Wärmepumpen gelten als effiziente Wärmeerzeuger. Doch Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe. Vor allem die Art der Wärmegewinnung wirkt sich auf die Effizienz der Geräte aus. Erdwärme- und Grundwasserwärmepumpen sind in der Regel effizienter als Luftwärmepumpen. Das liegt daran, dass die Temperaturen aus dem Erdreich oder dem Wasser im Winter höher sind als die der Außenluft. Je geringer die Differenz zwischen Heiztemperatur und Umweltmedium, desto effizienter läuft eine Wärmepumpe. Zwei junge Unternehmer aus Österreich schafften es, eine Luftwärmepumpe zu entwickeln, die die wahrscheinlich effizienteste Anlage auf dem Markt ist: Nach eigener Aussage ist das Gerät effizienter als 97 Prozent aller Erdwärme-Wärmepumpen.
Florian Entleitner und Florian Fuchs gründeten 2019 die Lambda Wärmepumpen GmbH. Frisch nach dem Masterstudium bauten die beiden Ingenieure ihren ersten Prototyp für die effiziente Luftwärmepumpe in der Garage – mit Erfolg. Das Ergebnis ist die Wärmepumpe „EUREKA-LUFT“ (EU-L). Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich bei der Modellserie um die „nachweislich effizientesten Luftwärmepumpen weltweit“. Dies sei durch Messungen eines unabhängigen Prüfinstituts bestätigt worden. Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpen liegt bei über fünf. Mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad erreichen sie einen gemittelten Wert von 5,7. Das bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom 5,7 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden. Auf der Webseite erklärt das Unternehmen, dass die Geräte im Vergleich zu anderen Hochleistungs-Wärmepumpen zusätzlich 26 Prozent Strom pro Jahr sparen.
Zwei Modelle
Lambda vertreibt seine Luft/Wasser-Wärmepumpen in zwei Varianten. Beide Modelle erreichen auch bei niedrigen Außentemperaturen von minus 15 Grad noch beeindruckende Jahresarbeitszahl-Werte. Mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad liegt der Wert über drei. Muss dagegen auf 55 Grad geheizt werden, liegt die Jahresarbeitszahl bei minus 15 Grad dennoch bei über 2,5. Das kleinere Modell „EU08L“ hat eine maximale Leistung von 7,9 Kilowatt bei minus 10 Grad Außentemperatur. Das größere Modell „EU13L“ besitzt eine Spitzenleistung von 12,2 Kilowatt. Beide Modelle sind seit 2020 erhältlich.
3K Prozess als Schlüssel für Effizienz
Die beiden Gründer erklären, dass der Schlüssel für die Effizienz im sogenannten 3K Prozess liegt. Bei der eigens entwickelten Prozessführung wird das Temperaturniveau der Außenluft deutlich besser ausgenutzt. Dafür optimierten sie die Durchströmung der Wärmepumpe.
Lambda ist damit die zweite Rekord-Wärmepumpe aus Österreich. EFAHRER.com berichtete in der Vergangenheit bereits von der Ovum-Wärmepumpe. Diese erreicht laut Herstellerangaben sogar eine Jahresarbeitszahl von sechs. Allerdings soll die Auslieferung der Wärmepumpe von Ovum erst im Juli beginnen. (Aslan Berse)
Dieser Beitrag erschien zuerst bei unserem Partner EFAHRER.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Zitat: „Die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpen liegt bei über fünf. Mit einer Vorlauftemperatur von 35 Grad erreichen sie einen gemittelten Wert von 5,7. Das bedeutet, dass mit einer Kilowattstunde Strom 5,7 Kilowattstunden Wärme erzeugt werden.“
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) kann bei einer Heizung nicht angegeben werden, da sie sich durch den Energieverbrauch und der Wohnfläche über ein Jahr berechnet. Und da Häuser in unterschiedlichen geographischen Lagen gebaut sowie unterschiedlich gedämmt werden, verändert sich auch die JAZ. Richtigerweise sollte man in diesem Artikel von dem COP Wert sprechen, der bei einer bestimmten Temperatur (Luft) gemessen wird, denn dieser errechnet sich aus dem Energieinput (Strom), sowie den Energieoutput (Wärme). Und auch dieser ist Umgebungstemperatur abhängig.
