Polysilizium, Wafer, Zellen und Module aus China werden im März billiger. Das sehen die Analysten von Trendforce voraus. Sie erwarten Preissenkungen bis zu 4,3 Prozent. Sinkende Modulpreise werden die Nachfrage nach Installationen ankurbeln.
Nach Berechnungen von Trendforce begannen die Polysiliziumpreise im Dezember letzten Jahres zu sinken, sodass die großen Lieferanten das Marktangebot begrenzten. Die Folge war ein Preisanstieg von 220 bis 240 Renminbi pro Kilogramm (circa 30,8 bis 33,6 Euro). Da die Anbieter ihre Produktion jedoch nicht senkten, habe sich ein Druck auf die Lagerbestände aufgebaut. In der Folge stoppte der Preisanstieg. Im März werde das Kilogramm durchschnittlich 215 Renminbi (circa 30,1 Euro) kosten, 3,2 Prozent weniger als im Februar.
Infolge der Verknappung des Polysiliziumsangebotes stiegen bis Februar auch die Preise für Photovoltaik-Wafer. Ab der zweiten Februarhälfte war wieder mehr Polysilizium verfügbar, was die Waferproduktion ankurbelte. So werden die Preise für M-10-Wafer im März auf 5,95 Renminbi (circa 0,83 Euro) pro Einheit fallen, 4,3 Prozent weniger als im Vormonat. G-12-Wafer werden im März voraussichtlich 8 Renminbi (circa 1,12 Euro) kosten, 2,4 Prozent weniger als im Februar. Zudem erwartet Trendforce, dass die Wafer-Anbieter in diesem Jahr in großem Umfang neue Produktionskapazitäten freisetzen werden, was die Kosten zudem reduziere.
Infolge der gestiegenen Polysiliziumpreise und der Verknappung des Waferangebots stieg im Februar der durchschnittliche Preis einer Photovoltaik-Zelle auf 1,12 Renminbi (circa 0,16 Euro) pro Watt. Da sich die Kosten in den anderen Bereichen stabilisieren oder sinken, wird es für die Hersteller schwierig, Preiserhöhungen durchzusetzen. Trendforce geht davon aus, dass die Zellpreise im März um 3,6 Prozent gegenüber dem Vormonat sinken.
Auch die Preise für Module werden nach dem Rückgang der Material- und Komponentenpreise wieder auf das übliche Niveau sinken und auf durchschnittliche 1,74 Renminbi (circa 0,24 Euro) pro Watt fallen. Die sinkenden Kosten werden die Nachfrage nach Installationen ankurbeln, sodass die Hauptsaison für Installationen früher beginnen werde als in den Vorjahren. Die Analysten erwarten für dieses Jahr einen weltweiten Zubau von Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 350,6 Gigawatt Leistung, ein Anstieg von 53,4 Prozent im Vergleich zu 2022. Neben den niedrigeren Modulpreise liege dies auch an Projekten aus den Jahren 2021 und 2022, die erst 2023 ans Netz gehen.
Wie sich die Preise für Komponenten und Materialien weiter entwickeln sei höchst unsicher, so Trendforce, da neben dem chinesischem auch andere große regionale Märkte in diesem Jahr stark von politischen Maßnahmen beeinflusst werden.
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