßennetz Stromnetz heißen.
Um Missverständnisse zu vermeiden: ich bin für echten !!! Fortschritt (seit Jahrzehnten Hobbyprogrammierer) und weiß wovon ich spreche, aber man darf auch nicht vor lauter Fortschrittsseligkeit die Gefahren nicht aus dem Blick verlieren, sonst reagiert man so wie die Klimawandel-Leugner!!!
Speicherausbau bewirkt bessere Netzstabilität als virtuelle Kraftwerke!!!
Große Redox-Flow-Batterien bei Endversorgern, Dampfbatterien in stillgelegten Atom- Kohlekraftwerken!
Letztere könnten noch während der Rückbauarbeiten in alte AKWs eingebaut werden, sogar die Leitungen wären noch vorhanden.
PS Bei den von mir vorgestellten Speichern handelt es sich nicht um Utopien, sondern um schon verwirklichte oder in Angriff genommene Vorhaben. Leider fast alle auf die östlichen Bundesländer konzentriert, der ‚Westen ‚ scheint hier wesentlich langsamer mitzudenken (Söder etc.)