Das ist doch Murks, was du da schreibst.
Wenn ich gegenwärtig 22000 kW/h Gas – äquivalent verbrauche – dann ist für die Berechnung meines „geplanten“ zukünftigen Stromverbrauches eine Berechnungsgrundlage notwendig.
Und am getesteten Standort war die Wärmepumpe so effizient, dass gemittelt 1 kW/h Strom = 5,7 kW/h Wärme erzeugt haben.
Mit irgendeinem Wert muss ich ja arbeiten. Und im YouTube Video von Lambda wird auf eine Vergleichstabelle offizieller Quellen verwiesen, die wohl alle mit der JAZ arbeiten. Oder sind die jetzt auch alle deppert?
Und ich erreiche Kunden nur, wenn sie nachvollziehbar den Eigenbedarf und somit die Kosten p.m. kalkulieren können.
Und das ist ein MUSS. Wir machen das doch nicht aus langer Weile, sondern weil es diese Lebensgrundlage inform dieses Planeten für unsere Kids nur einmal gibt.
Und ich bin Kunde, der vor 4,5 Jahren, noch gefördert, eine damals noch „umweltfreundliche“ Brennwertgasheizung ausgetauscht hat.
Im Haus meiner Mutter ebenso. Und wenn jetzt der Erbfall eintritt? Gute Nacht; dann darf ich innerhalb von 3 Jahren was umweltfreundliches einbauen und die gerade mal gut 3 Jahre alte Heizung raus werfen.
Und dafür brauche ich Zahlen. So schnell, wie wir es ausgeben sollen, kann ich es nicht verdienen. Punkt!
…Oder man spricht korrekter Weise vom SCOP, dem Seasonal Coefficient of Performance
Ein richtig richtig gutes Produkt. Danke für das Teilen des Artikels hier.
https://lambda-wp.at/luft/
https://www.baulinks.de/bkd_file/zewotherm/Zewotherm_Waermepumpe_LAMBDA_Gesamtpreisliste_2022_21032022.pdf
Ich habe mich schon vor einem Jahr für eine Lambda Wärmepumpe interessiert. Leider ist es ja so, daß ich einen Installateur brauche der sie einbaut. Da aber alle nur die Systeme einbauen mit deren Hersteller sie einen Vertrag haben musste ich mich leider davon verabschieden.
Es wäre schön wenn bei den Installateuren mehr Vielfalt zu Produkten möglich würde.
Richtig ärgerlich daran ist, dass das System nicht in Deutschland erfunden und vermarktet wird.
Sehr genial finde ist, wie viel Potenzial ganz offensichtlich im ganzen Ökosystem EE mit WP etc. noch drin steckt. Und wir sind noch total am Anfang. Das ist gerade mal der Warmlauf für den Maßstab, der uns noch bevorsteht. Sehr hoffnungsvoll das ganze!!!
Was wohl in 5 bis 10 Jahren für „Werte“ völlig normal für uns alle erscheinen werden, wo wir uns heute denken: „unrealistische Spinnerei“. Der Wahnsinn, was hier noch alles an Möglichkeiten schlummert.
Vielleicht wäre es auch gut, beide Systeme zu koppeln, indem man eine Erdsonde in den Solekreislauf einschleift: über 5°C Außeneinheit mit Lüfter, darunter öffnen Dreiwegehähne den Umweg über die Erdsonde, die man so viel kleiner dimensionieren könnte? Quasi eine Luft-Erd-Hybridwärmepumpe.
Hallo,
doch, die Lambdas werden in Deutschland vermarktet, insbesondere über Zewotherm, die sogar eine Lizenzfertigung aufgebaut haben.
