von pv magazine USA
Tesla kündigte sein Photovoltaik-Dach 2016 mit großem Tamtam an. Vor drei Jahren dann erklärte das Unternehmen, dass es das Ziel von 1000 Installationen pro Woche habe. Nach Angaben von Wood Mackenzie wurden bis heute jedoch nur etwa 3000 Photovoltaik-Dachsysteme von Tesla mit einer Gesamtleistung von fast 30 Megawatt installiert.
Wood Mackenzie hat zum ersten Mal Tesla-Solardach-Installationen anhand seiner eigenen Projektdaten ermittelt und die wichtigsten Ergebnisse in einem Bericht mit dem Titel „Five Years In: Tesla Solar Roof deployments miss expectations“ zusammengefasst. Übersetzen lässt sich das mit Tesla-Solardach-Installationen bleiben hinter den Erwartungen zurück.
„Das Tesla-Solardach, ein innovatives Dachsystem aus Glasziegeln mit eingebetteten Photovoltaik-Zellen, hat nach seiner Einführung vor einigen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Granulare Installationsdaten waren jedoch immer schwer zu finden, was es schwierig machte, das Wachstum des Produkts zu analysieren – bis jetzt“, sagte Max Issokson, Forschungsanalyst und Hauptautor des Berichts von Wood Mackenzie.
Trotz Teslas erklärtem Ziel für 2020, 1000 Systeme pro Woche zu installieren, zeigt die Analyse der Analysten, dass die durchschnittliche Anzahl der Photovoltaik-Dachinstallationen pro Woche im Jahr 2022 bei nur 21 lag, wobei das erste Quartal 2022 mit 32 installierten Systemen pro Woche das bisher beste Quartal war.
Betrachtet man den gesamten Photovoltaik-Dachmarkt in den USA, wobei jährlich schätzungsweise 5 Millionen Dchanlagen installiert werden, hält Tesla dem Bericht zufolge im Jahr 2022 weniger als 0,03 Prozent des Gesamtmarktes.
„Da die Solarbranche für Privathaushalte weiter wächst, werden Solardach-Lösungen eine wichtige Rolle dabei spielen, den Kunden Flexibilität und Alternativen zu herkömmlichen Modulen zu bieten. Das künftige Potenzial von Teslas Solardach wird von der Fähigkeit des Unternehmens abhängen, Installationen zu vereinfachen und zu rationalisieren und eine breitere Kundenbasis zu erschließen“, so Issokson abschließend.
Tesla ist nicht allein auf dem Markt für gebäudeintegrierte Photovolztaik-Dächer in den USA. GAF Energy, CertainTeed, Sunstyle, Suntegra Solar, Forward und Luma Solar sind weitere Hersteller, die in dieses Geschäft eingestiegen sind. Heute ist GAF Energy, ein bekanntes Unternehmen für Bedachungen von Wohngebäuden, mit seinem Produkt „Timberline Solar“ Marktführer in diesem Teilsektor. Seine nagelbaren Photovoltaik-Ziegel wurden auf der CES 2022 vorgestellt, wo sie mit dem Preis für die beste Innovation ausgezeichnet wurden. Laut Wood Mackenzie unterscheidet sich „Timberline“ von Teslas Solardach dadurch, dass das Dachsystem die Photovoltaik-Technologie direkt in traditionelle Dachdeckungsverfahren und -materialien integriert.
Tesla hat es auf dem Markt für private Photovoltaik-Anlagen schwer. Wood Mackenzie stellte in seiner Rangliste der Photovoltaik-Installateure für 2022 fest, dass Freedom Forever Tesla zum ersten Mal an der Spitze des Privatkundenmarktes überholt hatte, nachdem es sich im Vorjahr 4 Prozent des US-Marktes gesichert hatte. Sunrun und Titan Solar Energy belegten jeweils die ersten beiden Plätze.
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Ein anderer Grund als ungewohnte Arbeitsweise bei der Installation für die Installationsbetriebe könnte der Preis sein. Leider erfahren wir darüber nichts. Tesla hält seine Ziegel sicher für ein Premiumprodukt, für das man auch Premiumpreise verlangen könne. Die meisten Käufer sehen eine PV-Installation aber vor allem als Investition, die sich rechnen muss. Wenn sie wert darauf legen, auch aus Prestigegründen als PV-Betreiber wahrgenommen zu werden, ist BIPV eher hinderlich. Die teuer bezahlte Unauffälligkeit ist gar nicht erwünscht.
Mein Tipp für Tesla: Schick und auffällig, nicht zu teuer und damit man einen echten technischen Mehrwert gegenüber der Konkurrenz hat, Wärmeproduktion entweder mit Luft als Trägermedium (Low-Tech) oder, zumindest teilweise, mit Solarflüssigkeit für die Warmwasserbereitung, dann haben sie eine Chance auf höhere Marktanteile.
Wenn die Vertriebsstrukturen in USA ebenso katastrophal sind wie die deutschen für Tesla Heim-Speicher-Akkus, dann weiss ich wo das Problem liegt.
Wer die in Deutschland kaufen will erfährt (1) es gibt kaum Installateure dafür (2) die haben kein Material und (3) empfehlen im zweiten Satz andere Produkte. So wird das nichts.