In Priestewitz bei Dresden ist das nach Angaben der beteiligten Unternehmen ein Photovoltaik-Speicher-Kraftwerk aus den Innovationsausschreibungen* in Sachsen in Betrieb genommen worden. Dies lockte selbst Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) vor Ort. Bei dem Projekt handelt sich dabei um einen Solarpark mit 13,5 Megawatt und einen Batteriespeicher mit 3,7 Megawattstunden Kapazität, den die Projektpartner Qair Deutschland, Stadtwerke Leipzig und Intilion zusammen realisiert haben.
Der Speicher ist in einem wetterfesten Container mit 40 Fuß untergebracht. Nach den Vorgaben der Innovationsausschreibungen darf er nur genutzt werden, um den Solarstrom der Photovoltaik-Freiflächenanlage zwischenzuspeichern und zeitversetzt ins Netz einzuspeisen. Intillion steuerte neben dem Speicher auch den Wechselrichter und einen Transformator zum Hybridkraftwerk bei. Es übernahm zudem die Anbindung an die Mittelspannungsschaltanlage. Qair war für die Planung und Entwicklung zuständig. Die Stadtwerke Leipzig sind als Betreiber an dem Projekt beteiligt. Sie sehen sich „als Impulsgeber für erneuerbare Energien in der Region“. Nach eigenen Angaben haben die Stadtwerke Leipzig gemeinsam mit der Umweltbank ein Grünstrom-PPA-Programm aufgelegt. Es sieht eine Stromkaufvereinbarung mit fixierter Laufzeit und Festpreisen vor.
*Anmerkung der Redaktion: Anders als zunächst berichtet, handelt es sich nicht um das erste Hybridkraftwerk aus den Innovationsausschreibungen in Sachsen. Bereits im August 2022 hatte Green Energy 3000 eine Kombination aus einem 5,1 Megawatt Photovoltaik-Kraftwerk und einem 1,7 Megawatt Speicher in Großschirma nahe dem sächsischen Freiberg fertiggestellt und ans Netz gebracht. Auch in Bayern und Brandenburg hat Green Energy 3000 jeweils ein weiteres kombiniertes Photovoltaik-Speicher-Kraftwerk aus den Innovationsausschreibungen mittlerweile realisiert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und bedanken uns für den Hinweis.
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Warum darf der Speicher nur für vor Ort produzierten PV-Strom eingesetzt werden? Es ist doch widersinnig, wenn vorhandene Infrastruktur nicht für alle sich anbietenden Fälle genutzt wird. Wenn keine oder nur geringe PV-Erträge zu erwarten sind, könnte dieser Speicher auch Wind- oder Braunkohlestrom, für die es keine Verwendung im Netz gibt, einspeichern. Dagegen könnten allenfalls die Gaskraftwerke etwas haben, denen dieser eingespeicherte Strom dann Konkurrenz machen würde, wenn Wind und PV nichts bringen. Man sieht, dass in unserem Strommarkt noch manches im argen liegt, dass sich solche schwachsinnigen Regelungen halten können.
JCW schreibt
Warum darf der Speicher nur für vor Ort produzierten PV-Strom eingesetzt werden?
Wenn keine oder nur geringe PV-Erträge zu erwarten sind, könnte dieser Speicher auch Wind- oder Braunkohlestrom, für die es keine Verwendung im Netz gibt, einspeichern.
@ JCW
Weil die Initiatoren offensichtlich durchblicken, und sicherstellen wollen, dass ihr grüner Speicher auch im Sinne der Energiewende Anwendung findet. Denn wenn die EE noch „Physisch“ gewälzt würden, das heißt vorrangig im Lande verbraucht würden, wie es bis 2010 der Fall war, würde gar kein nennenswerter Strom anfallen, der keine Verwendung findet.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung.
Nachtrag zu meinem obigen Kommentar.
@ JCW.