Tatsächlich sind (oder zumindest waren bis vor kurzem) die Lieferfristen enorm. Das letzte Mal, als ich gefragt habe, lagen sie bei 14 Monaten.
Die Systeme sind auch nicht billig. Eine Lambda EU13L-Installation für München wurde mir mit knapp 50k angeboten, wenn ich mich richtig erinnere.
Das ist dann auch das „Rundum-Sorglos all inclusive Luxus Paket“ mit dem der teuren Speicher-Variante, Pumpe, App-Steuerung usw. Siehe Preisliste von 2022 oben im Link.
Mit den Basics sollte es günstiger gehen.
ich finde die Diskussion um um den COP immer etwas fragwürdig.
Entscheidend ist doch, dass der Strompreis im Verhältnis zum Gas- oder Ölpreis zu hoch ist.
Wäre hier der gleiche Preis, wäre ein COP von 1 schon besser als eine Öl- oder Gasheizung.
Das Merit Order Prinzip sollte geändert werden.
Warum ist ein Verhältnis von 1 zu ~6 nicht gut genug? Viel mehr ist sogar in der Theorie bald nicht mehr möglich (bitte selbst 5 Sekunden googlen für die Beweisführung, falls die Frage auftaucht – und ja, es hat natürlich(!) mehr Variablen als nur input und output – das ist doch jedem klar).
In einem aktuellen Fall macht man als Beispiel z.B. aus einer kwh elektr. mit 50 cent das Wärmeäquivalent von 6 Gas-kwh zu je 17 cent = 1,02 €. Das ist weniger als die Hälfte.
Die ganzen „derzeitigen“ Preisregeln machen hier einen Status-Quo Vergleich natürlich dem Anschein nach schwer, weil diese Preisregeln am Grunde direkte fossile Subventionen sind (und nichts anderes). Die Gaspreisbremse läuft aus. Die CO2-Abgabe steigt. Und dann?
Nehmen Sie den Faktor „Zeit“ in Jahren mit seiner Preistendenz mit. Was wird wohl passieren:
Wird es immer mehr fossile Subventionen geben (die nötig sein werden), die einen Umstieg wenig lohnenswert machen? Oder wird die CO2-Industrie den Preiskampf irgendwann verlieren? Es läuft hier auf eine Wette drauf hinaus. Und ich wage nicht zu sagen, wie und wann diese Wette ausgeht.
Ich nehme an, dass die CO2-Energieerzeugung den Preiskampf verliert, weil sie schlicht zu teuer ist und katastrophal für’s Klima (was wiederum der Branche ziemlich schnuppe ist). Aber die CO2-Branche wird das nicht kampflos hinnehmen und verfügt über deutlich mehr Geld und Einfluss.
Ich setze trotzdem darauf, dass die erneuerbaren den Preiskampf gewinnen.
Immer wenn ich auf Preis und Rentabilität hin gefragt werden, und man mir mit „Excel“ Kalkulationen kommt und dass sich das alles ja gar nicht lohnt, und es ist ja so teuer geworden usw., dann antworte ich nicht mehr mit Preisen und Berechnungen, sondern mit dieser Wette. Man wettet letztlich einzig und allein darauf, was die nächsten – sagen wir 5 bis 30 Jahren – mit den Preisen passiert. Die Beantwortung genau dieser Frage führt zur Investitionsentscheidung, in welche Richtung auch immer. Und ob man damit gut oder schlecht lag, sieht man dann irgendwann.
Aber nach allem was man heute weiß: Würden Sie z.B. auf Gas wetten?
Natürlich kann es irgendwann eine CO2-„Strafe“ geben für die CO2-Erzeuger, die dann am Ende wieder eingesetzt wird, um den Energiepreis durch CO2 durch neue Subventionen noch undurchschaubarer zu subventionieren. Geld genug haben diese Firmen. (PS: Ja, das wird imho ganz sicher so kommen, weil Lebensverlängerung der Branche und politischer „win-win“). Und danach?
