In den vergangenen Monaten gab es einen starken Trend, dass große Unternehmen wie 1Komma5°, Enpal oder Solarwatt zunehmend Photovoltaik-Installationsbetriebe stärker an sich binden und teilweise sich auch an diesen beteiligen. Hintergrund ist der absehbare Fachkräftemangel angesichts der steigenden Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen, Speicher, Wärmepumpen und Wallboxen. Die oftmals finanziell gut aufgestellten Partner der Handwerker versprechen den Fachbetrieben Unterstützung bei der Digitalisierung und Beschaffung von Komponenten. So sollen sie sich ganz auf die Installation konzentrieren können.
Doch nicht jeder kleine und mittelständische Handwerksbetrieb will sich abhängig machen, wohl aber Prozesse digitalisieren. An dieser Stelle setzen Solytic und Kwest mit ihrer neuen Initiative „Solar Operating System“ – kurz “SolarOS” – an. Indem Kwest seine Installations- und Automatisierungssoftware und Solytic sein herstellerunabhängiges Monitoring-Portal für die Installationsbetriebe zur Verfügung. „Der Solarteur optimiert mit Kwest seine Arbeitsabläufe rund um den Anlagenbau, verbessert die Kommunikation mit Partnern und reduziert unnötige Wege, Zeitverluste und Kosten“, erklärt Kwest-Geschäftsführer Robin Dechant den Vorteil. Nach der Fertigstellung kommt dann die Solytic-Anwendung zum Tragen. „Die Solarteure bleiben auf diese Weise mit den Endkunden in direktem Kontakt und bauen ihr Geschäft über die Kundenbetreuung weiter aus“, so Solytic-Geschäftsführer Johannes Burgard.
Das Angebot von „SolarOS“ mache die mittelständischen Handwerker somit zu sogenannten „Full-Service-Providern“. Sie könnten Kunden damit den Vertrieb, Bau und Betrieb von Photovoltaik-Anlagen, aber auch Speichern, Ladesäulen und Wärmepumpen anbieten. Die Installateure geben dabei den Endkunden einen Zugang zum Portal für die eigene Anlage. Dieser könne dort alle relevanten Informationen einsehen, etwa auch wann eine Wartung der Anlage notwendig ist oder wenn einzelne Komponenten wie Wechselrichter getauscht werden müssen.
Solytic und Kwest arbeiten auch bereits an einer Ausweitung ihres Angebots. So werde bereits mit weiten Softwareunternehmen gesprochen, um das „SolarOS“ sukzessive auszubauen. Im Fokus steht dabei steigenden Personalkosten in den Betrieben zu begegnen und durch eine zielgerichtete Nutzung der Software eine erhebliche Effizienzsteigerung der Fachhandwerker zu erreichen. Nach eigenen Recherchen halten die beiden Unternehmen 30 bis 60 Prozent Effizienzsteigerung für realistisch, also alles zusätzliche Zeit, um Photovoltaik-Anlagen auf die Dächer zu bringen.
„Ihr Fachwissen und Kundennetzwerk, die oftmals über Generationen gewachsen sind, werden durch neue, digitale Lösungen wertschöpfend ergänzt,“ beschreibt Johannes Burgard, den Ansatz hinter „SolarOS“. Dechant ergänzt: „So können sich traditionelle Handwerksbetriebe schrittweise modernisieren und zukunftsorientiert aufstellen.“
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