Greenrock Energy hat die nach eigenen Aussagen erste tokenisierte grüne Anleihe auf Basis des elektronischen Wertpapiergesetzes emittiert. Zuvor hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) die Anleihe „GRE Bond two“ genehmigt, die zu Monatsbeginn zeitgleich in Deutschland, Österreich und Italien lanciert wurde. Sie hat Greenrock Energy zufolge ein Volumen von 25 Millionen Euro und richtet sich sowohl an Kleinanleger als auch institutionelle Anleger. Sie könnten sich ab 1000 Euro beteiligen.
Der Basiszins für die Anleihe ist mit 7,5 Prozent angegeben, wobei auch noch ein variabler Zinssatz hinzukommen. Er liege bei fünf Prozent des EBITDA bezogen auf den Zinszeitraum geteilt durch Anzahl der „GREBII“-Token, bei unterjährigem Laufzeitbeginn sei dieser zeitanteilig. Die Zinslaufzeit beginnt nach den Angaben mit der Eintragung des Anlegers ins Kryptopapieregister. Der Basiszinse werde jeweils zum 1. März des Folgejahres nachträglich fällig, der Bonuszins zum 30. Juni. des Folgejahres.
Daneben hat Greenrock Energy auch noch die klassische Anleihe „GREB3“ herausgegeben. Sie sei für institutionelle Anleger gedacht, die ab 100.000 Euro zeichnen können. Sie weise ein attraktives Zins-Risiko-Profil auf, heißt es weiter. Zielgruppe seien insbesondere Family Offices und sonstige professionelle Investoren, die renditestark und zugleich ESG-konform investieren wollten, so das Unternehmen weiter.
Das frische Kapital soll dazu dienen, die gesicherte Projektpipeline mit einem Volumen von mehr als 420 Megawatt schneller realisieren zu können. Langfristiges Ziel von Greenrock Energy sei der Aufbau von drei Gigawatt Photovoltaik-Leistung bis spätestens 2030. Allein in diesem Jahr könnten dafür voraussichtlich Verträge über ein Gigawatt gezeichnet werden. Der Plan sei, das Unternehmen vom EPC-Unternehmen zu einem unabhängigen Stromproduzenten (IPP) zu wandeln, der die Solarparks selbst baut, betreibt und den Strom über Abnahmeverträge (PPAs) an die Flächenbesitzer oder auf dem Strommarkt verkauft. In der Vergangenheit hat das Unternehmen bereits Photovoltaik-Dach- und Freiflächenanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als einem Gigawatt realisiert.
Greenrock Energy bekommt von den Flächenbesitzern vertraglich die Fläche für 20 Jahre zur Verfügung gestellt. Es finanziert, plant, baut und betreibt die Anlage vollständig, wie es weiter heißt. Der Flächenbesitzer dürfe beliebig viel Strom dieser Photovoltaik-Anlage zu einem fixierten Bruttopreis von 24,90 Cent pro Kilowattstunde beziehen und bezahle nur genau diese verbrauchte Menge. Gewerbliche Flächenbesitzer bekämen den Solarstrom für 14,90 Cent (netto) zur Verfügung gestellt. Bei großen Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird der Flächenbesitzer zudem mit 5 Prozent am jährlichen Ertrag der Anlage beteiligt, obwohl er selbst kein finanzielles Risiko eingehen müsse, so das Unternehmen weiter.
Greenrock Energy verweist darauf, dass es die Vision von Blackrock teilt. Dessen CEO Larry Fink hatte auf einer Konferenz im vergangenen Jahr gesagt: „Die nächste Generation der Wertpapiere werden tokenisierte Wertpapiere sein.“ In der Verwendung von Security Token sieht man bei Greenrock Energy großes Potenzial für die Zukunft der Finanz- und Energiebranche. Das Unternehmen habe sich daher bewusst für eine Blockchain-basierte Emission der Anleihe entschieden.
„Wir haben in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte im Bereich der erneuerbaren Energien erzielt. Jetzt setzen wir auf innovative Methoden, um diese Projekte zu finanzieren.“ sagt Martin Kofler, Vorstandschef der Greenrock Energy Gruppe. Technische Unterstützung suchte sich das Unternehmen für die Anleihe bei Tokenforge aus Berlin. Es tokenisiert für seine Kunden alle Wertpapiere und Assets aller Art. Für die Ausgabe der Tocken werde Polygon als Blockchain verwendet.
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