Für mich einmal mehr ein Zeichen dafür, dass Sie hier den „Altgedienten“ das Wort reden. Sie haben bei Ihrem Kommentar ignoriert, dass es sich bei dem Projekt um eine Inovationsausschreibung handelt. Ein Energiewendeprojekt ohne Greenwashing Möglichkeit. Was natürlich Ihrer Speicherideologie nicht entspricht, wie Sie hiermit erneut deutlich machen.
Herr Diehl, so ganz verständlich ist es mir dennoch nicht. Könnte man nicht wie auch immer sicherstellen, dass Strom aus Erneuerbaren gespeichert wird? … zum Beispiel über Verträge mit Windkraftbetreiber in Leitungsnähe, wobei selbstverständlich der Strom auch physisch fließen muss.
Letztlich muss doch auch das Ziel lauten, dass solch ein Speicher ausgelastet wird und bei Bewölkung nicht dumm rumsteht.
@ Detlef K.
Der JCW spricht ja von der Infrastruktur die genutzt werden soll. Und die Infrastruktur besteht nun mal seit 2010 aus dem, was ich hier das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Das, was der JCW da speichern will, ist „virtueller“ Natur, und kann „physikalisch“ nur konventioneller Strom sein. Und genau das kann man mit einem „Innovationsprojekt“ wie dieses hier verhindern.
Ob da tatsächlich noch Speicherkapazität übrig bleibt, muss man erst mal abwarten, und eventuell mit einem Wind PPA Vertrag, der auch den Status Grün garantiert, ergänzen.
Aber auf keinen Fall über die ..„gegenwärtige“.. Infrastruktur, weil das Energiewende kontraproduktiv ist.
„Ob da tatsächlich noch Speicherkapazität übrig bleibt, muss man erst mal abwarten, und eventuell mit einem Wind PPA Vertrag, der auch den Status Grün garantiert, ergänzen.“
… genau davon rede ich. Wenn wir das Ziel 80% EE bis 2030 haben, dann werden wir schon recht zügig ordentliche Windüberschüsse bekommen… und die gilt es doch mit allen Speicher, den wir haben, einzufangen. Sicher richtig, heute haben wir noch nahezu zu keiner Zeit „echte“ grüne Überschüsse, aber die sind doch schon sehr bald zu erwarten. Im Norden haben wir hin und wieder sogar aktuell schon diese Situation, wenn die Leitungen keinen weiteren Transport erlauben.
Die Speicherung von Graustrom ist eine endliche Phase. Aus meiner Sicht sollte man mit der effizienten Speicher-Infrastruktur heute schon anfangen und z.B. in solche PPA Verträge einbinden… zumal das neue Strommarktdesign ja absehbar kommen wird und (hoffentlich) die Speicherung von billigen Graustrom vermeiden hilft.
Detlef K. schreibt.
Aus meiner Sicht sollte man mit der effizienten Speicher-Infrastruktur heute schon anfangen und z.B. in solche PPA Verträge einbinden… zumal das neue Strommarktdesign ja absehbar kommen wird und (hoffentlich) die Speicherung von billigen Graustrom vermeiden hilft.
@ Detlef K.
Bei PPA Anlagen gehören ja heute schon Speicher zum Standard. Was die Speicher Infrastruktur betrifft, könnte man tatsächlich heute schon anfangen zu üben. Aber nur unter der Voraussetzung, dass die EE wieder vorrangig verbraucht werden, und der Preis mindernde Merit Order Effekt den die bewirken, den Normal sterblichen Verbrauchern zugute kommt, und nicht denen die billig ihre Speicher füllen können. Die Übung würde dann echt mit konventionellem Strom stattfinden.
.. und unser Oberbremser, Kohle- und Atomfan und Russlandversteher lässt sich feiern. Ich könnte…. aber das gehört wohl nicht hierher. Die Anlage ist natürlich zu begrüßen 👍👍
Letzte Woche ist der Speicher während einer Wartung in Flammen aufgegangen.