Nach der aktualisierten Statistik der Bundesnetzagentur lag der Netto-Zubau von Photovoltaik-Anlagen im März in Deutschland bei 943,7 Megawatt. Dies ist nochmal mehr als die 898,9 Megawatt im Januar und 807,6 Megawatt im Februar. Für das erste Quartal summiert sich der Photovoltaik-Zubau damit auf 2650,2 Megawatt. Insgesamt sind nach Angaben der Bundesnetzagentur (Stand 17. April) in Deutschland mehr als 2,85 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 70,154 Gigawatt installiert.
Die Bundesnetzagentur hat damit abermals die Zahlen für die Vormonate nach oben korrigiert. Bei der letzten Veröffentlichung gab sie den Photovoltaik-Zubau für Januar noch mit 874 Megawatt und für Februar mit 746 Megawatt an.
Das Ziel einer installierten Photovoltaik-Leistung von 215 Gigawatt bis 2030 ist damit noch ein gutes Stück entfernt. Nach Berechnungen der Bundesnetzagentur müsste der monatliche Zubau dafür aktuell bei 1557 Megawatt liegen. Allerdings hat die Bundesregierung einen Ausbaupfad veröffentlicht, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Demnach plant sie in diesem Jahr mit einem Photovoltaik-Zubau von neun Gigawatt und dieses Ziel scheint nach den Zahlen für das erste Quartal durchaus realistisch.
Verteilt auf die Segmente haben Dachanlagen mit EEG-Einspeisevergütung weiterhin den höchsten Anteil. Auf sie entfielen im März 589,4 der 943,7 Megawatt. An Freiflächenanlagen mit gesetzlicher EEG-Vergütung sind nach der Statistik 15,5 Megawatt neu im März hinzugekommen und bei Photovoltaik-Mieterstrom sind es Anlagen mit insgesamt 3,1 Megawatt. In der Kategorie Ausschreibung verzeichnet die Bundesnetzagentur für März einen Zubau von 119 Megawatt bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen und 14,6 Megawatt bei Dachanlagen, für die Zuschläge eingelöst wurden. Im Segment der ungeförderten Photovoltaik-Anlagen sind 191,3 Megawatt bei Freiflächen- und 10,2 Megawatt bei baulichen Anlagen hinzugekommen.
Regional führend beim Photovoltaik-Ausbau in Deutschland ist nach wie vor Bayern. Hier kamen im ersten Quartal neue Photovoltaik-Anlagen mit fast 598 Megawatt hinzu. Auf Platz zwei rangiert Nordrhein-Westfalen mit 397,6 Megawatt knapp vor Baden-Württemberg mit 380,8 Megawatt. Schlusslichter sind die Stadtstaaten. So kam Berlin in den ersten drei Monaten auf eine neu installierte Photovoltaik-Leistung von 13,4 Megawatt und liegt damit vor Hamburg mit 6,5 Megawatt und Schlusslicht Bremen mit 3,2 Megawatt.
Den Rückbau bei Photovoltaik-Anlagen beziffert die Bonner Behörde für März mit 300 Anlagen mit insgesamt 1,4 Megawatt Leistung.
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Zur Erinnerung: Im Jahr 2012 wurden bereits über 8 GW Photovoltaik in Deutschland zugebaut.
Dann hat die schwarz-gelbe Regierung den Ausbau abgewürgt und damit nicht nur den Klimaschutz um Jahre zurückgeworfen, sondern einen ganzen Industriezweig zerstört.
Klar, hätten die bösen Schwarz-Gelben doch die Einspeisevergütung bei abenteuerlichen 25 Cent pro kWh, plus Vergütung für den Eigenverbrauch, belassen.
Dann hätten wir heute Verbraucherstrompreise von 2 Euro pro kWh.
Die Streichung der Einspeisevergütung war der Grund, warum die Kosten von PV so gesunken sind, einfach weil sie mussten und sie daher PV mitlerweile so verbreitet ist.
Sebastian schreibt.
Klar, hätten die bösen Schwarz-Gelben doch die Einspeisevergütung bei abenteuerlichen 25 Cent pro kWh, plus Vergütung für den Eigenverbrauch, belassen.
Dann hätten wir heute Verbraucherstrompreise von 2 Euro pro kWh.
@ Sebastian.
