Die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Howoge will eine Photovoltaik-Offensive starten. Der gesamte Gebäudestand soll dafür in den kommenden zehn Jahren mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden, kündigte das kommunale Unternehmen an. Es sei die Installation von insgesamt 50 Megawatt Photovoltaik-Leistung auf den Dächern Berlins geplant. „Damit werden wir unseren aktuellen Anlagenpark auf 50 Megawatt verzwanzigfachen und perspektivisch all unseren Mietern Strom vom eigenen Dach anbieten. Zudem wird die gewonnene Energie für Elektromobilität, aber auch für die Wärmeversorgung genutzt“, erklärte Howoge-Geschäftsführer Ulrich Schiller am Montag.
Die erste Photovoltaik-Anlage für Mieterstrom hat Howoge im Jahr 2016 auf einem Neubau im Stadtteil Lichtenberg installiert. Seither seien fast alle Neubauten mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet worden. Insgesamt sind es Howoge zufolge aktuell 46 Photovoltaik-Anlagen mit 2,6 Megawatt Gesamtleistung. Bis 2022 soll nun eine Dachfläche von 416.000 Quadratmetern mit Solarmodulen belegt werden. Als Investitionssumme geht Howoge von rund 71 Millionen Euro aus. Im Fokus des Photovoltaik-Ausbaus im Bestand stünden im ersten Schritt, die zahlreichen fünf- bis sechsgeschossigen Plattenbauten mit Flachdach. Das Unternehmen will in diesem Jahr noch 18 weitere Photovoltaik-Anlagen installieren, 14 davon im Neubau und 4 im Bestand.
Das Angebot von Photovoltaik-Mieterstrom kommt bei den Bewohnern auch gut an. „Wir haben hier eine sehr hohe Abnahmequote von rund 80 Prozent“, sagt Ulrich Schiller. Dies bezieht sich auf Neubauten. „Die Mieter in den Bestandsgebäude sind bereits an einen Stromanbieter gebunden. Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Wechselbereitschaft hier deutlich geringer ist. Um wirtschaftlich zu bleiben, werden wir den Strom hier auch ins öffentliche Netz einspeisen, bis die Nachfrage entsprechend steigt“, so Schiller. Aktuell verkauft die Wohnungsbaugesellschaft den Strom für 35 Cent pro Kilowattstunde an seine Mieter, wobei neben der Lieferung des Solarstroms vom eigenen Dach noch der Reststrombezug durch zusätzlichen Ökostrom sichergestellt wird. Der Grundpreis beträgt sieben Euro im Monat. Mieter können dieses Angebot annehmen, müssen es aber nicht.
Howoge hat sich zum Ziel gesetzt bis 2045 einen klimaneutralen Bestand vorzuweisen. Deshalb soll der erzeugte Solarstrom auch für den Wärmesektor genutzt werden. „Unser solarer Kraftwerkspark ist auch hinsichtlich der Wärmewende eine wichtige Voraussetzung“, sagte Ulrich Schiller. „Noch in diesem Jahr startet ein Pilotprojekt zur klimaneutralen Wärmeerzeugung eines Altbestandes. Hier wird die Wärmepumpe zur Erzeugung von Wärmenergie aus Abwasser mit Solarstrom betrieben. Im kommenden Jahr werden wir ein Nur-Strom-Gebäude errichten, in dem die Wärmeversorgung ausschließlich über Strom erfolgt. Auch hier soll die Wärmepumpe mit Solarstrom betrieben werden.“
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