Die Jinko Solar Holding Co. Ltd. hat nach noch ungeprüften Zahlen im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um 104,6 Prozent auf 12,11 Milliarden US-Dollar steigern können. Dieser Anstieg sei vor allem den verstärkten Auslieferungen von Solarmodulen zuzurechnen. Insgesamt lieferte Jinko Solar demnach im vergangenen Jahr Solarmodule mit 44,52 Gigawatt sowie Solarzellen und Wafer mit 2,06 Gigawatt aus. Das Bruttoergebnis bezifferte das chinesische Photovoltaik-Unternehmen mit knapp 1,8 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 85,4 Prozent gegenüber 2021. Beim Nettogewinn musste Jinko Solar jedoch Federn lassen. Er ging um 7,7 Prozent auf 96,4 Millionen US-Dollar zurück.
„Wir haben ein herausforderndes Jahr 2022 mit zufriedenstellenden Ergebnissen abgeschlossen, da wir im vierten Quartal eine starke operative und finanzielle Leistung gezeigt haben“, sagte Xiande Li, CEO Jinko Solar. Ende 2022 habe der Hersteller wohl als erster branchenweit die Markte von 130 Gigawatt an insgesamt ausgelieferten Solarmodulen übertroffen. „Da die Rohstoffkosten im Laufe des Jahres weiter stiegen, haben wir unsere Kostenstruktur durch technischen Fortschritt und die Verbesserung der Fertigungsprozesse weiter optimiert, was den Druck auf die Rentabilität teilweise gemildert hat“, so Li zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Allein von seinen hocheffizienten Premium-N-Typ-Produkten habe Jinko Solar mehr als zehn Gigawatt ausliefern können, was die Rentabilität schrittweise verbessere.
2022 sei ein Jahr der großen Herausforderungen gewesen. Li nannte unter anderem den Anstieg der Rohstoffkosten, Pandemieausfällen und makroökonomischen Unsicherheiten. Insbesondere die durch den Russland-Ukraine-Konflikt ausgelöste Energiekrise habe zu einem raschen Anstieg der Preise für konventionelle Energie, wovon die Photovoltaik letztendlich profitierte. Die Hersteller hätten im vergangen Jahr mit schwankenden Preisen für Polysilizium, Wafer, Zellen und Module aufgrund eines saisonal bedingten Ungleichgewichts zwischen dem Angebot an Polysilizium und der Nachfrage nach Photovoltaik-Produkten in Verbindung mit Bestandsanpassungen in der gesamten Lieferkette zu kämpfen gehabt. Einige Projektierer hätten wegen der Preisunsicherheiten auch Bestellungen zurückgestellt. Seit Februar 2022 hätten sich die Polysiliziumpreise jedoch wieder erholt, und die Preisspiele zwischen den Up- und Downstream-Segment der Solarbranche haben die Marktstimmung in gewissem Maße beeinflusst, sagte Li weiter. Kurzfristig sei wieder mit einem Anstieg der Polysilizium-Preise zu rechnen. Dieser werde jedoch nicht von Dauer sein und so sei auch mit sinkenden Modulpreisen und steigender Profitabilität der Photovoltaik-Projekte zu rechnen.
Jinko Solar ist aktuell dabei seine Produktion weiter hochzufahren und verstärkt auf Topcon-Produkte umzustellen. Die zweite Phase der 8-Gigawatt-Topcon-Zellkapazität in Hefei erreichte demnach im vierten Quartal 2022 die volle Produktionskapazität. Die zweite Phase der Elf-Gigawatt-Topcon-Zellproduktion in Jianshan werde voraussichtlich im März 2023 die volle Produktion erreichen. Insgesamt ist eine jährliche Topcon-Zellproduktionskapazität von 35 Gigawatt angestrebt. Insgesamt sollen die Produktionskapazitäten von Jinko Solar bis Ende 2023 auf je 75 Gigawatt für Wafer und Zellen sowie 90 Gigawatt für Solarmodule erweitert werden. Insgesamt will Jinko Solar seinen Absatz weiter steigern und in diesem Jahr dann zwischen 60 und 70 Gigawatt ausliefern. Damit könnte es dann sogar schon die 200 Gigawatt-Marke durchbrechen.
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