Nein… da sind Sie zu wenig mit der Vergangenheit vertraut. Hätten die Schwarz Gelben 2010 nicht die Erneuerbaren als Überschuss an die Börse verbannt, dann wäre der preis mindernde Merit Order Effekt den die auslösen für alle Verbraucher, nach dem Kosten/Nutzen Prinzip wirksam, und wir hätten nicht die höchsten Strompreise in Europa.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut müsste im folgenden Video nicht von der größten Schweinerei im Energiesystem reden.
https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Lesen Sie dazu meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
besonders den vom 06. Jan. um 21.49 Uhr, wo ich anhand der Merit Order Grafik versuche deutlich zu machen, wie P1 zu P2 wird, was die Schwarz Gelben 2010 abgeschafft haben.
Siehe hier unter Gründe für die Reform.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT:..Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.Zitat Ende.
Nach einem gerechten Kosten/Nutzen Prinzip, hätten die Strompreise für die Verbraucher durch den Merit Order Effekt eigentlich sinken müssen.
Das hat schon 2007 eine Studie ergeben, da waren die Vergütungen noch höher als 25 Cent.
Siehe hier.
https://www.sfv.de/artikel/wind-_und_solarstrom_senken_den_strompreis_der_merit-order_effekt
ZITAT:…Quantifizierung der Einsparungen
Für jede Stunde des Jahres ergeben sich andere Angebote und Nachfrageverhältnisse, unterschiedliche Börsenpreise und unterschiedliche Entlastungen durch die Einspeisung von Wind- und Solarstrom.
Zur endgültigen Beurteilung, wie stark Wind- und Solarstrom den Strompreis entlasten, ist deshalb eine Untersuchung aller 8760 Stunden des Jahres erforderlich. Eine Untersuchung des IfnE (Ingenieurbüro für neue Energien) vom November 2007 im Auftrag des Bundesumweltministeriums ergab eine Senkung des Großhandelspreises durch alle Erneuerbaren Energien für das Jahr 2006 mit einem Volumen von bis zu 5 Mrd. Euro. Zieht man davon die gesamte Einspeisevergütung nach EEG für den Windstrom und alle anderen Erneuerbaren Energien ab, so ergibt sich immer noch eine Netto-Ersparnis von ca. 2 Mrd Euro. Zitat Ende.
Dieser Merit Order Effekt – von damals 2 Mrd Euro – wirkt dank der Schwarz Gelben seit 2010 kontraproduktiv. Denn von da an gilt, je „niedriger“ die Börsenpreise, desto „höher“ die EEG Umlage.
@Sebastian
Niemand würde behaupten, dass eine kontrollierte Verringerung der Einspeisevergütung nicht geboten gewesen wäre. Aber genau das hat Schwarz-gelb NICHT getan. Eine Halbierung der Förderung in noch nicht einmal drei Jahren, damit konnte kein Hersteller in Deutschland klarkommen. Außerdem hat man dann den Fehler nicht korrigiert. Ziel der schwarz-gelben Politik war nämlich nicht in erster Linie die Strompreise zu drücken, sondern den jährlichen Ausbau der PV. Hätte man ersteres gewollt, hätte man 2009 nicht die Ausgleichsmechanismenverordnung beschlossen, die die EEG-Umlage und die Strompreise danach in die Höhe getrieben hat.
Es war einfach eine falsche Politik! Nichts anderes.
Das hört sich super an, in der Praxis sind lange Lieferzeiten die Regel. Auch neue Stromzähler, die den eingespeisten Strom messen fehlen…. So wird das nichts
Folge diese Ausbaus wird sein dass man an vielen Tagen im Sommer nicht mehr wissen wird wohin mit dem Strom. Im Winter bei Dunkelflauten werden uns auch 1TW Brutto Solar nichts helfen.
Wenn es genug Speichermöglichkeiten gibt, würde die geplante Kapazität von 215GW uns sehr gut helfen. Damit Speicher gebaut werden, braucht es ein vernünftiges Finanzierungs- und Betriebskonzept. Daran hapert es zur Zeit. Die alten Dinos sind der Meinung, die Erneuerbaren sollten selber für ihre Speicher sorgen und damit virtuelle Erzeugungsprofile darstellen, die den ehemaligen Wärmekraftwerken entsprechen. Das würde den Speicherbetrieb aber unnötig verteuern, weil sie bei den Erzeugern oder Verbrauchern angesiedelt nicht den maximalen Nutzen erbringen. Sie sollten an großen Netzknoten installiert werden, wo sie gleich noch das andernfalls zu erwartende ausufernde Redispatch obsolet machen.
