1Komma5° schließt mit Wacker Chemie einen Polysilizium-Liefervertrag

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1Komma5° hat mit Wacker Chemie einen Liefervertrag für Polysilizium geschlossen. Nach Angabgen des Hamburger Start-ups soll das Polysilizium von Wacker bereits für die Herstellung der kürzlich vorgestellten 415 Watt Full Black-Topcon-Solarmodule verwendet werden. Zu den Einzelheiten des Vertrages haben die Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Auf Nachfrage von pv magazine erklärte 1Komma5°-Gründer Philipp Schröder: „Es wird bereits ab April Polysilizium für uns von Wacker produziert, das bereits für die ersten 25.000 Kundinnen und Kunden in Europa benötigt wird.“ Derzeit würden die Wafer und Module für 1Komma5° noch in China gemeinsam mit einem dortigen Tier1-Hersteller hergestellt.

„Wir stehen aber in Verhandlungen mit Auftragsfertigern die Fertigung mit der neusten Topcon-Generation komplett nach Deutschland zu verlegen“, so Schröder weiter. „Die Standortsuche hat bereits begonnen.“ Er werde voraussichtlich noch in diesem Jahr ausgewählt. Ziel sei es, gemeinsam mit einem etablierten Hersteller in einem Joint Venture die Solarmodule ab Ende 2024 oder Anfang 2025 in Deutschland herzustellen. Dafür sei auch der langfristig abgeschlossene Liefervertrag mit Wacker Chemie ausgelegt. Wacker Chemie werde ausreichend Polysilizium liefern, um Solarmodule für zunächst 25.000 private Photovoltaik-Dachanlagen im ersten Jahr zu fertigen. Die Fabrik soll 2025 damit eine jährliche Produktionskapazität von fünf Gigawatt haben, um die Nachfrage in Europa zu bedienen.

Nach Aussage von Schröder ist es das Ziel von 1Komma5°, die Module für die eigenen Kunden am Standort Deutschland möglichst nachhaltig herzustellen. Mit dem Einsatz des Polysiliziums von Wacker Chemie würden bereits mehr als 50 Prozent der Emissionen eingespart gegenüber dem Einsatz von den sonst marktüblichen Rohstoffen aus Asien, so Schröder weiter. Die Einsparungen gingen auf Unterschiede im Strommix zurück, da in Asien hauptsächlich Kohle verwendet werde. „Die Qualität ist ebenfalls höher und wird daher hauptsächlich von Qualitätsherstellern eingesetzt“, sagt Schröder. Auch die Produktion auf den anderen Wertschöpfungsstufen wolle 1Komma5° CO2-neutral ausgestalten. „Ziel ist es mittelfristig das Modul mit der höchsten Effizienz, besten Technologie aber vor allem mit dem niedrigsten CO2 Abdruck am Markt anzubieten“, sagt Schröder. Es ist mit einer 25-jährige Produkt- sowie eine 30-jährige Leistungsgarantie von 1Komma5° versehen.

Neu ist, dass 1Komma5° sein Modul auch gemeinsam mit seiner Energiemanagementlösung „Heartbeat“ über ausgewählte Installationsbetriebe vertreiben will, an denen es selbst nicht beteiligt ist. Sie sollen exklusive Postleitzahlengebiete für den Vertrieb erhalten, wie Schröder erklärt. „Viele Betriebe haben Interesse, die Vorteile unser Gruppe zu nutzen, ohne notwendigerweise Anteile aufzugeben. Wir werden neben Wachstumskapital daher auch unsere Customer Relationship Management- und Planungstools anbieten.“ Die Partner würden europaweit genau ausgewählt. 1Komma5° ist nach eigenen Angaben mittlerweile in Deutschland, Schweden, Finnland, Italien, Spanien und Australien aktiv am Markt.

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