Hallo HD,
Ich teile Ihre Meinung komplett.
Mit meinem Beitrag wollte ich nur darauf hinweisen, dass Luft-Wärmepumpen JEDES EFH ausreichend beheizen können. Nur durch die derzeitige unterschiedliche Preise für eine KWh bei Strom und Gas ist der COP besonders wichtig für eine wirtschaftliche Betrachtung.
Wenn man die Elektrifizierung möchte, muss man nur die Leitungsgebühren, Stromsteuer, Mehrwertsteuer senken und das Merit Order Prinzip abschaffen.
Ich verbrauche in meinem Haus nur grünen Strom. Heize mit Wärmepumpe. In der Übergangszeit bringt meine PV genügend Strom fürs Haus und Heizung.
Thomas schreibt.
Wenn man die Elektrifizierung möchte, muss man nur die Leitungsgebühren, Stromsteuer, Mehrwertsteuer senken und das Merit Order Prinzip abschaffen.
@ Thomas,
Bei Merit Order kommen Sie in mein Lieblingsbereich, da muss ich Sie etwas korrigieren. Das Merit Order Prinzip muss man nicht abschaffen, sondern lediglich dafür sorgen, dass es bei der Strompreisermittlung wieder wirksam wird. Das letzte noch zum Einsatz kommende Kraftwerk ist gegenwärtig nur deshalb ein teures Gaskraftwerk das die Preise bestimmt, weil die Erneuerbaren nicht mehr „Physisch“ zwingend den Versorgern zugeteilt werden, und dadurch deren Nachfrage bei der Preisbildung an der Börse Gaskraftwerke zum Einsatz kommen lässt.
Siehe dazu im Folgenden meine Kommentare
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Besonders den vom 06.Jan. wo ich anhand der Merit Order Grafik versuche deutlich zu machen wie die Strompreise entstehen, und „P1 auf P2 sinkt wenn der Merit Order Effekt wirksam wird.
Ich komme aus München. Und habe nach Förderung 15.000€ für die Lambda inkl. Speicher Einbau und Entsorgung bezahlt (2021). Mir wurde aber auch gesagt das man aktuell 10% mehr zahlen würde.
Mein Kollege hat ein abschreckangebote für genau die selbe Anlage erhalten 40.000€
Hallo Red-De,
mich würde interessieren, wer im Raum München Lambda WP installiert. Ich habe bisher erfolglos versucht jemanden zu finden, und mein Installateur hat kein Interesse sich damit auseinander zu setzen.
Danke!
Wir betreiben die Lambda EU13L mit einer JAZ von 5 in Bayern. Macht bei 29,8 Cent die kWh knapp 6 Cent für die kWh Wärme.
Bei einer Gasheizung zahlt man hier ca. 0,12 Cent. Mit dem Wirkungsgrad der Erdgasheizung berücksichtigt liegt man dann zwischen 12,6 – 15 cent. Drauf kommt dann noch die Grundgebühr von ca. 110€ im Jahr. Und der Schornsteinfeger alle zwei Jahre mit ca. 90€
Wir haben etwas über 1.000€ Ersparnis zur Erdgasheizung
Seit wann betreibt ihr die Lambda WP?
Wie habt ihr die JAZ ermittelt?
Wie hoch ist die Vorlauftemperatur der Heizung?
Wer liefert in der Schweiz diese Pumpen?
Vielen dank!
Theo martin
Aertherme
Seit langem gibt es eine 3. Leistung, 15 kW. Der kleine Teil einer Hausinstallation ist die WP. Ob die dann 3000€ mehr kostet ist nicht entscheidend, wenn dann viel Strom eingespart wird. Leider sind die Herstell Kapazitäten gering.. Lieferung nach ca. 1.5 Jahren.
Man würde im Sommer, Frühling und Herbst,besser mit Solarthermie Warmwasser und Heizungunterstützung machen.
Braucht viel weniger Fremdenergie.