Das kann sich doch sehen lassen – jetzt muss die PV-Technik (Module, WR, Kabel) nur noch in „Nicht-China“ hergestellt werden, dann gibt es kein böses Überraschen bei den Lieferketten.
Ich habe mir ein kleines Excel-Sheet zurecht gemacht, in dem ich statt eines platten linearen Zubaus, im Artikel oben als „Ausbaupfad 1500MW“ bezeichnet, mit dem realistischeren exponentiell wachsenden Zubau nachrechne, ob wir noch auf dem Ausbaupfad sind. Im Detail nehme ich den durchschnittlichen Zubau der letzten drei Monate, um Stichtagseffekte und ähnliches herauszumitteln, und rechne dann für alle Monate bis Ende 2030 aus, um wieviel dieser Durchschnittszubau monatlich steigen müsste, um bei 215GW herauszukommen. Anfang des Jahres betrug die dazu notwendige monatliche Steigerung noch 4,3% (entspricht 66% jährlich), im Dezember 2030 wären nach diesem Ausbaubaupfad 3650MW Monatszubau fällig gewesen. Da aber Januar-März die Zubauzahlen deutlich über diesem Ausbaupfad lagen, können die monatlichen Steigerungen der Zubauraten in der Zukunft deutlich kleiner ausfallen: 2,28%, entsprechend 31% jährlicher Steigerung, die letzte Zubaurate läge bei nur noch 2566MW. Im Jahr 2023 müssten nach diesem aktualisierten Ausbaupfad insgesamt 11.000 MW zugebaut werden. Die Zahl der Bundesregierung von 9000MW ist also etwas knapp gerechnet und würde verlangen, dass wir zugunsten geringerer Steigerungsraten in diesem Jahr, die zukünftigen wieder anheben. Das sollten wir natürlich nicht tun, sondern froh sein, wenn heute schon Leistungen gebaut werden, die dann früher CO2 vermeiden helfen. Außerdem rechne ich mit zunehmenden Schwierigkeiten, wenn die Kapazitäten ein gewisses Niveau erreicht haben, dass deren Strom ins Netz gebracht und einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird, da es immer noch kein vernünftiges Speicherkonzept gibt. Die Steigerungsraten in der Zukunft sind also schwer anzuheben, eher werden sie sinken, auch weil immer mehr Installationen nur ausscheidende Anlagen ersetzen. Dieser letzte Effekt ist im Augenblick noch vernachlässigbar klein, aber wenn die Anlagen aus den Jahren 2009-2012 ersetzt werden müssen (bekanntlich gab es da auch erhebliche Qualitätsprobleme), wird ein merkbarer Anteil der Installationskapazität dafür draufgehen.
Das ist natürlich auch eine Überlegung wert: Wie entwickeln sich bei steigenden Sommertemperaturen und zunehmender Degradierung der Anlagen die Gesamtleistungskapazität. Jetzt bauen wir mit 9 – 11 GW jährlich große Installationskapazitäten auf und was geschieht ab 2035, wenn der Ausbaupfad fertig gegangen ist? Diese Anlagen haben ja keine Laufzeit von 40 oder 50 Jahren. Es macht evtl. schon nach 20 oder 30 Jahren Sinn die Module auszutauschen.
JCW schreibt.
. Außerdem rechne ich mit zunehmenden Schwierigkeiten, wenn die Kapazitäten ein gewisses Niveau erreicht haben, dass deren Strom ins Netz gebracht und einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird, da es immer noch kein vernünftiges Speicherkonzept gibt.
@ JCW
Mit diesen Schwierigkeiten müssten Sie nicht rechnen, wenn diese zunehmenden Kapazitäten auch „vorrangig“ verbraucht würden. Das heißt den Versorgern zwingend zugeteilt, und die Konventionellen denen angepasst würden, wie das bis 2010 der Fall war. Die Speicherkonzepte haben dann Zeit sich zu entwickeln.
Zur Zeit sind es gerade mal etwa 2% die gespeichert werden müssten.
Siehe hier, wie es in der Praxis aussieht.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
ZITAT:….Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen. Es fängt bei den Prognosen an. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa..,,ZWEI PROZENTPUNKTE“ . . von der Realeinspeisung ab. Zitat Ende.
Siehe dazu im Folgenden meine Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Besonders den vom 06. Jan. wo anhand der Merit Order Grafik deutlich wird, wie N1 zu N2 wird, und dadurch die Konventionellen Kraftwerke Platz machen müssen für die zunehmenden „Kapazitäten“.