Seit Wochen wird über eine vereinfachte Nutzung von Stecker-Solar-Geräten bundesweit diskutiert. Auch die Verbraucherzentrale NRW hat sich nun nochmal für eine zügige Umsetzung neuer Vorgaben ausgesprochen, damit möglichst viele Menschen Photovoltaik-Balkonmodule installieren. Momentan schrecken einige noch vor den recht umständlichen Vorgaben der Netzbetreiber und Behörden zurück, heißt es von den Verbraucherschützern. Es sei nicht nachvollziehbar, warum das Engagement der Bürger derart ausgebremst werde. „Die Menschen möchten beim Klimaschutz mithelfen und Steckersolargeräte sind in Baumärkten oder im Online-Handel verfügbar. Hier ist nun die Politik gefordert, den Weg für eine möglichst einfache Nutzung zu ebnen“, sagte Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.
Die Verbraucherzentrale moniert vor allem, dass die Stecker-Solar-Geräte sowohl beim Netzbetreiber als auch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur gemeldet werden müssten. „Mindestens eine davon könnte entfallen“, so Schuldzinski. „Beim Anschluss von vereinzelten Solarmodulen mit nur begrenzter Leistung wäre auch ein vollständiger Verzicht auf Anmeldung wünschenswert. Oder zumindest das Angebot einer vereinfachten Anmeldung – und zwar einheitlich von allen Netzbetreibern.“ Aktuell habe fast jedes Stadtwerk ein eigenes Formular, um die Anmeldung beim Netzbetreiber vorzunehmen.
„Der Gesetzgeber sollte zeitnah für eine Vereinheitlichung der Rahmenbedingungen sorgen – und zwar nicht nur bei den Anmeldeformalitäten, sondern auch bei den technischen Voraussetzungen“, sagte Schuldzinski. Zudem müsse der sogenannte Schuko-Stecker offiziell erlaubt werden. Ein Großteil der mehr als 200.000 Photovoltaik-Balkonanlagen sei so angeschlossen, doch einige Netzbetreiber verlangten immer noch den Einbau einer Spezialsteckdose. „Das ist für uns nicht nachvollziehbar, denn der Einbau einer speziellen Einspeisesteckdose ist aufwändig, teuer und teils sogar ein Spießrutenlauf, weil viele Elektriker derzeit gar keine Zeit für diese kleinen Aufträge haben“, so der Vorstand der Verbraucherzentrale NRW.
Anhörung im Petitionsausschuss
Vielleicht kommen die Änderungen auch schneller als gedacht. Aktuell läuft noch eine Petition beim Deutschen Bundestag, die Vereinfachungen für Balkonsolaranlagen fordert. Das notwendige Quorum von 50.000 Unterschriften war bereits Mitte April erreicht. Neues Ziel der Initiatoren sind nun 100.000 Mitzeichner. Es fehlen noch fast 8000 Unterschriften und zwei Tage Zeit bleiben noch. Allerdings gibt es auch schon einen Termin für die Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages. Am 8. Mai dürfen die Initiatoren dort dann ihr Anliegen vortragen. Dabei wird es um möglichst viele Vereinfachungen für die Installation und Nutzung von Photovoltaik-Balkonkraftwerken gehen.
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