Anlässlich der grünen Wasserstoffstrategie des Landes Niedersachens erhält Schrand Energy eine Förderung in Höhe von 2,91 Millionen Euro. Sie gehen an die Projektpartner: 2,7 Millionen erhält das Unternehmen aus Essen (Oldenburg), was ein modulares System zur Speicherung erneuerbarer Energien in Form von Wasserstoff entwickelt hat. 230.000 Euro gehen an die Hochschule Osnabrück.
Das System zur Speicherung von grünem Wasserstoff aus überschüssigem Solarstrom will Schrand Energy einsetzen, um Elektrizität und Wärme für den Firmenneubau herzustellen. Die „Schrand Energy Plant“ setzt eine Photovoltaik-Anlage ein, um den Firmenstandort mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Überschüssige Energie wird in einer PEM-Elektrolyseeinheit verwendet, um Wasser in Wasser- und Sauerstoff zu spalten. Diese Gase werden zwischengespeichert und in einer Wasserstoffbrennstoffzelle in Strom und Wärme umgewandelt. Die „Schrand Energy Plant“ soll so ein Gesamtsystem aus Energiespeicher, Elektrolyseur, Brennstoffzelle und Wasserstofftank bieten, das als modulare und skalierbare Lösung auf andere Gebäude übertragen werden kann.
„Das Projekt schlägt zwei Fliegen mit einer Klatsche, indem es Solarenergie und Wasserstofftechnologie vereint: Überschüssige Solarenergie kann so weiterverwendet, Wasserstoff mit erneuerbaren Energien hergestellt werden“, so der niedersächsische Umwelt- und Energieminister Christian Meyer (Grüne). „Das schont das Klima und den Geldbeutel und stärkt die heimische Wirtschaft mit günstiger, sauberer Energie.“
Bereits im Mai letzten Jahres erhielt RWE acht Millionen Euro vom Land Niedersachsen, um in einer Pilotanlage in Lingen grünen Wasserstoff zu erzeugen. RWE investiert dort 30 Millionen Euro und will bis 2024 eine 100-Megawatt-Elektrolyseanlage errichten. Diese soll später auf 300 Megawatt erweitert werden.
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Niedersachsen fördert Speicherung von grünem Wasserstoff aus Solarstrom mit rund drei Millionen Euro
Das ist wieder mal eine für die Öffentlichkeit zubereitete Überschrift.
Die Aussagen sind mir zu wenig um ein Greenwashing auszuschließen.
Es kann doch nicht sein, dass man ein paar Solar Paneels zum Eigenverbrauch aufs Dach legt, und für die paar kWh die da übrig bleiben, grün subventioniert wird. Davon muss man jedenfalls ausgehen, wenn es heißt der überschüssige Solarstrom soll dazu benutzt werden. Als überschüssigen Solarstrom bezeichnet man „Virtuell“ übrigens auch den Kohlestrom, der seit 2010 nicht mehr den Erneuerbaren angepasst werden muss, und seit dem zusätzlich die Netze belastet. Und genau der wird allzu gerne auf diese Weise grün gewaschen.
Interessant wäre, wie gross das Speicherpontenzial ist und welche Komponenten eingesetzt werden. Erst dann lassen sich Rückschlüsse ziehen, wie effektiv das Ganze im Verhältnis zu „normalen“ Batterien ist. Denn für 2 Millionen bekommt man schon einiges an Kapazität. Nicht das am Ende nur Fördergelder abgegriffen werden.
Es werden 2,7 Millionen Euro Steuergeld an eine recht kleine Firma vergeben, und über das Projekt findet man so gut wie keine brauchbaren Informationen? Hm.
Ich finde die Idee und das Konzept toll! Und ich wünsche dem Unternehmen viel Erfolg !
Nur dachte ich bisher, daß das HPS PICEA SYstem aus Berlin genau das schon leistet. Und da meldet sich Fragen, warum arbeiten diese Unternehmen denn nicht zusammen? Und wie bringt man hier eine schnelle Skalierung und schnellen Produktionshochlauf zustande? Und wie verhindern wir den MP3-Effekt; wir in D hatten die Idee und andere machen daraus ein rieseges Wachstumunternehmen?
Klaus-Dieter Marr schrieb:
„Und wie bringt man hier eine schnelle Skalierung und schnellen Produktionshochlauf zustande?“
Schnelle Skalierung von was bitteschön? Wir haben noch nicht einmal genug grünen Strom um unseren normalen Bedarf an Elektrizität zu decken und schon gar nicht genug um auch noch den bisherigen grauen Wasserstoff durch grünen Wasserstoff zu ersetzen. Zusätzliche Kapazitäten ausserhalb von Forschung sind völlig unangebracht und würden die Energiewende lediglich hinauszögern und verschleppen.
Dieser Zustand ist dank des Verschleppens der Energiewende auch noch für eine lange Zeit jenseits von 2-3 Jahrzehnten fest integriert worden und es bräuchte eine Kombination von Wundern, um dies vorzeitig aufzubrechen.
….und was ist mit den vielen MWh Windstrom, die bei viel Wind und wenig Bedarf abgeregelt werden????
@ K.D. Marr
Wissen Sie warum die abgeregelt werden, ich fürchte nein, lesen Sie meine Kommentare hier.
Bei vorrangigem Verbrauch der Erneuerbaren, wie das bis 2010 der Fall war, haben wir gerade mal 2% Windstrom an Prognoseabweichungen.
Bestätigt wird das von einem der es wissen muss.Siehe hier
Zitat:…Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab.
…warum dieser Oberlehrerton?
@ K.D. Marr
Sorry,… ich bin hier schon zu oft auf Provokateure, oder gar Trolle gestoßen. Da schleicht sich mit der Zeit so ein Ton ein, und man merkt es gar nicht mehr. Gut, dass Sie darauf aufmerksam gemacht haben.
Hallo Dirk Schiller. Sie reagieren allergisch auf Wasserstoff. Warum soll ich als Firma oder Hausbesitzer keinen Wasserstoff erzeugen? Es ist mein eigener Strom und mit dem kann ich machen was ich will. Die Firma HPs hat mittlerweile über 300 Anlagen verkauft welche bei entsprechender Größe die Möglichkeit der vollständigen Autarkie bieten. Es gibt auch Gebäude wie Berghütten welche sich über stromkabel nicht oder nur sehr teuer an der Stromnetz anbinden lassen. HPs hat Neubauten in ihrem Kundenkreis welche keinen Gas- oder Netzanschluss haben. Wenn eine Firma für sich das gleiche will nur in größerem Maßstab ist das genauso legitim. Die Förderung gibt es für für beide. Um HPs Anlagen zu vergrößern kann ich nur einen zweiten oder mehrere Schränke zusammenschalten. Bei diesem neuen System wird ja eine modulare Anlage in Aussicht gestellt. Das wäre ein großer Fortschritt, denn es wird viel mehr Material eingespart. Beide Systeme schieben Solarstrom vom Sommer in den Winter als Langzeitspeicher. Diese oder ähnliche Systeme werden wir hundertfach brauchen und zwar nicht erst in 10 oder 20 Jahren.