Die Durchführungsstudie „Libertas“ zur Wiederansiedlung der kompletten Photovoltaik-Industrie in Deutschland erhält eine Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium. Dies erklärte der beteiligte Maschinenbauverband VDMA am Montag, nannte aber keine Summe. Die Studie soll einen Maßnahmenkatalog zur Stärkung der Transformationstechnologien zur Energiewende enthalten. Die Autoren sind ein Konsortium von Vertretern des VDMA, die Entwickler von Photovoltaik-Fabriken RCT Solutions und die industrienahe Forschungseinrichtung ISC Konstanz. Weitere Stakeholder seien eingeladen, sich an der Erstellung der Studie zu beteiligen.
Der Aufbau einer Solarindustrie in relevanter Größenordnung und entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette wird seit Monaten diskutiert. Auch welche Unterstützung die Solarindustrie dafür benötigt. In der Studie soll erarbeitet werden, wie das gesamte Ökosystem aus Fertigung, Maschinenbau, Supply Chain, Forschungsinstituten sowie qualifiziertem Personal in möglichst kurzer Zeit vollständig etabliert werden kann, wie der VDMA erklärte. Dabei soll es neben wettbewerbsfähigen und innovativen Produkten auch um eine nachhaltige, CO2-neutrale Fertigung gehen. Die Studie habe höchste Priorität für die Wiederansiedlung der Solarindustrie und soll einen wesentlichen Beitrag liefern, die kritischen Lücken in der Lieferkette in Deutschland und Europa zu schließen.
„Deutschland ist in der Lage, sofort eine große, voll integrierte Produktion aufzubauen. Auch wenn dies Investitionen in Milliardenhöhe erfordert“, sagte Wolfgang Jooss, CTO der RCT Solutions GmbH. „Derzeit werden über 90 Prozent der Solarkomponenten in Asien gefertigt. Aber wir haben mit Großprojekten in der Türkei und in Indien gezeigt, dass unter geeigneten Rahmenbedingungen die Industrie mit der gesamten Wertschöpfungskette neu entsteht.“
Radovan Kopecek, Forschungsleiter des ISC Konstanz, ergänzte: „Die wichtigsten Innovationen in der modernen kristallinen Silizium Solarenergie kommen aus Deutschland. Die hiesigen Forschungseinrichtungen arbeiten an den Technologien von heute und morgen. Es ist der Traum von uns allen, hier wieder große Fabriken zu haben, in denen diese Entwicklungen genutzt und weiterentwickelt werden.“
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Super, wie lang dauert die Studie, 3 Jahre, 5 Jahre? Klingt für mich nach Verzögerungstaktik.
„Deutschland ist in der Lage, sofort eine große, voll integrierte Produktion aufzubauen. Auch wenn dies Investitionen in Milliardenhöhe erfordert“
Warum dann nicht direkt damit beginnen? Verstehe ich nicht!
Ja ich gebe Ihnen Recht. Doch leider wäre es so, dass nach der nächsten Wahl die CDU/CSU und die FDP sowie AFD die Industrie wieder zerstören würden. Die aktuelle Diskussion um E-Fuels zeigt wie rücksichtslos und unwissend die Politiker der FDP hier den deutschen Industriestandort gegen die Wand fahren.
Der Ampel fehlt die Entschlossenheit und Robert Habeck kann nichts mehr durchsetzen.
Es gibt doch genügend Unternehmen in der Solarbranche in Deutschland. Warum kommunizieren die nicht ganz offen was sie vom Staat wollen und was sie dafür einbringen?